news50 deutsch/japanisch |
# Editorial
# Ein Treffen in Berlin
# Erinnerungen an meine Anfangszeit
# 1943 in Kobe mit CW-Virus infiziert
# Ein Hobby
# DEUTSCH - JAPANISCHE - FREUNDSCHAFT
# Christi Himmelfahrt ´97
# Deutschlandbesuch im Frühling 1996
# Fröhliche Gäste
# Eine Ballonfahrt - Ein Erlebnis!
# Hobby Nr. 1 - Amateurfunk
# Vom SWL zum JAIG-Mitglied
# Wiedersehen in DL mit DK9UA
# Mein Leben als Funker
# Glückwünsche
# Hallo JAIG-Freundinnen und -Freunde
# Sommer 1997 - Tokio - Fukuoka - Insel Elba - 21.000 km
# Gibraltar-Reise
# Mein Freund, der erfinderische Ideen hatte
# Mein erstes QSO mit JA
# Erdballspiel
# Meine Freude mit JAIG
# Meine Erinnerung an die magnetische Loopantenne
# Friedrichshafen und HAM Radio 1997
ein danke schön.. dômo arigatô.. thank you..
Als erstes einmal - DANKE SCHÖN - für die zahlreich zugesandten Beiträge. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Besondere Freude machte es mir, daß auch Beiträge von Nichtmitgliedern eingingen.
Die Beiträge habe ich - soweit möglich - nach ihrem Eingangsdatum sortiert und eingeordnet. Ausnahme: Nakajima's lOTA-lnformation.
Bei der Übersetzung habe ich mich bemüht, im Sinne der Verfasser zu schreiben. Sollte es doch das eine oder andere Mal nicht ganz so geglückt sein, bitte haben Sie dafür Verständnis, lassen Sie es mich aber wissen.
Aus Japan habe ich auch zweisprachige Beiträge erhalten - das finde ich wunderbar. Es wäre schön, wenn solche Beiträge auch von deutschen Freunden kommen würden. Auf Wunsch habe ich auch Beiträge ohne Übersetzung und Namensnennung aufgenommen.
Auf einen Punkt möchte ich aufmerksam machen: fremde Briefe oder Artikel, die bereits in einer Zeitschrift erschienen sind, wurden nicht in die JAIG-News Nr. 50 aufgenommen.
Die Beiträge, die nach Redaktionsschluß - das war der 30. November 1997 - eingingen, werden bei nächster Gelegenheit veröffentlicht.
Nun möchte ich auf diesem Wege allen JAIG-Mitgliedern und Freunden eine schöne Zeit und ein gesundes, glückliches Neues Jahr wünschen.
JAIG-News-Redaktion DF2CW
Ein Treffen in Berlin
von Günter Gerlach, DF9ZN, #108
Liebe JAIG-Freunde,
sicher werdet Ihr Euch noch erinnern, das Motto der Mai-JAIG-News lautete: "ln Deiner Nähe gibt es auch ein JAIG-Mitglied." Das hatte sich irgendwie in meinem Kopf festgesetzt. Nun gibt es zwar in meiner unmittelbaren Nähe kein aktives JAIG-Mitglied - aber was heißt schon Nähe! Jedenfalls ergab es sich, daß ich beim Meeting in Schmitten in Gesprächen mit Rainer Ludwig (DL1 DTN, 7J6MO, #202) ein Treffen in Berlin vereinbarte. Berlin ist nämlich meine Heimatstadt, und ich fahre ab und zu hin, um meine 90jährige Mutter zu besuchen. Ende Mai war es dann soweit.
Meine Frau und ich trafen uns mit Rainer, um gemeinsam japanisch essen zu gehen. Er hatte ein sehr schönes Restaurant ausgesucht, wir waren wirklich begeistert. Aufgrund seiner Japan-Erfahrungen erwies sich Rainer als ein echter Profi in dieser Materie und war uns eine große Hilfe. Das fing schon damit an, daß er uns Mut machte, die vor dem Essen bereitgelegten blütenweißen, feucht-warmen Tücher auch wirklich zum Reinigen der Hände zu benutzen. Weiter half er uns fachkundig bei der Auswahl der Speisen. Dabei haben wir dann zum ersten Mal Sushi gegessen. Rainer habe ich an diesem Abend bezüglich japanischer Eßgewohnheiten wohl regelrecht Löcher in den Bauch gefragt - er war allerdings sehr geduldig. Schließlich möchte ich irgendwann einmal nach JA reisen und dann ist es sicher gut, wenigstens kleine Vorkenntnisse mitzubringen. Daß allerdings Sake in kleinen, quadratischen Holzschüsselchen gereicht und getrunken wurde, war auch für Rainer neu.
Alles in allem war es ein rundum gelungener, fröhlicher Abend, für den ich Rainer auf diesem Wege nochmals ganz herzlich danke. Meine Frau und ich freuen sich schon darauf, wenn Rainer endlich sein Versprechen wahr macht und uns in Marburg besucht.
Günter Gerlach, DF9ZN, #108
Erinnerung an meine Anfangszeit
von Takashi Noda, JA1FY, #374
1. Teilnahme an der Amateurfunkprüfung
Im Juni 1953 habe ich meine Funkstation in Betrieb genommen. Die Amateurfunkprüfung habe ich im September 1952 mit Erfolg bestanden. Ich war 19 Jahre alt und besuchte das zweite Jahr die Universität. Damals gab es in Japan nur die Klassen 1 und 2 für Amateurfunk. Klasse 2 entspricht nach heutigen Bestimmungen der Klasse 4, d.h. ohne Morseprüfung. Ich habe vorerst Klasse 2 bestanden.
Japan hatte am 15. August 1945 den Weltkrieg beendet. Die ersten Prüfungen fanden erst im Juni 1951 statt - also haben die Amateurfunker 6 Jahre lang auf diesen Tag gewartet. Als die erste Prüfung stattfand, wollte ich teilnehmen. Eine Informationssammlung über diese Prüfung war kaum möglich. Ich hatte keinen Gesprächspartner, um mit ihm über diese Problem zu diskutieren, weil ich gerade das Studium an der Uni angefangen hatte und meine Freunde aus der Hochschulzeit auseinandergegangen sind.
Wenn ich mich jetzt erinnere, hatte ich wahrscheinlich den vierten Prüfungstermin wahrgenommen. Die Prüfungsteilnehmer, die als erste angetreten waren, hatten schon den Amateurfunk in Betrieb genommen. Als ich das erste Mal JA Stationen hörte, konnte ich es nicht mehr aushalten und stellte den Prüfungsantrag. Über die Gesetze hatte ich mir ein Buch für allgemeine Funkoperator gekauft und gelesen. Für die technische Seite habe ich mich überhaupt nicht vorbereitet und wollte ich mich auf mein Wissen verlassen. Vor der Prüfung hatte ich große Angst. Als ich aber dann die Prüfbogen sah, stellte ich fest, daß es ganz einfache Fragen waren, die gestellt wurden. Ich dachte, daß es besser gewesen wäre, gleich bei der ersten Prüfung anzutreten; es wäre mir viel Angst erspart geblieben.
JA1FY im Jahre 1953 |
2. Inbetriebnahme meiner Station und damalige Anlage
Als ich meine Station in Betrieb nahm, gab es natürlich keine industriell gefertigte Funkanlagen und Antennen. In einer Zeitschrift hatte ich amerikanische Produkte und Stromlaufpläne gesehen, z.B. SX-32 von Fa. Hallicrafter, HQ-120 von Fa. Hammerland oder HRO von National: Aber ich glaube, es wurde keines dieser Geräte von japanischen Stationen verwendet; d.h. alle Funkamateure haben Sender und Empfänger selbst gebaut.
Meinen Empfänger habe ich in der Hochschulzeit zusammengebaut, da ich als Hobby seit der Mittelschule Gerätebasteln betrieben habe. Weil ich wenig Geld hatte, habe ich billige Sur-PlusBestände gekauft. Die Stromlaufpläne habe ich einigen Zeitschriften entnommen, weil ich aber passenden Bauteile nicht bekam, habe ich sie nach meiner Idee gefertigt. Den Sender habe ich nach dem Antrag auf Inbetriebnahme meiner Station sehr schnell zusammengebaut.
Um die Station betreiben zu dürfen, mußte ich zur Funkverwaltungsbehörde im Bezirk Kanto gehen. Da es damals kein vorgedrucktes Antragsformular gab, mußte dort alles von Hand unter Anleitung ausgefüllt werden. Natürlich waren - wegen Formfehler - einige Korrekturen notwendig. Glücklicherweise war diese Behörde nicht weit von meiner Uni entfemt, ca. 15 Gehminuten. Des weiteren mußte man die Funkanlage überprüfen lassen. Von der Behörde kam ein Techniker mit Begleitung zu mir nach Hause; sie hatten ein großes, schweres Frequenzmeßgerät mit und für die Toleranzmessungen brauchten sie einen halben Tag. Gleichzeitig wurde die Formularprüfung durchgeführt. Nach dieser Stationsprüfung mußte ich noch einmal den Antrag zur Inbetriebnahme stellen und endlich war es dann soweit.
Wie war das eigentlich damals in Deutschland?
3. Zeit der Bastler
JA1FY im Jahre 1997 |
Ich werde die Freude nicht vergessen, als ich von der Gegenstation Antwort bekommen hatte. Das Gerät war selbst gebastelt und dadurch wurde bestätigt, daß meine Funkwelle tatsächlich durch den Äther geschickt wurde. Der erste QSO-Partner war JA1 EQ, OM Hoshino, von dem ich die erste QSL Karte bekommen habe. Es war mein erster Testbetrieb. Meine erstes DX QSO hatte ich mit DL6LF, von dem ich auch eine QSL-Karte erhielt. Diese beiden QSL Karten sind mein "Schatz".
Wer sich ein Ziel gesetzt hat und dieses erreicht, hat ein Erfolgserlebnis und bekommt dadurch mehr Selbstvertrauen. Selbstbasteln ist nicht alles, aber wenn ich jetzt zurückdenke, habe ich in meinem Berufsleben oft eine solche Situation erlebt. Ich glaube, diese erste positive Erfahrung hat mir viel geholfen.
Wie bekannt, ist die Anzahl der japanischen Funkamateure bis zur Weltspitze angewachsen. Das hat vermutlich neue Ausbildungssysteme und No Code Class gebracht. Damit kann nun jeder Amateurfunk genießen. Die Nachfrage wurde deshalb größer und die Industrie bietet gute Gerätean, gleichzeitig exportiert Japan seine Funkgeräte in die ganze Welt. Früher war das amerikanische Produkt Spitzenreiter, inzwischen hat Japan die amerikanische Industrie überflügelt. Es gab einen Namen "Collins", von dem alle Funkamateure geträumt haben, der aber inzwischen beinahe in Vergessenheit geraten ist. Er wurde von Kenwood, Icom, Yaesu eingeholt.
In letzter Zeit sind Handies sehr stark in Mode gekommen - dadurch kommt die Sparte Handfunkgeräte ein wenig ins Hintertreffen. Auch Funkamateure wechseln zum Handy. Damit ist das Funkgerätegeschäft nicht mehr lukrativ genug und einige Firmen überlegen ernsthaft, sich von diesem Zweig zu trennen.
Ich glaube, daß es in Zukunft nicht mehr so viele Funkamateure geben wird. Die Industrie wird vermutlich die Produktion drosseln oder vielleicht sogar einstellen - so werden wir wieder zu "Bastlern".
Wie denken Sie denn darüber?
Takashi Noda, JA1FY, #374
1943 in Kobe mit CW-Virus infiziert
von Fred Flakowski, DL6QA, #304
Wer hätte das gedacht, als ich mit meinen Eltern 1937 auf einer Schiffreise mit dem Turbinenschnelldampfer "Gneisenau" für einen Tag in Kobe anlegte, daß ich sehr bald einen längeren Aufenthalt in Kobe vom 13.07.41 bis 11.02.47 einplanen mußte. Schuld daran war der Ausbruch des Krieges. Meinen Vater hatten die Holländer 1940 in Niederländisch Indien (heute Indonesien ) interniert und der Rest der Familie sollte über Japan, Wladiwostok mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Deutschland abgeschoben werden. Soweit kam es aber nicht, denn unsere Reise mit der "Asama Maru" endete wegen des Rußlandfeldzuges (22.06.41) in Kobe. Nachträglich betrachtet, hatten wir großes Glück und ohne in Kobe während des Krieges gewesen zu sein, hätte ich nie die Faszination des Kurzwellenfunks erlebt.
Ich besuchte während des Krieges die Zaiden Hojin Kobe Doitsu Gakuin (Stiftung Deutsche Schule Kobe der Reichsdeutschen Gemeinschaft Kobe-Oseka mit ca. 170 Schülern). Vielen ist sicher nicht bekannt, daß Kobe während des Krieges von vielen deutschen Marineeinheiten ( einschließlich U-Bote) der Kriegsmarine angelaufen wurde. Alle Einheiten aufzuführen würde hier zu weit führen. Ein Schiff, der Hilfskreuzer MICHEL (Schiff 28), ist jedoch für mein heutiges Hobby entscheidend gewesen. In den Lagern in Hakone und Rokosan (Kobe) erlebte ich wie zuverlässig Nachrichten aus Berlin mit einem "Radione R3" Kurzwellenempfänger empfangen werden konnten . Eines Tages schenkte mir 1943 der Bordfunker des Flugzeuges "ARADO 196", das der Hilfskreuzer an Bord hatte, ein kleines Büchlein " 111 Kurzwellen-Schaltungen" von Rolf Wigand, D4CXF. Und damit fing alles an. Die Kurzwelle ließ mich von nun an nicht mehr los. An einem Nachbau der Schaltungen während des Krieges war natürlich aus Mangel an den erforderlichen Teilen nicht zu denken. Und Senden durfte man sowieso nicht, aber ich übte fleißig CW.
1943 kündigten sich in anbetracht der Kriegswende in Ostasien für Japan und für uns sehr schlimme Zeiten an. Wegen der zu erwartenden Luftangriffe wurde meine Familie nach Ashiya ausquartiert. Funktechnisch gesehen, hatte das neue Quartier eine ideale Lage oben am Berghang unmittelbar in der Nähe des Ashiya Schrines (Higashi Ashiya Cho). Aber auch hier zählten wir eines Tages auf unserem Grundstück nach einem schweren Bombenangriff ca. 80 Phosphor-, Therrnit- und Benzinbomben (Brandbomben). Nur zwei oder drei Thermitbomben trafen unser Haus, konnten aber schnell mit Sand gelöscht werden.
Zwischenzeitlich hatte ich mir mangels Radioröhren einen Kristalldetektor gebaut, in der Hoffnung vielleicht doch irgendwie zumindest einige Kurzwellensender zu empfangen, was natürlich nicht funktionierte. Aber die Überraschung war groß, als ich eines Nachts nach Kriegsschluß mit dem Kristalldetektor einen Mittelwellensender der Armed Forces Network(AFN) aus Okinawa empfing.
Nach Kriegsende folgte bald durch die Amerikaner Anfang 1947 die Ausweisung fast aller Deutschen aus Japan. Als wir bei unserer Abreise aus Uraga (Nähe Kamakura) vom Truppentransporter aus das letzte Mal den Fujisan sehen konnten, habe ich mir geschworen, eines Tages wieder zurückzukehren. Und das Schicksal war mir hold. Im Februar 1979 war es so weit. Endlich durfte ich wieder mein so sehr geschätztes und liebenswertes Japan besuchen. Seitdem war ich beruflich mehr als 20 mal in Tokyo und im November 1991 hatte ich sogar eine Gelegenheit, unser ehemaliges Quartier in Ashiya aufzusuchen. Nur einer meiner Wünsche ist noch nicht in Erfüllung gegangen, eine Bergtour im Hochsommer zum Gipfel des Fujiyama.
Fred Flakowski, DL6QA, #304
DL6QA, Fred Flakowski am 29.11.1991 vor dem Ashiya Shrine
Ein Hobby
von Noriko Nakajima, JQ1NRO, #022
Das Hobby meines Mannes ist, etwas zu sammeln. Er ist Amateurfunker und Briefmarkensammler. Deshalb sammelt er viele Karten und Briefmarken. Wenn wir ins Ausland reisen, kauft er zuerst die Sachen seiner Sammlung.
Er sagte mir: "Sammle etwas! Dann kannst du dich gleich entscheiden, was du kaufst". Aber ich habe nicht solche Ausdauer und bin zu neugierig. Ich interessiere mich für alles.
Ich bin nicht sicher, welches ich zum Hobby nehmen soll. Soll ich es Ihnen verraten? Aber das ist ein großes Geheimnis.
Er sammelt nämlich auch Stofftiere. Als wir in die Schweiz gereist sind, haben wir eine Kuh aus Stoff mit einer kleinen Glocke am Hals gekauft. Die Verkäuferin hat vielleicht geglaubt, daß wir für mich dieses Stofftier gekauft hätten. Aber das Stofftier ist seins.
In unserer Wohnung stehen seine etwa dreißig Stofftiere.
Noriko Nakajima, JQ1NRO, #022
Dieser Beitrag wurde uns in deutscher und japanischer Sprache zugesandt!
DEUTSCH - JAPANISCHE - FREUNDSCHAFT
von Heribert Fritsch, DL8HF, #329
Daß unsere Völker, das japanische und das deutsche, seit langem freundschaftlich zusammenarbeiten, ist bekannt. Daß aber enge freundschaftliche Beziehungen unter den Funkamateuren beider Länder, die sich in neuerer Zeit auch in der Gruppe JAIG manifestiert haben, schon lange bestehen, dürfte weniger bekannt sein, ist aber wert, wieder in Erinnerung zurückgerufen zu werden. Der erste deutsche Funkamateur, der Gelegenheit hatte, in Japan japanische Gastfreundschaft zu genießen, ist bestimmt kein Einzelfall geblieben:
In der Februar-Ausgabe der CQ vom Jahre 1938 findet sich ein Bericht (illustriert mit Bildern) von Felix Cremers D4XVF, Berlin, über seinen Aufenthalt vom Sept. bis Nov. 1937 in Tokio und seine Eindrücke in JA. Er erzählt, daß sich die Kunde von seiner Ankunft wie ein Lauffeuer verbreitete und er eines Abends von Yasushi, J2HC, und Oukôchi, J2JJ abgeholt wurde, um ein paar Stunden bei OM Takashi, J2KJ zu verbringen. Von diesem Treffen berichtete er, daß, obwohl sie noch nie vorher Kontakt miteinander hatten, sie verschiedenen Rassen angehörten und ihre Länder 14 000 Kilometer auseinander liegen, miteinander sprachen, als wären Sie Angehörige eines Vereines. Felix war von dem freundlichen Empfang in Japan und der Station seines Gastgebers die er näher beschrieb, sehr beeindruckt. Bis gegen Mitternacht, eine der seinerzeit in Japan vorgeschriebenen Sendepausen hatte begonnen, saß man beisammen, trank Tee und machte einige QSO's. Sehr beeindruckt hatte Felix auch, daß japanische Amateurfunker weit mehr als die bei uns geforderten Morsezeichen beherrschen mußten. Dann war da auch eine AFU-Station, die und das fand erbemerkenswert - von einer YL betrieben wurde. Bemerkenswert besonders deshalb, weil bei uns der Amateurfunk damals noch eine reine Männerdomäne war. Unter dem Bild von J21X, Frl.Chiyono Sugita an ihrer Station in Odawara bei Yokohama steht: Wer machte nicht mit ihr QSO machen? Es folgten weitere Einladungen, darunter eine, als hervorzuheben, zur Versammlung der JARL im Rainbow-Restaurant in Tokio. Der Bericht schließt mit der Feststellung, daß er den Eindruck habe, daß dieser Besuch engere Verbindungen zwischen den japanischen OM und unseren zur Folge habe. Durch persönliche Gespräche seien viele anstehende Fragen geklärt und Kontakte geknüpft worden, die wir weiter pflegen wollen, wozu auch die D's, die zur Olympiade 1940 nach Tokio kommen, Gelegenheit haben werden.
Dazu sollte es leider nicht mehr kommen und als dann der große Krieg ausbrach, wurde es zunächst auf den Amateurfunkfrequenzen bis auf die Stationen in den USA und zunächst 3 zur Beobachtung der Funkausbreitung ausgewählte D-Stationen ziemlich still. Nachdem der Vorstand des DASD (Deutschen-Amateur-Sende- und Empfangsdienstes) das für die Oberaufsicht über den deutschen Amateurfunk zuständige Reichs-Propagandaministerium überzeugen konnte, daß der Amateurfunk ein guter Repräsentant des Landes in der Welt sein könnte und der Amateurfunker sowie laut Ehrenkodex seinem Lande zu dienen habe, wurden weitere deutsche Amateurfunk-Kriegs-Lizenzen ausgegeben. Nun wurde zur Verwunderung der Gegner völlig normalerAmateur-Funkbetrieb, natürlich ohne Wetterberichte die verboten waren, wieder aufgenommen. Von deutscher Seite aus animiert, folgten weitere Länder, Ungarn, die Slowakei, Kroatien - und Japan -bei der Ausgabe von Kriegs-Sendelizenzen an Amateurfunker. Sogar einen Kontest, zu dem auch die japanischen Stationen eingeladen worden waren, gab es 1941. Bedauerlicherweise herrschten schlechte Ausbreitungsbedingungen, die japanischen Stationen wurden nicht gehört, und die Europäer mußten unter sich bleiben.
In anderen Ländern wurde diese Betriebsamkeit argwöhnisch beobachtet, denn man konnte sich nicht vorstellen, daß ein totalitärer, in einen mörderischen Krieg verwickelter Staat ohne Hintergedanken und böse Absichten den Amateurfunkern derartige Freiheiten gewähren könnte. In den USA wo es auch noch Amateurfunkbetrieb gab, wurde den Funkamateuren (noch vor Pearl Harbour) verboten, mit Amateuren in kriegführenden Ländern in Verkehr zu treten. Trotzdem kam es zu Amateurfunkverbindungen zwischen Amateuren in Feindstaaten, da im Lauf des Krieges in Großbritannien einige Stationen, wohl mehr zur Beobachtung des Betriebes gedacht, auftauchten und auf Anrufe deutscher Stationen bereitwillig eingingen. Es mag wohl für die beteiligten OM ein merkwürdiges Gefühl gewesen sein, über tödliche Fronten hinweg friedliche Funkverbindungen zuführen. Natürlich gab es auch auf deutscher Seite Bestrebungen, diese Amateurfunktätigkeiten zu unterbinden, aber die Funkamateure konnten immer wieder überzeugen, daß dieser Betrieb keine schädlichen Auswirkungen für den Staat, dafür aber viele positive Seiten, besonders in der Ausbildung des Nachwuchses und der Erforschung der Funkausbreitung habe und man ja mit den Funkamateuren in anderen Ländern nicht im Kriege stehe.
Somit hat der Amateurfunk in eine fürchterliche Zeit ein Fünkchen Menschlichkeit gebracht, viel zum Ansehen des Amateurfunks bei auf friedliches Zusammenleben der Völker bedachten Politikern beigetragen und dazu geführt, daß allmählich dem Amateurfunk der Stellenwert eingeräumt wurde, den er verdienterweise heute hat. Die JAIG ist eine Einrichtung, die mit ihren Aktivitäten neben dem QSO als Beginn einer Bekanntschaft weitere Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen beiträgt.
In diesem Sinne möge der JAIG ein langes und erfolgreiches Wirken beschieden sein.
Heribert Fritsch, DL8HF, #329
Quellen: CQ, Heft 2 Febr. 1938/ Körner Geschichte des Amateurfunks 1965
Anm. der Red.
Ein weiteres Hobby von Heribert neben dem Amateurfunk ist die zeitaufwendige Beschäftigung mit einer Modelleisenbahn und hier besonders deren elektronischer Steuerung. Das Grundbrett, auf dem die Anlage aufgebaut ist, hat eine Länge von 2.2 Metern und eine Breite von 1 Meter. Die Strecke ist unterteilt in 8 elektronische gesteuerte Blockabschnitte, auf denen in der Regel 4 bis 5 Züge hintereinander verkehren und weitere 7 Züge in 3 Bahnhöfen und auf Nebengleisen abgestellt sind. Ein Foto zeigt diese Anlage.
Wer dieses Hobby mit Heribert teilt oder sich dafür interessiert, sollte sich mit ihm in Verbindung setzen.
Christi Himmelfahrt ‘97
von Ralf Heimburger, DD6UDS, #322
Wir nennen es einfach Vatertag oder Herrentag
Es war wieder einmal soweit.
Y-14, der Ortsverband, mit dem wir uns nicht nur die OV-Frequenz teilen, fragte nach, ob wir von D-17 nicht Lust hätten, wieder an diesem jährlich stattfindenden Treffen teilzunehmen. Natürlich lautete die einstimmige Meinung unserer OM´s "Ja".
DD6UTS, DD6UWT, DD6JM, DD6ULF, DL7UND, DE7OME, sowie ich, DD6UDS mit meinem Sohn, begannen mit den üblichen Vorbereitungen für 5 Tage Feldeinsatz.
Bogensee, etwas außerhalb Berlin's gelegen, sollte diesmal als Standort dienen. Da auch Gäste aus OZ und Peine eingeladen waren, war ein großer Sportplatz genau das Richtige für solch ein Treffen. Am Mittwoch-Nachmittag fuhren wir also nach Bogensee.
Dort angekommen, bauten wir unsere Zelte sowie einen Pavillon, welcher als Funkbude dienen sollte auf. Zum Abendbrot dann Bratwurst vom Grill und ein schönes Bier.
Ein Besuch bei den Freunden von Y-14 und erste Begegnungen mit den Funkfreunden aus OZ inklusive Begrüßungsschnaps ließen den Abend ausklingen.
Am Donnerstag dem eigentlichen Herrentag wurden noch Masten und Antennen aufgebaut. Schließlich wollten wir ja auch Funken. Als bei den OM von Y-14 hektische Betriebsamkeit ausbrach, erfuhren wir auch den eigenlichen Grund für die Standortwahl Bogensee.
OM Wulfhard, DL1BWU, sollte am Freitag seine langjährige Lebensgefährtin in den Stand der Ehe führen. Ups, das war es also.
Wir verbrachten den Nachmittag mit einigen Übertragungen in SSTV. Komisch, nicht eine Antwort, obwohl unser Signal sauber abgestrahlt wurde. Also gut, ließen wir es. Mal sehen was bei den anderen OM so los war. Stimmung war angesagt. Die üblichen Tips für ehemalige Junggesellen, begleitet von einigen alkoholhaltigen Getränken - und es wurde ein sehr langer und lustiger Abend.
Freitag.
Auf zum Standesamt. Die Mitglieder von Y-14 hatten sich einiges einfallen lassen, von dem nicht einmal der Bräutigam etwas wußte. Durch ein Spalier aus Antennenradialen ging es zum Sägebock, wo ein kräftiger Stamm auf sein Ende als Brennholz wartete.
Wieder auf dem Sportplatz angekommen, ging es dann richtig los. Ein großer Grill und Kesselgulasch sollten alle satt machen. Die Diskothek sorgte aber mit guter Musik dafür, daß es nicht zu Bewegungsmangel der Anwesenden kam.
Von praktischem Funkbetrieb war keine Rede mehr...
Sonnabend.
Nun, eigentlich wollten wir ja funken, DF0BLM in den Äther bringen... Zumal es ja auch wieder unser " Herrentag's - Zertifikat " gab. Also dann. Es wurden einige homemade Antennen getestet, was dann doch noch zu aktivem Funkverkehr führte.
In SSTV war wieder nichts los ? Eigenartig, bis sich herausstellte, daß es an der Software lag. Also kein SSTV.
Aber unser Zertifikat wurde noch 32 mal verliehen.
Fazit eines langen Wochenendes - man kann auch ohne Funken viel Spaß haben, HI.
Ralf Heimburger, DD6UDS, #322
Deutschlandbesuch im Frühling 1996
von Shigeru Igarashi, JA1DKN, #089
Meine XYL Kazuko und ich haben an dem in Deutschland im Frühling 1996 stattgefundenen JAIG-Treffen teilgenommen. Ich war bereits 5 Mal dienstlich in Deutschland, während meine XYL noch nie eine Flugreise gemacht hat. Es war die "golden week" in Japan und es war sehr schwierig, für diesen Zeitpunkt ein Ticket zu bekommen. Durch Bemühungen von Mieko und Kuni konnte aus Deutschland ein Flugticket zu mir nach Japan geschickt werden. Nun starteten wir am 24. April von Narita nach Deutschland. Als ich in München ankam, wurde ich von Kuni abgeholt. Unterwegs zum Hotel habe ich von ihm eine Gastlizenz für DL erhalten und sofort über das Relais mit dem deutschen Rufzeichen DL/JA1DKN und DC/JF1QGZ QRV gemacht. Gerade auf dieser Frequenz warteten DD5KJ und DJ9WH und machten mit mir QSO in japanischer Sprache.
Am 26. April besuchten wir mit Teilnehmern des JAIG-Treffens das weltberühmte Schloß Neuschwanstein. Meine XYL kannte das Märchenschloß nur vom Hörensagen und von Bildern. Sie träumte davon, es einmal selbst zu sehen und war völlig begeistert. Zum Abendprogramm des JAIG-Treffens am 27. April kamen ca. 100 Mitglieder und Freunde, sogar aus England, Holland, Japan und aus allen Teilen Deutschlands. Einige Teilnehmer kannte ich bereits persönlich, konnte aber auch noch viele neue Freunde kennenlernen. In den JAIG News Nr. 44 wurde über dieses Treffen ausführlich berichtet.
Am 28. April fuhren wir mit Yoshinari, JAOAW, Hans, DF2MC mit seiner XYL nach Salzburg, bekannt als Musikstadt. Nach der Besichtigung des Mirabellgartens (der berühmt wurde u.a. auch durch den Film "Sound of Musica") machten wir einen Alt-Stadtspaziergang. In einen jugoslawischen Lokal, das ein Bekannter von Hans betreibt, aßen wir zu Abend. Yoshinari entdeckte ein Klavier, setzte sich davor und begann zu spielen. Wir waren sehr erstaunt, da wir nicht wußten, daß er auch Klavierspielen kann. Sein Repertoire ist breit gefächert und reichte von japanischen Kinderliedern bis zu bekannten deutschen Volksliedern. Am Ende sangen wir alle zusammen.
Diese Nacht verbrachten wir bei Hans und haben natürlich auch seine Funkbudebesichtigt. Er hatte außer seiner Funkbude auch einen Bastel- und einen Meßraum eingerichtet. Am nächsten Morgen wünschte sich meine XYL eine Abfallverwertungsanlage zu besichtigen, die in der näheren Umgebung lag, da Deutschland auf diesem Gebiet fortschrittlicher ist als Japan. Wir fuhren dann noch einmal nach Salzburg, besuchten auf dem Weg dahin die Stille Nacht Kapelle in Oberndorf und die ehemalige unterirdisch angelegte Flugzeugfabrik, die während des zweiten Weltkrieges in Betrieb war. In Salzburg hatten wir Mozarts Geburtshaus besichtigt, weil am Tag zuvor zu wenig Zeit dafür übrig blieb. Nach dem Besuch dieses Hauses wurde ich zum Mozartfan.
Am folgenden Tag mußte Yoshinari wieder nach Japan zurückfliegen.
Meine XYL und ich wurden von Bertin, DJ9WH abgeholt und nach Penzberg gebracht, wo Mieko auf uns gewartet hat.
Am 30. April wurden wir von Kuni zusammen mit Mieko in die Tiroler Landeshauptstadt, Innsbruck, gefahren. Die großartige Alpenlandschaft rund um diese Stadt hat uns sehr beeindruckt.
Am 1. Mai starteten wir mit Bertin und Mieko zu einer 2-tägigen Fahrt durch die "Romantische Straße". An den in japanischer Sprache geschriebenen Hinweisschildern kann man erkennen, daß sehr viele japanische Touristen diese Gegend besuchen.
Wir sind in Rothenburg - dem "Highlight" an dieser Straße - angekommen. Diese Stadt hat sich noch immer ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt. Bei einem Spaziergang über die Burgmauer haben wir uns beinahe in das Mittelalter zurückversetzt gefühlt. In der Nähe von Würzburg haben wir dann übenachtet. Am nächsten Tag fuhren wir über die alte Burgstraße nach Heidelberg. Diese Stadt liegt bekanntlicherweise am Neckar. Die Burg auf dem Hügel, die darunter liegende alte Stadt vermitteln den Eindruck eines alten Gemäldes. Wir tranken im alten Weinkeller des Schlosses einen Schoppen und fuhren dann über Stuttgart zurück nach Penzberg.
Am 3. Mai haben wir bei Bertin und Mieko einen Ruhetag eingelegt. Bertin's Haus liegt inmitten von Weiden und hat eine Traumlage für einen begeisterten Funkamateur. Ich besichtigte seine Funkstation, die im Keller untergebracht ist. Es gab neben der Funkanlage auch eine selbstgebaute Anlage (wo z.B. eine Teedose verwendet wurde), die er dort aufbewahrt. Ich vermute, daß er auch oft an einem Contest teilnimmt, weil auch eine Schlafmöglichkeit in seiner Funkbude vorhanden ist. Am späten Nachmittag fuhren wir nach München, da wir am nächsten Tag nach Japan zurückfliegen mußten.
Nun war also unsere 10tägige Reise nach Deutschland zu Ende. Am Flughafen verabschiedeten wir uns von Kuni, Bertin und Mieko mit dem Versprechen, uns in näherer Zukunft wiederzusehen.
Dieses Mal konnte ich an dem JAIG-Treffen teilnehmen. Zudem haben wir eine kleine Rundreise in DL und OE gemacht. Das alles war möglich durch die Hilfe von JAIG-Mitgliedem. Die Einstellung meiner XYL zu JAIG hat sich durch diese Erfahrungen sehr verbessert; nun hat meine XYL mehr Verständnis für meine Tätigkeit für JAIG und die Teilnahme am JAIG-NET.
Shigeru Igarashi, JA1DKN, #089
Fröhliche Gäste
von Kiyoshi Endô, W3XJ/JAØBSL, #084
Im Sommer 1997 haben wir fröhlichen Besuch bekommen. Mein alter Funkfreund Dr. Nishisaka, JAOED, der an der Medizinischen Fakultät der staatlichen Universität Kanazawa als Professor lehrt, kam mit seiner XYL Michiko, JA1OUQ, nach Atlanta in Georgia. Sie blieben etwa eine Woche bei uns. Wir hatten uns seit 7 Jahren nicht gesehen.
Diese freundschaftliche Beziehung mit ihm ist auch meine Geschichte vom Funkamateurleben. Als ich 14 Jahre jung war, besuchte ich oft den Funkamateurclub der Universität-Ni'igata. Damals war ich Mittelschüler und ein begeisterter SWL. Dr. Nishisaka war als Assistenzarzt tätig und wir sprachen kaum miteinander. Wenn ich jetzt zurückdenke, hat vielleicht diese Situation uns eng verbunden. Nach dem Studium ging er in die Uniklinik als Mediziner und ich studierte Elektrotechnik an der Ingenieurschule; damals war ich gerade 16 Jahre. Im Frühling des Jahres 1964 - ich hatte 3 Jahre als SWL viele Erfahrungen gesammelt - erwarb ich endlich die Funkamateurlizenz. Trotz eines verheerenden Erdbebens in der Stadt Ni'igata in 1964 wurde unsere freundschaftliche Beziehung nicht unterbrochen. Ein paar Jahre später heiratete mein Freund die sehr hübsche Hochschullehrerin Michiko.
Durch Dr. Nishisaka wurde meine Begeisterung für DX-Verbindungen geweckt. Auf dem Dach unseres Hauses war eine 3 Ele-YAGI Antenne montiert. Für meine Arbeitsstelle bei der Fa. RCA mußte ich ihm Jahr 1968 nach Tokyo umziehen. Vor meinem Umzug feierten wir in Ni'igata mit reichlich Sake Abschied. Im Jahr 1970 traf ich meinen Freund zufällig in Tokyo wieder. Er arbeitete in einem Krankenhaus in Tokyo. Auf dem Dach seiner Dienstwohnung hatte er einen Antennentower montiert und konnte daher viele QRV's tätigen. Ich habe dadurch wieder begonnen, QRV in Tokyo zu werden. Natürlich hatte ich mit ihm und seiner XYL SSB und CW QSO gemacht. Durch dieses gemeinsame Hobby entwickelte sich eine fast brüderliche Freundschaft. Ungefähr im Jahr 1975 gab es sehr gute DX-Bedingungen, dadurch habe ich leidenschaftlich gerne DX-QSO betrieben. Dr. Nishisaka hielt sein Funkgerät stets betriebsbereit, um immer gute DX-QSO zu ermöglichen; es sollte ja kein Zwang sein, sondern auch Spaß machen. Auch ohne inneren Druck haben wir viele gute DX-QSO's gemacht.
Dr. Nishisaka beschäftigte sich mit Forschung auf dem Gebiet der Elektrotechnik für medizinische Geräte. Dabei konnte ich ihm - mit Einverständnis meiner Firma - beratend und helfend zur Seite stehen. Diese Entwicklungen wurden vom damals zuständigen Kultusministerium finanziell unterstützt. Unsere Freizeit verbrachten wir oft mit Untersuchungen von Antennen usw. Wenn ich jetzt zurückdenke, hat mir dies alles sehr viel Freude gebracht - es war eine schöne Zeit. Dr. Nishisaka wurde bereits mit 35 Jahren als Professor an eine staatliche Universität in Tokyo berufen. Unsere Freundschaft setzte sich aber weiter fort, wir tranken zusammen, diskutierten über DX-Funk, Antennen, Basteleien, CW, sogar über unser Arbeitsleben. Mein Interesse am Ausland wurde durch ihn geweckt, weil er mir über seine Reisen zu internationalen Kongressen, etc. berichtete. Dr. Nishisaka und seine XYL waren immer eine große Hilfe auf meinem Lebensweg.
Als ich 35 Jahre alt war, merkte ich den Unterschied zwischen Dr. Nishisaka und mir. Er war bereits ein anerkannter Akademiker, ich ein einfachere Mann. Das war für mich der Anstoß, mir einZiel zu setzen; in 10 Jahren möchte ich selbständig sein. Daraufhin habe ich alles, was mir Dr. Nishisaka erzählte für mich verarbeitet, seine Ratschläge angenommen, um dieses Ziel zu erreichen.
Als ich Linda geheiratet habe, war ich 38 Jahre alt. Linda hatte die japanische Sprache , erlernt und erhielt ihre Funklizenz; da sie aber keine japanische Staatsbürgerin war, erhielt sie keine Bewilligung zum Betreiben einer Funkstation. 1992 erwarb sie die japanische Staatsbürgerschaft und bekam gleichzeitig das Rufzeichen JGONTX zugeteilt. Leider hat meine XYL dieses wunderschöne Hobby nicht mit der gleichen Leidenschaft wie ich betrieben. Durch das Ehepaar Dr. Nishisaka, Kuni (DF2CW), Matsumura (DJOUL) in Hamburg haben wir viele JAIG-Mitglieder kennengelernt, mit denen wir weiter freundschaftliche Beziehungen pflegen können. Das hat dazu beigetragen, daß Linda nun mehr Verständnis für das Hobby Funken aufbringt.
In Atlanta betreibe ich nun im 6. Jahr eine eigene Firma. Mein Wohnort liegt südwestlich von Atlanta, liegt vom Flughafen ca. 30 Autominuten entfernt, ist eine kleine Stadt mit ca. 16.000 Einwohnern und heißt Newnan. Mein Grundstück hat eine Grölte von ca. 7.600 m2. Dort ist eine FD4, Windom Antenne von Fa. Fritzel montiert. Ich benütze jetzt als Endstufe eine TL-922 von OM Miyamori (N4XJ), der 4 Jahre in Atlanta gelebt hat. Das 40 m Band arbeitet sehr gut. Zur Zeit plane ich eine Antenne für 15- und 20-m Band aufzubauen.
Mein Geschäft läuft gut, daher werde ich mit Zuversicht in das Neue Jahr gehen können. Das Funkamateurhobby möchte ich nach wie vor betreiben. Durch die Gruppe JAIG habe ich so viele nette Freunde gewonnen. Über all dieses bin ich sehr glücklich. 36 Jahre Freundschaft mit dem Ehepaar Dr. Nishisaka haben sehr viel zu meiner jetzigen Lebenssituation beigetragen.
Somit hat dieses Hobby sehr viel Freude in mein Leben gebracht.
Kiyoshi Endô, W3XJ/JAØBSL, #084
JA0ED, JA1OUQ, JG0NTX, W3XJ
Eine Ballonfahrt - Ein Erlebnis!
von Edith Gillrath, DF7WU, #297
Das Ballonfahren gewinnt immer mehr Anhänger. Ich hatte großes Glück, bei einem YL/OM-Treffen in Ostrhauderfehn (Ostfriesland) eine Ballonfahrt zu gewinnen.
Die heutigen Heißluftballons gehen zurück auf die Experimente der Gebrüder Montgolfiere, die 1783 das erste Mal mit einem Heißluftballon in die Lüfte steigen. Trotz Überschallflugzeugen - die Faszination des freien Dahinschwebens ist bis heute geblieben. Für mich war es besonders eindrucksvoll, daß wir an den Vorbereitungen teilnehmen durften. Wir konnten helfen, die Hülle ausbreiten und zusehen, wie ein starker Ventilator den Ballon mit Kaltluft füllte. Oder wie der Brenner am Korb angebracht wurde und die Flamme die Luft erhitzte. Bald stand der Ballon in voller Größe über dem Korb und für uns hieß es "Einsteigen bitte!"
Außer den Brennergeräuschen umgab uns bald ein Meer der Stille. Da wir mit 2 Ballons gestartet waren, konnten wir nicht nur das Treiben auf der Erde, sondern auch die Fahrt des anderen Ballons beobachten. Durch verschiedene Höhen kann jeder Ballon in eine andere Richtung fahren, denn Windrichtung und -geschwindigkeit können schon bei 50 oder 100 mtr. Höhenunterschied verschieden sein.
Unser Pilot hat all unsere Fragen gerne beantwortet und uns vieles erklärt. So gehört auch ein Funkgerät zur Pflichtausrüstung beim Ballonfahren, denn die Verbindung mit dem 2. Ballon und den Verfolgerfahrzeugen auf der Erde muß gewährleistet sein. Das Verfolgerfahrzeug muß ja Korb, Ballon und uns zum Ausgangspunkt zurückbringen.
Nach etwa einer Stunde landeten wir auf einer Wiese und durch die neue Methode der Schnellentlüftung kam der Korb auch schnell zum stehen.
Nachdem alles wieder abgebaut war, wartet noch ein anderer Höhepunkt auf uns: "Die Ballontaufe". Nach Zunft und Ordnung der Ballonfahrer wird man zum Schluß mit Feuer, Sekt und Erde getauft und in den Adelsstand der Ballonfahrer erhoben. Dies "Zeremonie" ist natürlich mit vielen lustigen Anmerkungen verziert und garantiert oft noch ein fröhliches Beisammensein.
Zusammenfassend kann man sagen. Eine Ballonfahrt ist schon ein unvergeßliches Erlebnis!
Edith Gillrath, DF7WU, #297
Hobby Nr. 1 - Amateurfunk
von Wolfgang Landgraf, DL9HC, #192
Wenn ich nach meinen Hobbies gefragt werde, antworte ich ohne zu zögern, daß mein Hobby Nummer 1 Amateurfunk ist. Danach sehe ich in den Gesichtern oft ein Stutzen. Ich gebe dann einige kurze Erklärungen und werde mit Sicherheit gefragt, was denn die weiteste Entfernung sei, die ich erreicht hätte. Und dann folgen weitere Erläuterungen meinerseits, die oft Erstaunen hervorrufen.
Neben dem Amateurfunk habe ich noch andere "wichtige" Freizeitbeschäftigungen wie fotografieren, VIDEO, Fernreisen, Briefmarken sammeln.
Mit der JAIG kam ich über Edgar, DKØUA, in Kontakt, als ich 1991 meine erste Reise nach Japan vorhatte. In Japan zu sein war ein großartiges Erlebnis, natürlich mit Lizenz und 2m/70cm-Gerät. Der Funk kam zu kurz, dafür habe ich wirklich unvergeßliche Tage erlebt und auch das Wetter spielte mit, so daß der Fuji-san ein besonderes Erlebnis war. Aber auch andere Eindrücke waren gut, wie der Besuch der Toyota-Automobil-Werke und dem Museum, in dem ich überraschenderweise ein Modell des ersten Benz-Wagens aus meiner Heimatstadt Ladenburg sah.
Der Amateurfunk beschäftigt mich fast täglich, vor allem da ich jetzt als Rentner mehr Freizeit habe. CW habe ich praktisch zweimal gelernt. Zum ersten Mal für die Prüfung. Trotz guter Kenntnisse hatte ich kaum eine Taste angerührt und dafür zeitgemäß mit Selbstbaugeräten in AM gefunkt. Dann kam von USA die "Nasenklammer"-Modulation SSB zu uns. Wieder Eigenbau des Empfängers und Senders mit Problemen der VFO-Stabilität. Auch den "Malländer Schnelläufer" Geloso hatte ich kennengelernt. Heute gibt es bei mir nur noch Zusatzgeräte als Eigenbau. Das "Schlachtschiff" ist der YAESU-FT 1000.
Ich bin Gründungsmitglied der Diplom-Interessen-Gruppe (DIG) und wollte natürlich die höchste Auszeichnung der DIG, die Trophy 1000 erreichen. Dafür sind alle Diplome der DIG in der höchsten Klasse erforderlich, auch die CW-Diplome. Also wieder CW lernen. Es hat geklappt, 1979 habe ich die CW-Plakette und die Trophy 1000 überreicht bekommen. Ich bin kein QRP Anhänger, sondern benutze schon mal meine Endstufe. Konteste sind für mich kein Greuel, sondern ich mache oft mit und habe in der Vergangenheit schon vordere Plätze belegt. Der Diplomjagd habe ich mich verschrieben und auch hier blieben die Erfolge nicht aus. RAEM, DUF-Plakette, EU-DX-D 1000, MF-Super-Trophy, DLD 1000 auf KW und UKW, Mobilmeister sind nur einige. Zur Zeit bin ich weiter auf der Suche nach neuen Punkten für DXCC, IOTA, US-CA und diverse DLD's nach den neuen Regeln.
Die meiste Zeit, wenn ich zu Hause bin, läuft der DX-Cluster, er hat mir schon viele Tips gegeben. Jede QSL-Sendung wird sehnsüchtig erwartet und beschert mir oft Raritäten. Aus Japan habe ich bisher 327 QSL-Karten erhalten. Mehr habe ich nur noch aus USA und Brasilien von den DX-Ländern. Persönliche Treffen werden jedoch nicht vernachlässigt und dabei habe ich schon viel Gleichgesinnte getroffen und schöne Stunden erlebt.
Zurück zur Überschrift: mein Hobby Nummer 1 ist Amateurfunk und wird es, so hoffe ich, noch lange bleiben.
Wolfgang Landgraf, DL9HC, #192
Vom SWL zum JAIG-Mitglied
von Franz Motyka, DL9EY,#265
Mein Interesse am Amateurfunk reicht bis in die Schulzeit zurück. Mit einem Eigenbau-Kurzwellenempfänger (O-V-1) konnte ich 1941 als SWL in die Amateurfunkbänder hineinhören, wobei mich wohl der "DX-Bazillus" schon infiziert haben muß. CW hatte ich durch eifriges Hören am RX relativ bald erlemt, an eine Sendelizenz jedoch war während des 2.Weltkrieges in DL nicht zu denken.
Nach mehreren Jahren Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft (und unfreiwilligem QTH-Wechsel von OK2 nach Bayern) hatte ich 1951 endlich die langersehnte Lizenzurkunde mit dem Call DL9EY in der Hand. Ein Kurzwellensender mit 20 Watt Input war trotz schwieriger Materialbeschaffung recht bald QRV, der Empfänger BC 312 wurde aus amerikanischen Surplus-Beständen erworben, und eine Fuchsantenne ergänzte die Station.
Im ersten QSO wurden zwar nur 10 km überbrückt, trotzdem war das für mich schon recht aufregend. Die erreichten Entfernungen nahmen bald zu, die Aufregung nahm ab, hi! Groß war meine Freude über die Asien-DX-Verbindung: Im Februar 1952 hatte ich mit JA5AB (OM Minoru in Shikoku) ein längeres CW-QSO, wozu übrigens damals der TX-lnput von 20 Watt gut ausreichte, auch ohne Beam, hi! Es folgten - bis heute - unter anderem Hunderte von JA-QSO's. Ein Schuhkarton voll mit Japan-QSL's gibt davon Zeugnis, auch diverse JARL-Diplome wie JCC, WAJA, ADXA, welche die Wände im Shack zieren. Zuletzt hinzugekommen ist das JAIG-Award, aber von JAIG wollte ich erst später berichten.
Vor 20 Jahren trat unserem Ortsverband C28, Fürstenfeldbruck, ein OM aus Fernost bei. Es war Kunihiko Iki, DF2CW (JA7HM). Mit Überraschung stellte ich fest, daß Kuni mein nächster Funknachbar war, nur wenige hundert Meter von mir entfernt. Daß wir beide sofort gute Funk- und persönliche Kontakte hatten, versteht sich für die JAIG-Mitglieder, die fast alle Kuni kennen, sicher von selbst.
Kunihiko Iki, DF2CW und Franz Motyka, DL9EY
Wie bekannt, erfolgte 1985 die Gründung des von DF2CW initiierten JAIG. Einige Zeit danach besuchte mich Kuni, um sich anhand anderer Diplome Anregungen für ein neu zu schaffendes JAIG-Award zu holen. Und dieses hat, wie man sieht, ein sehr ansprechendes Aussehen erhalten.
Zum Schluß wünsche ich der JAIG weiterhin viel Erfolg beim Bemühen um die Deutsch-Japanische Freundschaft der Funkamateure, auch als Beitrag zur internationalen Völkerverständigung.
Franz Motyka, DL9EY,#265
Wiedersehen in DL mit DK9UA
von Hideo Ozawa, JM1GAW
Im Dezember 1988 erfuhr ich durch eine Funkverbindung mit OM Himuro, F6/JA2RM das erste Mal von der Gruppe JAIG. Ich erhielt von ihm eine QSL-Karte mit einem Brief. In diesem Brief erwähnte er die Japanreise von Edgar, DK9UA. Edgar wünschte sich, in Japan bei mir Amateurfunk betreiben zu dürfen. OM Himuro hat weiter erwähnt, daß er gut japanisch spricht. Außerdem brauche ich keine Sorge zu haben, weil seine XYL Japanerin ist. Danach gab es Briefwechsel.
Im August 1989 kam Edgar zu uns und funkte mit Europa auf 21 MHz von 19 - 21 Uhr. Es war eine wunderschöne Verbindung. Er hat sich sehr gefreut und ging nach Hause. Edgar kommt jedes zweite Jahr nach Japan, jedes Mal kam er zu uns und genoß den Funkbetrieb. Die Funkbedingungen verschlechterten sich von Jahr zu Jahr. Weil die Verbindung mit Europa nicht möglich wurde, hat er hauptsächlich mit Ozeanien gesprochen, in der letzten Zeit nur noch im Inland (Japan).
Als er 1995 nach Japan kam, habe ich ihn gefragt, ob er für uns "Reiseleitung" machen könnte, weil wir im kommenden Jahr nach Deutschland reisen wollen. Edgar sagte: "ja, selbstverständlich". Als wir Ende Juli 96 ca. 10 Tage nach DL reisten, hat er uns sehr freundlich betreut, obwohl wir eine sechsköpfige Familie waren; 3 Kinder, eines davon Rollstuhlfahrer, meine Frau und meine Mutter. Es war wunderbares Klima, ich finde es ähnlich wie in Hokkaldo. Wir haben Heidelberg mit der mittelalterlichen Burg, Rothenburg ob der Tauber und auch die Lorelei besichtigt. Die Landschaft ist ganz anders als bei uns in Japan und die Luft ist klar - wir haben das alles sehr genossen. Vor allem die Einrichtungen für die Behinderten haben wir als sehr angenehm empfunden, z.B. wenigTreppen, Niederflureinstiege bei den Straßenbahnen usw.
Als Edgar in diesem Jahr zu uns kam, sind folgende interessante Geschichten passiert.
1. Bei einem QSO auf 2m Band hat Edgar seinem QSO Partner erzählt, daß er seit dem 6. August in Japan ist. Daraufhin antwortete der QSO Partner, wer in so kurzer Zeit so gut japanisch sprechen kann, ist sehr gut. Als ich das mithörte, habe ich mich amüsiert. Edgar sagte: "heute schlafe ich mit einer Krawatte".
2 . Am 21. August sind wir nach Karuizawa gefahren und er hat zum ersten Mal in Onioshide-en den großen Felsen gesehen und war beeindruckt. Außerdem haben wir den Shiraito-Wasserfall besucht, der uns eine herrliche Abkühlung gebracht hat. Am nächsten Tag fuhren wir über den Usui-Paß. An dem Parkplatz direkt an der sehr frequentierten Hauptstraße wollten wir auf 7 MHz QRV werden, jedoch durch die starke Hitze waren wir dazu nicht mehr in der Lage, sondern suchten im Schatten eines Baumes Zuflucht.
Hideo Ozawa, JM1GAW
Herzliche Glückwünsche zur 50. Jubiläumsausgabe der JAIG-News.
Vielen Dank an die OMs, OM Iki an der Spitze, YLs, XYLs, die seit der Gründung immense Arbeit geleistet haben und in Zukunft leisten werden.
Die Zukunftsperspektive des Amateurfunks sieht wegen der technischen Innovation und den immer größer werdenden Freizeitangeboten nicht so rosig aus. Ich wünsche JAIG trotzdem Entfaltung und Erfolg.
Alles Gute, bleibt gesund und viel Erfolg
Sayonara - de DJØER - Masami
--------------------------------------------------------------------------------
Mein Leben als Funker
von Masami Nagakura, DJØER, #016
Als Schüler und Student hatte ich bereits Interesse am Amateurfunk, aber es fehlte der letzte "Kick" zum Erwerb der Lizenz.
Ich war bereits 10 Jahre in Deutschland, da erweckte ein Kollege meine Jugendträume und machte mir den Amateurfunk wieder schmackhaft. Ich stellte mich der Herausforderung und meldete mich in Freiburg zur Prüfung an. Tag und Nacht lernte ich auswendig. Ich hatte gerade erst meine XYL kennengelernt. Ob sie wollte oder nicht, sie mußte sich den ganzen Paragraphensalat anhören und staunte immer wieder über das steife Amtsdeutsch.
Nach 6-monatigem Büffeln erlangte ich auf Anhieb das ersehnte Rufzeichen - DJOER -. Nach weiteren 6 Monaten wurde unser Sohn geboren. Ca. 6 Monate später wurde das Haus für das 3-Band-Beam gebaut.
Dem Familienfrieden zuliebe betrieb ich hauptsächlich CW, in letzter Zeit nur noch QRP mit Homebrew TRX aus Kit.
Dank des Amateurfunks konnte ich viele interessante Personen kennenlernen, welchen ich sonst nie begegnet wäre. Und nicht nur in dieser Hinsicht hat der Amateurfunk mein Leben bereichert.
Seit ich das 55. Lebensjahr erreicht habe, nehme ich mir das Sprichwort "wer rastet, der rostete" zu Herzen. Als Antioxidationsmittel mache ich Judo. Zur Zeit bereite ich mich auf die Dan-Prüfung vor.
Wegen der Geselligkeit gehe ich wöchentlich zu den Singproben des Männerchors in Denzlingen. Anläßlich des 200. Geburtstages von Schubert sangen wir im Sommer vor einem großen Publikum die "Schubertiade". Der Erfolg war so groß, daß man sich entschlossen hat, eine CD zu brennen.
Liebe Funkfreunde, wenn Ihr in die Freiburger Gegend kommt, meldet Euch bei mir; Ihr seid jederzeit herzlich willkommen. Der Schwarzwald, das Badener Land, das angrenzende Frankreich sowie die Schweiz laden zu kulinarischen und landschaftlichen Streifzügen ein.
Masami Nagakura, DJØER, #016
Dieser Beitrag wurde uns in deutscher und japanischer Sprache zugesandt!
von Masayoshi Ebisawa, JA1DM, #272
Herzlichen Glückwunsch zur 50. Ausgabe der JAIG-News. Daß diese Nummer erreicht wurde, ist der ständigen, alleinigen Arbeit von Iki-san zu verdanken. Dies möchte ich von Herzen anerkennen.
Mit großer Freude habe ich aus den JAIG-News erfahren, daß die Treffen in Friedrichshafen und Schmitten erfolgreich verlaufen sind.
Meine Beschäftigung mit JARL läst mir wenig freie Zeit, dadurch kann ich auch nicht lange Urlaub machen. Ich wünsche mir, in näherer Zukunft wieder eine Reise nach DL zu machen und wenn ich dabei auch Freunde treffen könnte, wäre das sehr schön für mich.
Nun ist die Sonnenaktivität wieder größer geworden, der Zyklus 23 hat begonnen und dadurch sind die 28-MHz-Verbindungen auch besser geworden. Ich warte mit großer Freude auf das JAIG-Net, das dann ohne weiteres möglich sein wird.
In Japan - in Nagana - findet im Februar kommenden Jahres die Winterolympiade statt. Bei dieser Gelegenheit wird eine Sonderstation (8NØOGN) eingerichtet und jeder ausländische Funkamateur ist berechtigt, von dort QRV zu werden. Diese Station ist eine äußerste Ausnahme; das japanische Gesetz erlaubt es nur Funkamateuren aus Ländern, mit denen bilaterale Abkommen bestehen, als Gastoperator zu arbeiten. Ich wünsche mit, daß uns jetzt viele ausländische Funkamateure besuchen und von dort QRV werden.
Ich hoffe, daß ich mir irgendwann ein bißchen mehr Zeiten nehmen kann, um DL zu besuchen und OM Iki und JAIG-Mitglieder zu treffen und Wiedersehen zu feiern.
Auf diesem Wege wünsche ich nochmals alles Gute für die 50. Ausgabe der JAIG-News.
Masayoshi Ebisawa, JA1DM, #272
Hallo JAIG-Freundinnen und -Freunde
von Syin-ichi Kôno, JR4PMW
Obwohl ich nicht zur Gruppe JAIG gehöre, nehme ich ab und zu am JAIG-NET teil.
Leider habe ich noch nicht nach Deutschland und Europa reisen können. Doch es interessiert mich sehr, leider bleibt es bis heute nur ein Wunschtraum.
Während meiner Dienstreise machte ich einen kurzen Abstecher nach Guangzhou. Darüber möchte ich kurz berichten.
Guangzhou liegt in der Provinz Kanton, dem südlichen Teil von China und liegt 3 - 4 Bahnstunden von Hongkong entfemt. Es gibt Direktflüge sowohl aus Japan als auch aus Hongkong. Ich war dienstlich in der Nähe, konnte also ein Taxi nehmen. Es gibt auch eine Autobahn bis dahin. Diese kurze Reise war rein privater Natur, es war das Interesse am "neuen China". Wenn ich jetzt von jemandem gefragt werde über meine Eindrücke, dann kann ich antworten: die Differenz zwischen Hongkong und China ist noch sehr groß. Damals befand sich Guangzhou augenscheinlich in der Entwicklungsphase, es gab überall Baustellen. Viele Menschen schlenderten durch die Straßen. Die in der Nähe von Hongkong liegenden Städte auf dem Festland sind überall lebhaft, da dies die größte chinesische Wirtschaftsregion ist. Diese Atmosphäre mag ich sehr. Unterwegs habe ich ein Warenhaus in der Stadtmitte besucht und konnte feststellen, daß auch hier weltbekannte Markenwaren angeboten wurden. Dadurch ist kaum ein Unterschied zu Hongkong spürbar. Außerhalb von Guangzhou gibt es einen Park, in dem berühmte Gebäude der Welt in Miniaturformat aufgestellt sind. Zwar gibt es solche Einrichtungen überall auf der Welt, aber dort habe ich einen chinesischen Zirkus gesehen - und dies sehr genossen.
Wenn man von China spricht, denkt man an chinesische Küche. Heutzutage kann man überall chinesische Gerichte genießen - jedoch in China sind die Gerichte besser im Geschmack - und das Angebot ist ungleich größer. Ich kann nicht chinesisch sprechen, deshalb habe ich jedes Mal, wenn mir ein Gericht gut geschmeckt hat, den Namen in chinesischer Schrift notiert. Und das nächste Mal zeige ich einfach das Papier - aber es könnte sein, daß ich dann dieses Gericht nicht bekomme. Es könnte dann sein, daß meine Notiz nicht korrekt geschrieben ist, bzw. ist die Küche bekanntlieberweise von Provinz zu Provinz unterschiedlich.
Liebe JAIG-Freunde, ich würde empfehlen über Hongkong nach China zu reisen. Jetzt ist Hongkong zwar an China zurückgegeben, aber das "Festlandchina" ist auch interessant und eineReise wert.
Syin-ichi Kôno, JR4PMW
JR4PMW/9M2KE/VK6BHK
Sommer 1997 . Tokio - Fukuoka - Insel Elba - 21.000 km
von Ei´ichi Fuji, IZ2AHI, JG1TCG, #380
Zuerst möchte ich zur 50. Ausgabe der JAIG-News herzlich gratulieren.
Ich bin ein Neuling; es ist gerade 1 Jahr vergangen, seit ich JAIG-Mitglied wurde. Ich denke immer, die Zeit vergeht so schnell.
Nun möchte ich hier die Erinnerung an den Sommer 97 auf Wunsch von OM Iki kurz beschreiben.
Meine Versetzung nach Italien durch meine Firma war vor 2 Jahren. In diesem Jahre wurde der Urlaub nach Japan von der Firma genehmigt. Am 9.8. flog ich von Mailand nach Japan, meine Familie war bereits vorher dorthin geflogen. Am nächsten Tag, 10.8. landete ich in Tokio. Ich war an das italienische Klima gewöhnt. Als ich in Tokio ankam, war es sehr heiß und schwül - ich glaubte, ich lande in einer Stadt in der Nähe des Äquators. Ich dachte, wenn ich in Japan bin, könnte ich mich wenigstens per Funk mit ein paar JAIG Mitgliedern treffen. Ich suchte mir zuerst aus der Mitgliederliste die Telefonnummer von OM Nakajima, JA9IFF und rief ihn an. Trotzdem es das erste und überraschende Telefongespräch mit OM Nakajima war, hat er sofort per e-mall eineVerabredung für den Abend des 11.8. auf 21 MHZ QSO mit JAIG-Mitgliedern arrangiert. Am 11.8. hatte ich einen vollen Terminkalender, morgens Gesundheitsuntersuchung beim Arzt,anschließend einkaufen in Akihabara, am Abend hatte ich eine Einladung von meinem alten Freund in Kawasaki (7N1RPK/7K21VZ). Es kamen von Tokio und Kawasaki meine früheren Freunde noch dazu. Die Verabredung mit Nakajima mußte ich von dort aus mit einer Portable Verbindung machen. Um 20 Uhr habe ich Nakajimas Rufzeichen auf der vereinbarten Frequenz gerufen, er antwortete sofort. Darüber habe ich mich sehr, sehr gefreut und war von der ersten Verbindung mit ihm begeistert. Durch die e-mail Information kamen JA3PE/1 OM Onishi, JA1MYW, OM Senda auf QRV, da ich jedoch nur 50 Watt mit einer Vertikalantenne hatte, kam die Verbindung mit OM Onishi und OM Senda leider nicht zustande. Ich habe mit den OM's eye-ball QSO bei nächster Gelegenheit verabredet. Mein Rufzeichen JG1TCG habe ich 2 Jahre nicht benutzt.
Das nächste Reiseziel war die Heimat meiner Frau - Fukuoka. OM Nakajima hat mir ein aktives JAIG-Mitglied in Fukuoka vorgestellt; es war OM Miyake, JA6EGL, der in Stadt Fukuoka wohnt. Ich habe ich mit ihm von Tokio aus telefoniert. OM Miyake hatte keine Zeit, weil er nach Oita reisen mußte. Aber er hat mir seine Handynummer hinterlassen, damit wir evtl. auch auf 2m Verbindung machen können. Am 13.8. morgens bin ich vom Haneda-Flughafen nach Fukuoka abgereist. In Fukuoka hatte ich - wie in Tokio - einige Dinge zu erledigen. Als ich endlich bei meinem Schwiegervater (JM6DKN) QRV machen konnte, war es schon spät abends. Als ich OM Miyake über Handy angerufen hatte, war er schon in Oita. Da die Entfernung über 100 km beträgt und auch Berge dazwischen liegen, war die 2m FM mit 10 Watt + GP Verbindung unmöglich. Ich habe mit ihm eye-ball QSO verabredet, damit war unser Telefon-QSO beendet.
Am 15.8. morgens mußte ich von Fukuoka über Kansai Airport nach Mailand fliegen; damit war mein Kurzaufenthalt in Japan beendet.
Durch diesen Aufenthalt habe ich in Tokio und Fukuoka mehrere JAIG-Mitglieder kennengelernt. Es hat mir sehr viel gebracht und ich möchte auf diesem Wege diesen Leuten herzlichen Dank sagen.
Nun damit ist noch nicht Ende.
Ab 17. 8. habe ich geplant, eine Woche Urlaub auf der Insel Elba, (IOTA: EU028, IIA: Ll001) zu verbringen. Die Fahrt von Mailand aus über die Autobahn und mit der Fähre bis zu unserem Aufenthaltsort Ortano - auf der Ostseite der Insel gelegen - dauert einen halben Tag. Ich bin mit dem Auto gefahren, weil ich Antennen, Funkgeräte, Stromversorgung und PC usw. mitgenommen habe. Ich wollte mit dem Rufzeichen IA5/lZ2AHI QSO betreiben, daher mußte ich mit dem Hotel über diesen Betrieb verhandeln und hatte auch die Genehmigung dafür bekommen. Allerdings unter der Bedingung, daß der Funkbetrieb sofort eingestellt wird, wenn dabei irgendeine Störung der Unterhaltungselektronik auftritt. Um das 7 MHz Band betreiben zu können, habe ich zwischen dem Fenster von meinem Zimmer eine IN-V Antenne zum Baum gegenüber aufgebaut. Die Funkerei mußte ich nach dem Abendessen machen, nachdem meine Frau und Kinder ins Bett gegangen sind, weil der Hauptzweck des Urlaubes Erholung war. Innerhalb dieser begrenzten Zeit hatte ich mit 72 Stationen und 18 Staaten Verbindung gehabt.
Die QSO's mit 2 Stationen kann ich nicht vergessen: die erste mit I5FWT, Max die zweite mit DL6FCX, Frank.
Die Station I5FWT gibt es in der Stadt Piombino, wo die Fähre nach Elba startet. Ich habe vor meinem Sommerurlaub mit ihm schon aus Malland auf 7 MHz SSB Kontakt gehabt. Er hatte sich mir damals sehr nett über Elba unterhalten, obwohl ich noch nicht so gut italienisch sprach. Ich hatte ihm versprochen, bei nächster Gelegenheit eye-ball QSO zu machen. Als ich die vereinbarteFrequenz, 7070 kHz von der Insel Elba aus gerufen habe, antwortete Max sofort. Er sagte mir, ich komme mit meinem Schwiegersohn IW5DEO zusammen zu Besuch nach Ortano. Eines Tages, kurz nach Mittag, kam ein Aufruf für mich durch das Hotelmikrofon. Ich ging sofort in die Lobby, da standen zwei Männer. Der Hotelangestellte war sehr erstaunt, weil ich als einziger Japaner einen Besuch auf Piombino bekomme. Wir haben uns über diesen Besuch sehr gefreut und wechselten die QSL Karten, sprachen über Funkgeräte und Antennen und über die Insel Elba. Schließlich haben wir ein Treffen per Funk vereinbart und uns verabschiedet.
DL6FCX, Frank, ist Netcontroler vom JAIG-Europanet. Ich habe ihn noch nicht gekannt. Auf Elba konnte ich viele Stationen auf DL hören. Deshalb habe ich am Mittwoch, 20.8. aus Elba Frank angerufen. Die Telefonnummer habe ich von der JAIG-Mitgliederliste ausgesucht. Frank war sofort einverstanden, und hat die Frequenz auf 7 MHz eingestellt. Anfangs hatte Frank Störungen von Lokalstationen. Da er nicht gut empfangen konnte, hat DJ8SE aufgrund der besseren Verbindung Vermittler gespielt. Endlich klappte es und die Verbindung mit Frank (auch DKØDJF) kam zustande. Selbstverständlich habe ich mit ihm bei nächster Gelegenheit eye-ball QSO vereinbart.
In diesem Sommer habe ich bei meinem Reisen von Mailand nach Japan und nach Elba insgesamt 21.000 km zurückgelegt. Da gab es enge Verbindungen mit JAIG-Mitgliedern. Es hat mich beeindruckt, egal wohin ich gehe, es sind immer Freunde da, das macht unsere Reise auch fröhlicher.
Ich möchte auf diesem Weg herzlichen Dank sagen für die freundliche Betreuung unterwegs. In einer Ausgabe der JAIG-News steht: "In Deiner Nähe gibt es auch ein JAIG-Mitglied". Dieses Motto stimmt tatsächlich und bitte nicht vergessen, auch in Mailand/ltalien gibt es ihren Freund.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.
Buon natale e felice anno nuovo 1998!
Ei´ichi Fuji, IZ2AHI, JG1TCG, #380
IA5/IZ2AHI im Hotelzimmer mit meiner Tochter
(IC-706 (100W) + 7 MHz IN-V Antenne)
Gibralter-Reise
von Mieko, DD5JK, #037 und Bertin Butz, DJ9WH, #079>
Mitte März 1997 fuhren Mieko und Bertin wieder einmal nach Gibraltar.
Während dies für Bertin das 14. mal war, um wieder einmal das Rufzeichen ZB2CN (aus dem Jahre 1972) zu aktivieren, fuhr Mieko erst zum dritten mal nach Gibraltar; auch sie war mit der Kurzzeitlizenz ZBØ/DD5KJ in der Luft. Gibraltar hat zwar die CEPT-Empfehlung nicht implementiert, aber aufgnund einer deutschen Lizenz kann man ohne weiteres eine Gastlizenz bekommen, dazu noch unentgeltlich. Trotz mäßiger Bedingungen kam immer wieder ein Pile-up zustande, besonders auf den niederen Bändern, aber erst in zwei bis drei Jahren wird es dann nach Japan wieder besser gehen. Dann werden sicher mehr als die diesmal rund 30 JA-QSOs zustande kommen. Bei dem sechstägigen Besuch waren täglich nur etwa zwei Stunden dem Amateurfunk gewidmet. Auch für einen Tagesausflug nach Tanger war Zeit. Für Mieko war natürlich auch das Fisch-Essen interessant, wobei anzumerken ist, daß in EA7 der Fisch doch noch besser schmeckt.
Das Hotel befand sich auf der Ostseite der Halbinsel, dem Mittelmeer zugewandt; also für JA shortpath ideal. Dennoch konnte zur Zeit des sonntäglichen JAIG-Nets nur DJØCT erreicht werden. Die beiden Dipole wurden zwischen den beiden Aufzugstürmen angebracht. Als Gerät hatten wir einenTS50 mit ATU und Schaltnetzteil.
Gibraltar liegt am Südende der iberischen Halbinsel, ist ca. 1 km breit und ca. 5km lang. Der 426m hohe Fels erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung. Gibraltar kam 1713 unter britische Hoheit. Seither sind ununterbrochen Truppen aller drei Waffengattungen vertreten, die nun einen unüberhörbaren Störnebel produzieren und zwar sowohl vom Berggipfel als auch von Meereshöhe aus. An militärischen Antennen besteht wahrlich kein Mangel. Auch in den Felsen hat sich das Militär mit über 50km Tunnels eingegraben.
Die berühmten Affen Gibraltars kommen übrigens ursprünglich aus dem gegenüberliegenden Marokko.
Die lokale Bevölkerung von ca. 20.000 spricht üblicherweise spanisch, wird aber in der Schule überwiegend englisch unterrichtet. Dies hat den Vorteil, daß es bei der Verständigung kaum Probleme gibt, da die meisten Einheimischen zweisprachig sind.
Die ca. 20 lokalen Funkamateure (darunter etwa fünf regelmäßig aktive) sind in der Gibraltar Amateur Radio Society organisiert. Die Clubstation ZB2BU befindet sich seit ein paar Jahren auf einer künstlichen Insel mitten im Hafen. Alle lokalen Hams wohnen auf der Westseite der Halbinsel mit entsprechender Abschirmung durch den Felsen Richtung JA. Nur via lang path gibt es keine Probleme dorthin. Anderseits wird man auf der Westseite auch vor vielen ungebetenen Stationen aus dem Osten verschont.
Mieko, DD5JK, #037 und Bertin Butz, DJ9WH, #079
Mein Freund, der erfinderische Ideen hatte
von Kunihiko Iki, DF2CW, #018
Nach dem Krieg kam ich mit meiner Mutter und meinen Brüdern aus Mutters Heimat in der Iwate-Präfektur - wir wurden aufgrund der amerikanischen Luftangriffe dorthin evakuiert - wieder in die geliebte Stadt Sendai zurück.
Danach wechselte ich in die 5. Klasse der Volksschule namens Aramachi. Ich hatte nicht viel Freunde, da wir als "neue Heimkehrer" betrachtet wurden. Aber ich habe mich mit einem sehr interessanten Jungen angefreundet. Er war ein an Elektrotechnik begeisterter Bub. Er wohnte etwa 10 Gehminuten von meinen Elternhaus entfernt. Eines Tages durfte ich seine Bastelecke besichtigen. In einer Ecke des Wohnraumes stand ein kleiner, relativ niedriger Basteltisch. Daraufliegend unzählige Bauelemente, die er alle aus irgendwelchen alten Geräten ausgebaut hatte. Er bastelte gerade an einem batteriebetriebenen Radio. Ich erinnere mich immer noch klar und deutlich, daß er die Anodenspannung mit Monozellen erzeugt hat. Diese Batterien hatte er auf der Müllkippstelle der Universität gefunden. Um sie zu regenerieren, hat er mit einem heißen Rundeisen Löcher von ca. 5 mm Durchmesser zwischen Anode und Kathode gebohrt und anschließend Salzwasser hineingegossen. Erstaunlicherweise hat er damit die benötigte Anodenspannung von 67.5V gewonnen. Diese 45 Stück Monozellen waren in einer Obstkiste untergebracht und miteinander verdrahtet. Dieses Radio sollte ein tragbares Gerät sein. Das ist durch dieses Batteriemonstrum gescheitert. Aber es funktionierte. Meine Bewunderung war groß. Und zwar deshalb, weil er zu den elektrotechnischen auch noch Chemiekenntnisse hatte.. Wir waren damals in 1948 11 jährige Buben. Daraufhin habe ich mein Interessengebiet auf diese Elektrotechnik umgestellt, bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich mehr oder weniger mit Astronomie und Wetterkunde beschäftigt.
Trotz der Zeit unmittelbar nach dem Krieg, gab es glücklicherweise eine Zeitschrift für die Jugendlichen, namens "Kodomo-no-Kagaku" (Wissenschaft für Kinder). Ich wurde ein eifriger Leser dieses Heftes. Neben dieser Zeitschrift gab es ein Buch von Tetsu Sugimoto, das Radiobuch für Anfänger. Eine ganze Weile war dieses Buch für mich die "Radiobibel" und ich habeviel über Radiotechnik daraus gelernt.
Eines Tages habe ich mir gewünscht, ein Vier-Röhrenradio zu bauen. Trotz knapper Haushaltskasse hatte meine Mutter für mich einen Bausatz gekauft und ich habe nach meinen Kenntnissen dieses Radio gebaut - und es funktionierte! Meine Freude war dementsprechend groß -das erste selbstgebaute Röhrenradio. Zu dieser Zeit wußte mein Freund schon, daß "Radiobastlers" nicht nur empfangen, sondern auch funken dürfen. Ich wußte nicht, woher er diese Information hatte - er sagte mir nur, die Prüfung sei nicht so schwierig. Wir waren nach der Volksschule wegen unterschiedlichem Wohnsitz in andere Schulen gekommen. Er hat innerhalb von 2 Jahren, die wir zusammen waren, meinen beruflichen Lebensweg bestimmt; dafür bin ich ihm auch heute noch dankbar.
Als ich in die Ingenieurschule ging (16 Jahre alt) hat mich die Sendetechnik mehr gereizt. Damals gab es in Sendai schon einige Funkamateurstationen und ich besuchte gerne diese Stationen. Ich lernte Senderbautechnik. Meine Amateurfunkprüfung hatte ich 1955 bestanden. Nach meinem Stationsantrag wurde mir JA7HM zugeteilt.
Nun sind schon fast 50 Jahre seit unserer Trennung vergangen - wir haben uns nur einige Male kurz getroffen und nicht mehr so viel über Elektrotechnik gesprochen.
Ich denke noch sehr oft an meinem Freund Ryôji SEKIGUCHI und träume des öfteren von unserer gemeinsam verbrachten Zeit.
Kunihiko Iki, DF2CW, #018
Mein erstes QSO mit JA
von Karl Töpfer, DL1JKT, #334
Es wurmte mich schon lange. Seit dem unvergeßlichen Treffen in Oberwiesenthal im März 1995 war ich Mitglied-Nr. 334 der JAIG-Gruppe. Ein QSO mit einer japanischen Station hatte ich seitdem jedoch noch nicht gefahren.
Es war ja auch nicht einfach. Einen Transceiver mit 100 Watt Ausgangsleistung und einen Multiband-Dipol unter Dach zu betreiben, ist schon eine Herausforderung an den Betreiber der Station. Mit Mühe und Geduld hatte ich dann auch Kontakte mit sibirischen Stationen und der Ostküste der USA. Selbst gehört hatte ich noch keine japanische Station.
Im Sommer dieses Jahres, nach einem Wohnungswechsel und den Aufbau einer Antenne - wieder unter Dach, nun aber einige Meter niedriger als bisher - hörte ich zu meinem Erstaunen japanische Stationen wie JAØDAI aus Osaka oder JS1BMT aus Yokohama. Alle Anrufe meinerseits waren jedoch vergeblich.
Am 17. Oktober dieses Jahres gegen 13.00 Uhr UTC hörte ich wieder eine japanische Station, die ein QSO mit einer DL-Station fuhr. Wieder versuchte ich mein Glück. Und schließlich, ich traute kaum meinen Ohren, hörte ich mein Rufzeichen von der japanischen Station und bekam einen Rapport von 559. Ich wollte es fast nicht glauben. Endlich hatte ich es geschafft, mit einer japanischen Station zu arbeiten.
Unser guter Geist im OV, Heinz, DL2JON, suchte mir die Anschrift des japanischen OM's heraus und schickte meine Karte direkt an Asa San, JA8GBR, in Kushiro. Erst als die QSL-Karte aus Japan bei mir eintraf, glaubte ich so richtig an meinen Erfolg (Gegenstation: 1000 W Input, 4el YAGI).
Nun wird es mir wohl doch noch gelingen, das JAIG-Dipiom, Klasse I zu erarbeiten, nachdem ich zu meine meigenen Trost das Diplom Klasse II in diesem Jahr beantragt und bestätigt erhalten hatte.
Ich wünsche mir und allen Amateurfunkern in DL noch viele Funkverbindungen mit Amateurfunkern in JA.
Karl Töpfer, DL1JKT, #334
Erdballspiel
von Hiromi Ohori "HIRO", JIØSBR, #361
Ich bin eine reine Papier-Amateurfunkerin. Also, es wäre etwas anmaßend, bei der so ehrenvollen Gelegenheit zu schreiben.
Ich möchte hierbei ganz kurz meine Glückkwunsch aussprechen.
Meine erste Begegnung mit dem Amateurfunk war aber unerwartet alt. Als ich noch eine Mittelschülerin war, hörte ich in der Mitternacht eine Art Morsesignal von dem Radio. (Mein Mann JRØDLU sagte, es kannte nicht sein. Ich weiß auch nicht mehr, was ich hörte.)
Auf jedenfall fand ich, das war wunderschön, besorgte ich sofort einen Text und merkte auf der ersten Seite schon, daß das überhaupt nicht für mich war. Wer konnte sich damals vorstellen, das ich nach fast viertel Jahrhundert eine Lizenz bekam?
Wie geschrieben, beschäftige ich mich mit Amateurfunk sehr selten. Nur wenn ich Aktivitäten anderer Amateurfunker und JRØDLU sehe, finde ich, das ist ein gradioser Spiel mit der Erde. In Betracht der Sonne, Wetter, Jahreszeit oder Temperatur, kontrolliert man Antenne, wechselt Ersatzteile, vorsichtig hört undeutliche Stimmen von der anderen Seite der Erde zu. Soweit man verbessern kann, verbessert man selber und wenn es über menschliche Kraft geht, wartet man, bis die Sonne in 2000 wieder aktiver wird. Gibt es sonst solches reiche Spiel üerhaupt?
Denkend, döst das eine der unser Pflicht ist, dieses wunderbare Spiel nächster Generation zu übergeben, wünsche ich JAIG und allen JAIG-Mitglieder alles Gute und weiteren Erfolg.
Hiromi Ohori "HIRO", JIØSBR, #361
Dieser Beitrag wurde uns in deutscher und japanischer Sprache zugesandt!
Meine Freude mit JAIG
von Tadashi Ohori "OHR", JRØDLU, #086
Ich freue mich von ganzem Herzen zur 50ten JAIG-Zeitung!
Vor 8 Jahre in 1989, als ich nach Deutschland Urlaubsreise machte und OM IKI san (DF2CW) zufällig traff, gleichen Zeit bin ich Mitglied geworden. Seitdem ich freue mich Aktivitäten mitJAIG.
Seit ich ein Mitglied von JAIG geworden bin, zu erst finde ich Gefallen an der JAIG, daß ich dadurch mehrere Informationen Über Funk oder Elektrotechnik austauschen kann und viele Leute begegnen kann.
Sontags findet JAIG NET statt, wobei spielt OM Igarashi satt (JA1DKN) eine zentrale Rolle. In den letzten Jahren kann man mehrere Informationen durch E-Mail viel leichter als früher austauschen. Dadurch kann ich interessevolle DX-Informationen, Aknvitäten der anderen Mitglieder und kommenden EYEBALL-Informationen bekommen und freue ich mich sehr darüber.Trotzdem müssen wir Funker meiner Meinung nach zuerst Funkwelle benutzen, aber durch E-Mail kann man fast alle Bezirke, die man auch durch Funk nicht treffen kann, Kontakt machen. Das f inde ich, daß alles ganz praktisch und bequemer geworden ist.
Ich denke, daß JAIG seit ihrer Gründung eine gute Rolle für Internationalefreundschaft übernehmen. Ich finde z.Zt. im Vergleich mit vor 8 Jahre, daß die JAIG Gruppe sich sehr internationale Funkgruppe ausgedehnt hat, denn ihre Mitgliederzahl 5 mal soviel geworden ist und die Freundschaft hat sich verbreitet, nicht nur zwischen Deutschland und Japan, sondern auch anderen Ausländern, wie U.S.A. und Sweden.
Wir haben einige Chance um EYEBALL zu nehmen, selbstverständlich beim HAM FAIR in BIG-SITE in Tokio einmal pro Jahr, oder wenn Funker/Funkerinnen aus Ausländer zur Arbeit oder Urlaubsreise hier in Japan kommen und auch bei den Gelegenheiten der Einmal-Zurück-Heimreise der JAs. Ich mache mir immer eine große Freude daraus, sie zu treffen.
Im April fand ein Willkommen Party in Tokio statt, weil Herr Iki san (OM DF2CWJ) hier in Japan besucht hat. Nina san (DL2GRC), ihr Vater Siegfried san (DG1GRS) und viele JAIG-Freunde haben sich dort versammelt und unser Wiedersehen gefeiert. Beim EYEBALL der HAM FAIR diesesJahres sind Wittixh san (DF4GI), Ehe Edgar san (DK9UA&DD5FR) aus Deutschland, Ehe Endo san (JAØ&JGØNTX)) aus US.A. und Ehe Arakawa san (VK2IAZ) aus Australia und JANET-Freunde, viele Leute in einem Lokal in Tokio gekommen und haben wir uns dort wieder gut getroffen. Zu meiner Überraschung sind in diesen beiden Zeiten mehr als 30 Leute für EYEBALL Party teilgenommen und die Party war ein großer Erfolg. Und weiter am Ende Oktober fand für Ehe Butz saN (DJ9WH&DD5JK), sie hier in Japan diesmal für Urlaubsreise aus Deutschland besucht haben, ein Willkommen-Party in Akihabara statt Daran habe ich natürlich schöne Zeit gehabt. In Deutschland wird im nächsten Mai in Berlin JAIG-Treffen stattfinden, möchte ich natürlich bald teilnehmen. Dort konnte ich viele Leute begegnen und es müsse für mich viele Freude bereiten!
Vor einiger Jahre war ich sozusagen Apaman-Funker, konnte ich mit meinen kleinen Antenne leider nicht regelmäßig am sonntäglichen JAIG NET teilnehmen. Mein langgehegter Wunsch ging schließlich in Erfüllung, daß ich z.Zt. von Yokohama mit einer Yagi Antenne QSO machen kann. Wenn die Wellenübertragungskondition gut ist, mache ich mir eine Freude daraus, nach Deutschland QSO zu machen. Ich erwarte mich daraus, daß ich in der Zukunft viele Leute durch Funk QSO treffen konnten.
Mit den besten Wünschen für die weitere Entwicklung der JAIG und ich möchte weiterhin HAM-Life treiben.
Eyeball in Tokio beim HAM FAIR ´97
Dieser Beitrag wurde uns in deutscher und japanischer Sprache zugesandt!
Meine Erinnerung an die magnetische Loopantenne
von Minoru Yokota, JA1HIS, #151
Von OM Himuro (JA2RM/1) erfuhr ich, daß er sich durch Vermittlung von Iki-san (DF2CW) eine magnetische Antenne von Fa. AMA gekauft hat. Nach verschiedenen Versuchen, eine solche Antenne selbst zu bauen, hat er sich doch entschlossen, eine von der Industrie angefertigte zu verwenden.
Ich erinnere mich, daß ich vor ca. 6 Jahren in der CQ DL einen Artikel über kleinformatige magnetische Antennen gelesen habe. Diese Zeitschrift bekam ich von Hans (DF2MC) zugeschickt.OM Himuro hat mir diese Art Antenne sehr empfohlen. Neugierig geworden, ließ ich mir von Hans weitere Unterlagen zusenden.
Anfangs war ich sehr skeptisch, habe aber dann doch eine Kurzwellenantenne aufgebaut und mit Hans und anderen verschiedenen DX-Stationen auf 21 MHz QSO genossen.
Als danach die Bedingungen zunehmend schlechter wurden, war QSO mit dem Ausland unmöglich. Durch die größer werdende Sonnenaktivität hat der Zyklus 23 begonnen und dadurch hatte ich in den letzten Monaten trotz meines gebrochenen Deutsch Verbindung mit einer YL Station in Passau und verschiedenen anderen deutschen Stationen.
In letzter Zeit ist man sich über die guten Seiten dieser Antennen bewußter geworden und die Zahl der Anwender wird größer. Vor ein paar Jahren hat OM Himuro bei der Messe HAM-Fair in Japan derartige Antennen gezeigt und darüber erzählt. Ich vermute, daß durch diese Gespräche der Anklang größer geworden ist.
Meine jetzige, magnetische Antenne hat einen Durchmesser von 91 cm und ist aus Alurohr hergestellt. Sie ist horizontal auf dem Balkon montiert.
Ich freue mich, wenn ich mit dieser kleinen Antenne mit Euch QSO machen kann.
Falls mein Signal gehört wird - bitte mich als QSO Partner rufen.
Nun, diese JAIG News sind die fünfzigsten. Daß diese Zahl erreicht wurde, ist den Bemühungen von Iki-san und seinen Mitgestaltern zu verdanken.
Durch die Gruppe JAIG habe ich so viele Freunde kennengelernt und mit in verschiedenen Gebieten arbeitenden OM Informationen ausgetauscht.
Ich glaube, diese Gruppe bietet vieles und ich wünsche ihr für die Zukunft weiterhin vollen Erfolg.
Minoru Yokota, JA1HIS, #151
Friedrichshafen und HAM Radio 1997
von Taizô Arakawa, GWØRTA, #031
Schon 7 Jahre sind seit meiner Versetzung nach Wales vergangen. Es war geplant, daß ich Anfang nächsten Jahres nach Japan zurückkehren sollte. Innerhalb meiner Zeit in Wales habe ich trotz beruflicher Anspannung die Funkerei genossen und verschiedene Veranstaltungen - z.B innerhalb Englands Convention und Rallye und sogar dreimal das JAIG Meeting - besucht.
In diesem Jahr fand die HAM Radio in Friedrichshafen statt. Auch daran habe ich teilgenommen, und dieser Besuch ist für mich ein Höhepunkt des Europa-Aufenthaltes geworden. Ich habe bereits in der November Ausgabe der CQ HAM Radio von diesem Besuch berichtet. Es wurden jedoch Teile dieses Berichtes wegen Platzmangels gestrichen, daher möchte ich diesen Teil ergänzungsweise hier veröffentlichen.
Wo ist Friedrichshafen?
1993 wurde eine Broschüre vom Wirtschaftsministerium in Baden-Württemberg in japanischer Sprache mit dem Titel "Guten Tag in Baden-Württemberg" herausgegeben. Es war eine Sonderausgabe über den Bodensee, der Haupttitel lautete: "Der Bodensee, der in Deutschland, der Schweiz und in Österreich liegt" So ähnliche PR Broschüren werden ab und zu von japanischen Firmen an ihre Auslandsreisenden verteilt. Dieses Heft habe ich nicht von der Firma, sondern von der HAM Radio in Friedrichshafen bekommen.
Laut dieser Broschüre ist der Bodensee 540 km2 groß, die Wassermenge beträgt 550 km3, die Tiefe beträgt 250 mtr. und er ist der größte See in Deutschland. Er ist in den Ober- und Untersee geteilt und die Uferlänge an der deutschen Seite beträgt 158 km, an der Schweizer Seite 70 km und an der österreichischen Seite 27 km. Zwischen diesen Staaten gibt es die Bodensee- Binnenschiffahrt. Seine geographische Lage; er liegt im Süden Deutschlands in einem Becken, die Gegend ist dadurch klimatisch bevorzugt, es ist angenehm warm und es wird viel Obst und Gemüse geerntet. Die Temperatur ist relativ konstant und es gibt bis Oktober kontinuierlich warmeTage.
Friedrichshafen ist die zweitgrößte, am Bodensee liegende Stadt und bekannt durch Zeppelin. Am 2.7.1900 hat der damals 62jährige Graf Zeppelin mit seinem Luftschiff den Bodensee überquert. Durch die regelmäßige Verbindung bis Nord- und Südamerika ist diese Stadt der Knotenpunkt für Flugverbindungen geworden. So wurde das in dieser Broschüre geschrieben.
Zeppelin Museum
Das Zeppelin-Museum wurde 1960 eröffnet. Ein Teil des originalgetreu nachgebauten Luftschiffes und damalige Geräte, Motoren usw. sind mit ausgestellt. Wer einmal in dieses Modell hineingeht bekommt ein abenteuerliches Gefühl, es ist, als ob man selbst mit dem Luftschiff fliegen würde.1985 wurde das Graf Zeppelinhaus eröffnet, wo Konferenzen, Opern, Theater, Konzerte usw. veranstaltet werden. Unsere Abendveranstaltung zum HAM-Fest 1997 hat auch dort stattgefunden. Auf Empfehlung vom Max (HB9RS) bin ich am 3.Tag nicht zur HAM Radio gegangen, sondern wir wurden von ihm zusammen mit Iki-san zum Zeppelinhaus geführt. Leider darf man innen nicht fotografieren, deshalb kann ich es nicht per Foto vorstellen. Interessant ist, die Eintrittskarte ist eine Boardingcard für das Luftschiff, sie kostete 10 DM. Auf einer Ausstellungstafel wird die Weltumkreisung des Zeppelin - namens LZ-127 - im Jahre 1929 gezeigt. Von Friedrichshafen nach Tokio dauerte der Flug 101 Stunden und 49 Minuten, die Entfernung betrug 11247 km und am 18.8.1929 landete der Zeppelin in der Nähe von Kasumigaura. Die Menukarte vom Empfangsbankett im Tokio Imperial Hotel ist auch ausgestellt. Eine Zeitschrift von NHK namens Hoso (August 1935) befaßt sich in mehreren Artikeln mit dem Problem der Live-Übertragungstechnik. Einer dieser Artikel befaßt sich mit der Live-Übertragung der Landung des Zeppelins. Daraus kann geschlossen werden, daß diese Landung doch ein großes Ereignis gewesen sein muß, über das viel gesprochen und diskutiert wurde.
Geschichte von HAM Radio und DARC
Die HAM Radio wird seit 1976 kontinuierlich veranstaltet und es war heuer die 22. HAM Radio. Durch Iki-sans Bericht erfuhr ich, daß im Jahre 1950 etwa 200 Funkamateure aus der Schweiz, Österreich und Deutschland - namens mitteleuropäisches HAM Meeting - auf Reichenau, an der Westseite des Bodensees gelegen, zusammengetroffen sind. Wenn man von diesem Treffen aus durchzählt, kommt man auf das 48. DARC Bodenseemeeting. Diese Geschichte wird durch Iki-san in dem HAM Journal No. 99 (Okt. 1995) unter dem Thema "20. HAM Radio 95" genau geschildert.
Größtes HAM-Fest in Europa.
Als ich vom Eingang durch die Halle 7 ging, kam ich auf einen Mittelplatz, umliegend die Hallen 1 bis 3. Ich sah nicht nur die Aussteller und Firmen mit ihren Geräten und Erzeugnissen, die sie anbieten, sondern auch Imbißstuben, Getränkekioske usw. Der gegenüberliegende Platz war für Camper freigegeben.
Internationale Atmosphäre an den Standplätzen
In der Halle 2 hatten europäische und afrikanische Funkvereine ausgestellt. Damit kann man doch diese Halle als internationale Halle bezeichnen. An dem ARRL Stand gab es eine große Schlange, die sich um einen Antrag für DXCC anstellte. An dem Stand RSGB wurden die Besucher über das IOTA Programm informiert. Die Aussteller sind nicht nur Dachorganisationen von den Staaten, sondern auch kleine Clubs und Gruppen. So wurde z.B. auch an einem dieser Stände die Clubstation DLØIBO betrieben. Das JAIG-Treffen fand traditionsgemäß samstags gegen Mittag im Restaurant statt.
Begegnung mit Funkamateuren
Vorhin habe ich über Camping, Caravan und Zelte geschrieben. Doch gibt es in der Halle 2 und 3 eine Zeltstadt, in die sogar mit dem Auto hineingefahren werden kann. Man sagte mir: "hier ist man wetterunabhängig und es ist zugleich ein Zentrum für Begegnungen bei der HAM Radio". Ich finde diese Einrichtung beispielhaft, sicher bringt sie auch Vorteile.
Weg zur HAM Radio nach Friedrichshafen
Eigentlich wollte ich dieses Mal über Frankfurt nach Friedrichshafen fliegen, aber die Verbindung nach Friedrichshafen wurde annulliert, so mußte ich den ICE der DB nehmen. Der ICE fuhr nach München, von dort mußte ich bis Ulm fahren und dann nach Lindau umsteigen. Aus Frankfurt war ich vier Stunden mit dem Zug unterwegs. Max (HB9RS) hat uns vorgeschlagen, bis Zürich zu fliegen und vom Flughafen bis Romanshorn mit dem Zug zu fahren und dann die Fähre nach Friedrichshafen zu benützen, dies sei der schnellste Weg. Wer aus Japan nach Friedrichshafen kommen will, ist besser beraten, über ein Reisebüro zu buchen oder von in Deutschland lebenden Bekannten rechtzeitig reservieren zu lassen.
Taizô Arakawa, GWØRTA, #031