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Als wir jüngst in Regensburg waren ...

 

 

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Gruppenfoto .... beim Empfang im kurfürstlichen Reichssaal des Alten Rathauses zu
Regensburg durch die Bürgermeisterin

 

Zu unserem Treffen in Regensburg haben wir einige Beiträge für unsere JAIG-News erhalten; darüber haben wir uns natürlich sehr, sehr gefreut..... DANKE!
In der Juli-Ausgabe der cq-DL haben sicher schon viele unserer Freunde den Artikel von Edith, DF7WU, auf Seite 606 gelesen. Es gibt auch bei uns Neuigkeiten von ihr und über sie!

Wer die zweite Seite unserer neuen Ausgabe aufmerksam gelesen hat, dem wird die neue Adresse von Hans Graf, DF2MC, unsererm JAIG-DIPLOM-Manager, aufgefallen sein. Er ist von Aschau nach FREILASSING gezogen; die Postanschrift von Kuni, DF2CW, hat sich geändert, bitte die neuen Anschriften vormerken. Auch in der deutschen und japanischen Homepage sind die neuen Adressen in Kürze zu finden.

Apropos Homepage: wer die Möglichkeit zum Lesen unserer News über Homepage hat, wird gebeten, diesen Informationsweg zu nutzen. Damit könnten wir Druck- und Versandkosten sparen.
Aber bitte uns kurz mitteilen per Post oder Fax..... DANKE !!

Zur Information: Für die Reise zum JAIG-Treffen 2000 in Japan sind nur noch 3 Plätze frei!


 

news5915Silent key

Sato-san, JA Ø BUA

 

Wer vom plötzlichen Tod von JAØBUA, Sato-san, im Freundes- und Bekanntenkreis erfuhr, reagierte mit Schrecken und Traurigkeit. Wir wissen nicht, wie wir seine XYL, JL1QBN, und die beiden Kinder trösten sollten - es ist sehr schwer, die passenden Worte zu finden.
Für Sato-san stand die Familie im Vordergrund, dann kam die Arbeit und sein Hobby, die Funkerei - beides wurde mit großer Leidenschaft betrieben.
Er hat immer ein fröhliches Gesicht gezeigt, er war zurückhaltend und drängte sich nie in den Vordergrund.
Während seines Amerika-Aufenthaltes hat er mit dem Rufzeichen KC8TH gearbeitet, in England war er mit G4YHC sehr aktiv.
Ich erinnere mich jetzt klar und deutlich, als ich aus Amerika mit meiner XYL England besucht hatte, wurde wir von Familie Sato herzlich empfangen.
Ich glaube, Sato-san hat als erster Japaner in England eine Funklizenz erhalten. Mein erst QSO in England war mit der Station von Sato-san.
Er wurde in diesem Jahr 49 Jahre alt - er hat uns viel zu früh verlassen.
Er wird uns fehlen.

de Taizo Arakawa, JA3AER #31


 

Die JAIG-Gruppe traf sich - dieses Jahr in Regensburg

von Edith Gillrath, DF7WU, #297

 


ALS WIR JÜNGST IN REGENSBURG WAREN

SIND WIR ÜBER DEN STRUDEL GEFAHREN .........

so beginnt ein altes Volkslied - und wer in Regensburg war, sollte auch mal die Strudelfahrt auf der Donau mitmachen.
Doch HALT, da bin ich ja schon mitten im Programm und ich wollte doch am Anfang anfangen. Also zurück zum BEGINN!

Zum diesjährigen Treffen unserer Gruppe, das vom 07.- 09.05. stattfand, lud Kuni -DF2CW- nach Regensburg ein - und viele, viele kamen! Das Programm - mit Hilfe von U13 und Z16 - gut ausgewählt und abwechslungsreich zusammengestellt, enthielt etliche HIGH LlGHT's! Schon der Auftakt - offizieller Empfang im traditionsreichen Reichssaal des alten Rathauses durch die Frau Bürgermeisterin - begann recht vielversprechend. Es ist sehr wichtig, daß man bei Treffen in dieser Größenordnung auch auf den offiziellen "Touch" Wert legt. Denn Vermarktung und Gewinnmaximierung haben zur Zeit VORFAHRT und unserem Hobby möchte man gerne "Ketten" anlegen. Deshalb ist es gut, wenn wir auf allen Ebenen immer wieder an die Öffentlichkeit treten, um zu dokumentieren, daß unser Hobby nicht nur Selbstzweck, sondern u.a. im besten Sinne völkerverständigend ist.

An den Empfang schloß sich ein Stadtrundgang an. REGENSBURG wurde zwar vor mehr 2000 Jahren von den Kelten gegründet, jedoch haben die Römer noch recht sichtbare Spuren hinterlassen. Vor mehr als 750 Jahren hat die Stadt bereits die Reichsfreiheit vom Kaiser verliehen bekommen. Im Mittelalter war sie Dreh- und Angelpunkt für Handel, Kultur und Wissenschaft. In dieser Zeit entstanden die Stadtburgen - auch Wohntürme genannt - die sich wohlhabende Bürger erbaut haben, die dem Stadtkern etwas südländisches Flair verleihen. Die Stadtburgen findet man in keiner anderen Stadt nördlich der Alpen. Dies und noch viel mehr zeigte und erklärte uns Helmut -DJ2MV- unser Stadtguide.

Dieser 1. Tag war für die meisten auch der Anreisetag. Trotzdem traf man sich zu einem gemütlichen abendlichen Plausch beim Prösslwirt.

news5904Am Samstag stand pünktlich der Bus vor der Tür, der uns zur Schiffsanlegestelle nach Kelheim brachte. Von weitem - aber auch vom Fluß aus - kann man auf dem Berg über dem Wald eine Kuppel sehen; es ist die BEFREIUNGSHALLE! Heribert -DL8HF-, der uns nicht nur an diesem Tag begleitete, hatte die Erklärungen übernommen. Erklärend zu dieser Halle sei gesagt: Sie ist errichtet worden als Erinnerungsdenkmal an den Befreiungskrieg 1813. Damals haben sich das 1. Mal alle deutschen Stämme zusammengeschlossen, um die napoleonische Herrschaft abzuschütteln. Dieses Ereignis ist auch bekannt als "die Völkerschlacht zu Leipzig". Zum 50. Jahrestag wurde die Befreiungshalle feierlich der Öffentlichkeit übergeben und am 100. Jahrestag des gleichen Ereignisses wurde in Leipzig das "VÖLKERSCHLACHTDENKMAL" eingeweiht.

news5905Eine Schiffstour hat immer seine Reize, zumal wenn sie durch so eine klassische, geologisch einmalige und geschichtsträchtige Gegend führt. In Gedanken wurden wir einige Millionen Jahre zurückversetzt - in die Frühzeit der Erdgeschichte! Heribert verstand es, uns in wenigen Worten klarzumachen, wie es wohl möglich war, daß die Wassermassen das Kalkgestein in tausenden von Jahren die Alb durchbrechen konnten. Wir fuhren dann durch diese Enge, den" DONAUDURCHBRUCH"; sahen die bizarren Felsgruppen und die 100 mtr. hohen Felswände.

Eine Führung durch die kunsthistorisch hochinteressante KLOSTERKIRCHE WELTENBURG schloß sich an: Die Brüder Asam - in Rom ausgebildet und im 18.Jhdt. im bayrischen Raum tätig - haben in der Weltenburger Klosterkirche durch Architektur und Raumgestaltung eines ihrer Meisterwerke vollendet.

news5914Doch dieser Tag hatte noch weitere Höhepunkte. Der Bus führte uns weiter ins ALTMÜHLTAL. Eine Komposition aus Wäldern, Flüssen, Heidelandschaften und Felsen bildenden Rahmen für den Naturpark mit Burgen und Städten. Unser nächstes Ziel war der Ort RIEDENBURG. Auf der Fahrt dahin erklärte uns Heribert die Burgen, die man vom Bus aus sehen konnte. Da war vor allem die prachtvolle Burg PRUNN - sagenumwoben. Im 16. Jhdt. wurde im Burgarchiv das handschriftliche Pergament mit der Aufschrift "Der Nibelungen Not und Klagen" gefunden, das Bischof Pilgrim (Passau) im 10. Jhdt. niederschreiben ließ. Es ist einTeil der weltbekannten Nibelungensage, die später von Richard Wagner als "Nibelungen Ring" in einem Opernzyklus vertont wurde. So ging die Burg Prunn nicht nur in die Literatur-, sondern auch in die Musikgeschichte ein.

Danach erreichten wir unser letztes Ziel für heute - den Ort Riedenburg. Er nennt sich selbst gerne 3-Burgen-Stadt, wovon jedoch nur 1 Burg erhalten und allerdings höchstlebendig ist. Dort ist der Bayerische Jagdfalkenhof beheimatet. Adler - mit2 mtr. Flügelspannweite -, Falken und Geier demonstrieren im Burghof ihre Flugkünste. Während wir uns im Burghof im Karree aufstellten und den Erklärungen des Pflegers zuhörten, flogen schon die ersten Raubvögel dicht über unsere Köpfe. Die erschreckten Rufe der Zuschauer waren ab nun die Begleitmusik. Die einhellige Meinung war jedoch, daß man so eine exzellente Erklärung und Vorführung der seltenen Raubvögel noch nicht erlebt hatte! Dann brachte uns der Bus wohlbehalten in unsere Unterkünfte zurück. Das Wetter war zwar an diesem Tag nicht ideal - aber naß geworden sind wir nicht.

news5907Der unumstrittene Höhepunkt unserer Treffen (wenn das nach diesem ereignisreichen Tag überhaupt noch möglich war) ist immer am Samstag das Abendprogramm.
Typisch bayerische Folklore umrahmte den Abend. Eine Gruppe junger Damen zeigte uns, wie man in Bayern den "Schuhplattler" tanzt. "Stubenmusik" mitschönen Weisen, verkürzte ebenfalls den Abend.

Tina aus Chemnitz erfreute uns mit japanischen Volksliedern, die sie auf ihrer Flöte spielte. Der Applaus war ihr sicher und wohlverdient!


Danke, Tina.


Seit 1993 wird jährlich besonders verdienten Mitgliedern des Clubs eine Andenken- und Ehrenplakette (gestiftet von Silvia, DL5SCC und Achim, DG4SAB) überreicht.
Dieses Jahr ging der JAIG-Preis an Bertin, DJ9WH und seine XYL Mieko, DD5KJ. Siegfried, DK6PK, auch ein Preisträger, überreichte die Ehrung und würdigte auch den Einsatz dieses Paares für die Gruppe.

Nach einer wohlbestückten Tombola entführte uns eine Bauchtänzerin noch in den Orient.
Angeregt durch nette Gespräche aber doch zufrieden und müde sanken wir ins Bett.

Die Jahrestreffen der JAIG werden bewußt immer in andere Gegenden gelegt, um unseren japanischen Freunden, die auch aus einem jahrtausendalten Kulturland mitüberlieferter Tradition kommen, die westeuropäische Kultur und Landschaft näher zubringen. Dies ist bis jetzt wohl auch gut gelungen.

Im nächsten Jahr - also im Jahr 2000 - soll das Treffen im April in Japan stattfinden. Die Vorbereitungen sind schon voll angelaufen und Kuni gab uns auch schon eine kurze Vorschau.

news5908Doch unser Hobby - der Amateurfunk als Brücke zu allen Völkern der Welt - wird bei keinem Treffen vergessen. Mit dem Sonder-DOK "99JAIG" und dem Clubrufzeichen von U 13 - DLØRA - waren Freunde der beiden Regensburger Clubs in der Luft und auch wir nahmen die Gelegenheit wahr, um den Sonder-DOK auf 40mtr. zu vertreten. Am Sonntag um 08.00 UTC wurde beim üblichen JAIG-Net auf 15 und 20 mtr. der Kontakt mit den Freunden in Japan hergestellt. Dabei konnte man schon feststellen daß man sich dort schon freute, das nächste Treffen für uns in JA ausrichten zu können.

news5910Es bleibt mir nur noch übrig, mich zu bedanken. Ich denke, daß ich das im Namen aller Teilnehmer tun kann, denn es war ein außerordentlich gelungenes Treffen. Mein Dank geht an Kunihiko Iki und seine Erika, an die OVV's von U13 und Z16 und ihre Helfer - wobei ich die beiden Guide's Helmut und Heribert noch besonders erwähnen möchte. Ohne diesen kameradschaftlichen Einsatz hätten die Tage nicht so ereignisreich und schön verlaufen können.
Also ein ganz dickes DANKE SCHÖN allen genannten und ungenannten Helfern.

 

 

 

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unsere Gruppe Samstagabend im Prösslbräu

 


 

Es war wieder einmal so weit .....

unsere Japanreise im Mai 1999

von Erika , #420


Kurz nach unserem Regensburger Treffen brachte uns die KLM in altbewährter Weise wieder nachJapan, dieses Mal landeten wir in Osaka.

Unmittelbar nach unserer Ankunft besuchten wir Arakawa-san, JA3AER und seine XYL, JG3FAR.

news5927Kuni hatte mit seinem japanischen Rufzeichen, JA7HM, von der Funkstation JA3AER aus, mit vielen "alten" Funkfreunden auf Anhieb Verbindung.

Die geographischen Bedingungen für die Funkstation von JA3AER sind optimal. Das Haus mit einem Antennenturm liegt außerhalb der Stadt Osaka auf einem hügeligen Gelände; jetzt wissen wir, warum sein Signal auch hier in München so stark zu empfangen ist.

Wir konnten einiges bewundern: alte Funkgeräte aus den 40-erJahren, Radiogeräte aus den 30-ern und auch die wohlbekannten Trichtergrammophone und einiges mehr- alles voll funktionsfähig!! Das Sammlerherz freute sich und schlug "Purzelbäume".

news5928Nach diesem Besuch trafen wir uns mit der Organisationsgruppe Osaka, um den Fortschritt der Planungen für unsere JAIG-Reise 2000 zu besprechen - es läuft alles bestens und perfekt! Komatsu-san, JAØCQP, Nishima-san, JA3QUU und Arakawa-san, JA3AER sind unsere Hauptansprechpartner für die Reisevorbereitungen. Gefreut haben wir uns auch über den Besuch von Sunouchi-san, JA1FNO, der sich etwas später zu unserer Gruppe gesellte.

Bei einem kleinen abendlichen Treffen von Funkfreunden im Internationalen Begegnungscenter -Arakawa-san hat uns dazu eingeladen - lernten wir OT's von Osaka kennen.

Yoshitani-san, JA3IG berichtete von seinem Funkabenteuer "DX-Pedition" auf der Rodrigues-Insel, 3B9R im Indischen Ozean. Es war ein äußerst spannender, interessanter Bericht, der uns auch des öfteren ein Lachen entlockte.

Das Ehepaar Miyoshi -JA3UB und JR3MVF- lernten wir auch an diesem Abend kennen und bei der HAM Radio 99 sind sie JAIG-Mitglieder geworden.

Die Zeit verging in der gepflegten, gemütlichen Atmosphäre des Internationalen Begegnungscenters - das auch wir bei unserem JAIG-Treffen 2000 besuchen - sehr rasch und wir mußten uns dann verabschieden.

news5929Bei unserem Besuch in Kyôto trafen wir das Ehepaar Gohara, JH3SQM und JH3SQN. Wir lernten uns bei der HAM-Radio 96 in Friedrichshafen kennen. Es gab vieles zu erzählen und die Zeit verging wie im Flug. Wir trennten uns mit dem Versprechen, spätestens beim JAIG-Treffen 2000 zusammen mit unseren deutschen Freunden Wiedersehen zu feiern.

Nach kurzen privaten Besuchen in Nagoya, Meiji-mura und der herrlichen Bergwelt um Nagano, die uns fast ein wenig an unsere bayrischen Berge erinnerte, ging es weiter nach Tokyo. Bei der Fahrt mit der Bahn konnten wir den Fuji-san von seiner Rückseite" bewundern.

Am nächsten Vormittag gingen wir zusammen mit Senda-san, JA1MYW, zu Nebiya-san, JE1BQE in sein Büro, um auch mit ihm ein Lagegespräch für unser JAIG-Treffen 2000 zu führen. Abends trafen wir uns im "ehemaligen" Kyôbashi-kaikan Hotel (jetzt "Ginza-Raffinato") mit unseren Tôkyôter Freunden. Die Vorbereitungen sind beinahe abgeschlossen, kleinere Details werden noch geklärt.

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unserer Gesprächsrunde in Tôkyô

Unsere Reiseroute führte uns dann nach Sendai. Es war Sonntag und die JAIG-Runde stand an. Sugei-san, JA7MN, ein alter Freund aus der Studienzeit' war sofort bereit, Kuni von seiner Station aus an der Runde teilnehmen zu lassen. Leider waren die Bedingungen nicht gut - aber Igarashisan, JA1DKN, übermittelte die Grüße nach DL.
Nach unserem Aufenthalt in Sendai ging es weiter in den Norden Japans - durch die 60 km lange Tunnelröhre (mit der Bahn) - nach Hokkaido. Auch für Kuni war es der erste Besuch auf dieser beeindruckenden Insel. Sie erinnerte uns sehr an "zuhause", die Berge und Seen (z.B. Toya-ko mit Yotei-san, Hokkaidos "Fuji", im Hintergrund), die weiten Felder und Äcker (Gemüse, Kartoffeln, Reis und .... Lavendel). Es gab auch Kühe - also fast wie in Bayern. Den "jüngsten" Berg Japans bewunderten wir auch - Showa-shinzen. Magma hat ihn vor gut 50 Jahren auf 420m Höhe anwachsen lassen. Seither raucht es aus seinen Schloten, faszinierend anzusehen. Wir nannten ihn "heavy smoker". Hier war es erst Frühling - es blühte der Blauregen (Giyzinen), die Azaleen, die Bäume hatten ihr frisches Grün - eine wahre Freude. Ein bißchen wehmütig nahmen wir Abschied von Hokkaido und flogen zurück nach München.


 

Eine liebgewordene "Tradition" .......

ist es, daß unsere Berliner Freunde, Thomas - DH7TS, Willfried - DD6UMW mit seiner XYL Monika und Jens - DD6UWT, uns eine Woche vor der HAM Ardio in Friedrichshafen in Garmisch besuche.
Bertin - DJ9WH und seine XYL Mieko - DD5KJ freuten sich mit uns auf das "Kleeblatt"

 

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Bei diesem Besuch erhielten wir von Willfried, DD6UMW den nachfolgenden Beitrag.


 

März 1999 - Rückblick auf einen Ausflug

von Willfried Pareigat, DD6UMW , #395

Peenemünde


Wir Funkamateure sind natürlich wie Du und ich Menschen, aber - und das gebe ich unumwunden zu - doch ein bischen anders als die anderen. Auf Grund der besonderen Anforderungen, oder sollte man besser sagen, auf Grund des besonderen Anspruches an die Fähigkeiten und Fertigkeiten unserer Tätigkeiten können wir uns ruhig einbilden, etwas besonderes zu sein - ganz besonders in der heutigen Zeit, wo globale Informationen und Kommunikation zu bestimmenden Elementen persönlicher und gesellschaftlicher Entscheidungen und Handlungen werden.

Als Funkamateur haben wir uns ein spezielles Wissen angeeignet und sind auch bemüht, mit dem neuesten Trend mitzuhalten. Dabei stellen wir immer wieder fest, daß es viele Querverbindungen zu anderen sehr interessanten Fach- und Wissenschaftsgebieten gibt. Eine dieser Querverbindungen scheint uns besonders attraktiv und aktuell zu sein:
DieRaumfahrt!
Na klar, das wissen wir ja schon lange...Funk über Satelliten, Raumstation Mir-Funkverkehr in vielen Betriebsarten, Funkbetrieb vom Shuttle u.v.m., von den kommerziellen Anwendungen ganz zu schweigen, Militär und Wissenschaft, ein Thema ohne Ende....... heute ist das für uns schon der Alltag!
Aber ist es nicht faszinierend, zu erleben, wie ein Erkundungsfahrzeug von der Erde zum Mars transportiert wird, dort "ausgeladen" wird, um dann von der Erde funkferngesteuert auf dem Marsboden Ausflüge zu unternehmen, und dabei gestochen scharfe Bilder zur Erde sendet?
Ich könnte noch andere Beispiele nennen und ich bin mir sicher, jedem von Euch fallen ebenfalls eine Menge Beispiele dazu ein.
Funktechnik und Weltraumfahrt ist nicht von einander zu trennen. Über die Funktechnik wissen wir schon eine ganze Menge aber über die Raumfahrttechnik, über deren Entwicklung, von den Pionierzeiten bis zum aktuellen Weltraumunternehmen ISS, wissen wir höchstens Bruchstückhaftes. Das hat nicht nur damit was zu tun, daß vieles geheimgehalten wurde (bei aktuellen Entwicklungen ist es sicher noch so). Das hat natürlich auch etwas mit Geschichtswissen und Geschichtsbewußtsein zu tun.

Grundlage aller Weltraumunternehmungen ist die Raketentechnik.
Und wiedermal waren es militärische Interessen, die dieser Technologie zum Durchbruch verhalf. Schon vor 2000 Jahren haben chinesische Kriegsparteien mit Schwarzpulverraketen gegnerische Festungen in Brand geschossen. In alten indischen Aufzeichnungen werden raketengetriebene Fahrzeuge beschrieben, von wem auch immer die damals gebaut und benutzt wurden. Über die Jahrhunderte ist die Raketentechnik fast vergessen gewesen, wenn man mal von Signalraketen und Feuerwerk oder Seilführungsraketen in der Seefahrt absieht.
Erst zum Ende des vorigen Jahrhunderts und zu Beginn dieses Jahrhunderts gab es wieder ernstzunehmende Versuche, die Raketentechnik zu entwickeln.
In Europa war die wissenschaftliche und technolgische Entwicklung soweit fortgeschritten, daß hiermit die besten Grundlagen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Raketentechnik gegeben waren.
Somit ist es auch nicht verwunderlich, daß es in Deutschland schon bald die ersten Raketenversuchsplätze gab. Einer befand sich sogar mitten in Berlin, auf dem Gelände des heutigen Flugplatzes Tempelhof.
Was aus dieser Entwicklung geworden ist, wissen die meisten von uns: Die V1-/V2-Waffen des 2.Weltkrieges - die tragische Seite dieser Entwicklung!
Aber diese Entwicklungen legten den Grundstein für die heutige Raketentechnik. Die Siegermächte des 2.Weltkrieges beuteten die Ergebnisse deutscher Wissenschaftler und Ingenieure aus und entwickelten auf dieser Basis eigene Geräte.

Das Zentrum der deutschen Raketenentwicklung war Peenemünde. Hier wurde erdacht und gebaut, was später, je nachdem wer es benutzte, Segen oder Fluch bedeutete.
Uns interssierte die ingenieurtechnische Leistung jener Zeit, die bei aller Kritik auch bewunderungswürdig ist und bleibt.
Es gibt inzwischen eine Menge Literatur zu diesem Thema und wir haben fast alles gelesen. Da drängt es einem danach, alles mit eigenen Augen zu sehen und auch anzufassen, zu mindestens das was noch übrig ist.
Also, was liegt näher als einfach mal nach Peenemünde zu fahren.
Alle interessierten OM's waren sich auch schnell einig. Ein bischen telefonieren und schon war der Termin klar: 06.03.99.
Nun traf es sich, daß einige von uns noch ein wenig alten Urlaub hatten, zu Hause gab es keine Igel zu kämmen, es war sowieso Wochenende und überhaupt sind wir ja bekannt für unsere ausgefallenen Einfälle. Es gab also keinen vernünftigen Grund, der dagegen sprach, daß wir nicht einfach mal eine Woche an die Ostsee fahren. Ja, und wenn, dann gleich richtig rauf auf die Insel Rügen, bis zur nördlichsten Spitze Kap Arkona. Genau das war's........!
An dieser "Expedition" nahmen folgende OM's teil:

DL7UMA Jens

Funkfreund Michael

DH7TS Thomas

DD6UMW Willfried & XYL Monika

DD6UWT Jens

DD6JM Hans

Wir wollten uns in erster Linie erholen, in der windigen Einsamkeit der Steilküste von Kap Arkona den Streß der Großstadt für ein paar Tage vergessen.
Und ganz nebenbei ein bischen Funken. Aber dazu später mehr.

Unser erstes Ziel war also Peenemünde.
Die Anreise erfolgte mit PKW's und wer nicht hatte oder konnte wurde mitgenommen.
In Berlin fuhren wir um 06:00 Uhr LCT los, um genügend Puffer für eine pünktliche Zielankunft zu haben. Leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit. Es gab nur wenige Augenblicke wo es mal nicht regnete. Und natürlich regnete es in Peenemünde am heftigsten.

news5931Etwa 50km vor Peenemünde bekamen wir Funkkontakt mit unserer "Vorhut".
Diese Vorhut war OM Hans, DD6JM. Er war einige Stunden vor uns bereits in diese Richtung gefahren und erwartete uns in seinem Mobil-Shack auf dem Parkplatz des technisch-historischen Museums in Peenemünde.
Wie schon gesagt, es regnete in Strömen und, um es gleich vorneweg zu sagen, das war dann auch der Grund, warum wir unseren Besichtigungsplan um 50% (gesamte Außengelände u. Flugplatz mit Führung) gekürzt haben. Es war aber nur aufgeschoben nicht aufgehoben. Bei besserem Wetter werden wir das nachholen.
Nachdem wir unsere Autos abgestellt hatten, uns einigermaßen gesammelt und jeder sich eine Foto- oder Videoerlaubnis besorgt hatte, stürmten wir das Gelände des Museums (der Ehrlichkeit halber muß ich sagen, der Regen hat uns getrieben).

news5932Sie war nicht zu übersehen - ein originalgetreu nachgebautes Modell der A4-Rakete - 14 Meter hoch in dem schon legenderen schwarz-weißen Karo-Design bemalt, bildete den Blickfang. Gleich daneben ein stillgelegtes Original: MIG 29, Schwenkflügeljäger.
50 Jahre wissenschafltich-technische Entwicklung liegt zwischen diesen beiden Generationen von Fluggeräten.
news5933Gleich auf der anderen Wegseite, etwas hinter Bäumen versteckt, ein teilweise aus Originalteilen in Originalgröße nachgebautes Modell der Fi-103 (V1-Flügelbombe) auf einem Startgestell. Die verblüffende Ähnlichkeit mit heutigen Marschflugkörpern ist schon bedrückend.
Auf dem gesamten Gelände verteilt findet man verschiedenste technische Geräte aus NVA-Beständen bzw. ehemaligen sowjetischen/russischen Waffenbeständen. Leider ließ uns der heftige Wind und Regen kaum Zeit, alles genau anzuschauen.
Schon etwas durchgeweicht betraten wir die Ausstellungsräume, die sich in der ehemaligen Steuerzentrale der Energieversorgung befinden. Hier war es Gott-sei-Dank warm und wir konnten langsam wieder trocken werden.
Der Rundgang durch die Ausstellungsräume, oft sogar alte originale Funktionsräume einschließlich originaler Technik, war wie ein Eintauchen in eine spannende Storie über Erfolge und Mißerfolge, Sternstunden und Sackgassen von Wissenschaftlern und Technikern auf dem Weg in bis dato noch unbekannte Bereiche der Mathematik, Physik und Chemie. Man kann gar nicht auf alle Einzelheiten eingehen, aber man ist immer wieder verblüfft, wenn man Geräte und technische Prinzipien erkennt, die heute noch genau so arbeiten, teilweise sogar noch so aussehen, wie sie zur damaligen Zeit entwickelt wurden.

news5934Wir hatten ja schon viel gelesen und wußten so manches Gerät und Anlagenteil, manches Detail genau zuzuordnen. Aber es ist schon ein erhebendes Gefühl, wenn man vor einer Originalbrennkammer ("Ofen" genannt) steht, die in einer richtigen A4-Rakete gearbeitet hat, das Metall auch mal berühren darf, das einem Feuersturm von 2000°C wiederstehen und eine Schubkraft von 25000kp bändigen und richten mußte.

 

In dem Raum, in dem auch ein sehr interessanter Videofilm über die Entwicklung der Versuchsstelle Peenemünde gezeigt wurde, befindet sich ein Panorama (Modelldarstellung) des wohl bekanntesten Prüf- und Versuchsstartplatzes P7.
news5936 news5935Alle heute betriebenen Raketenstartplätze (freie oberirdische Startplätze) sind nach dem hier entwickelten Grundprinzip aufgebaut. Heute ist von diesem einstigen Prüfplatz nur noch wenig erhalten und es bedarf einiger Fantasie, um sich vorstellen zu können, was da einst gestanden hatte.
Ja, man könnte an jedem Ausstellungstück stehen bleiben und versuchen zu ergründen, wie das alles zusammenspielte. Welch' ein gewaltiger "Organismus" wurde hier ins Leben gerufen......und wieder zerschlagen?

news5937Am Ende des Rundganges trafen wir uns alle an der großen Modellanlage, die einen Überblick über die gesamte Fläche der einstigen Heeresversuchsanstalt Peenemünde bot. Durch einen sehr kundigen Guide wurden wir hier über viele interessante Einzelheiten informiert.
Wir haben gar nicht mitgekriegt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Nur unserere innere Uhr signalisierte uns: Nun wir es langsam Zeit etwas zu essen!
Tatsächlich gab es hier auf dem Gelände eine Stelle, wo man richtig Mittag essen konnte. Und das war nichts geringeres als der Salonwagen des ehemaligen Verteidigungsministers der DDR: ein auf Basis eines W50-Sattelschlepperzuges errichteter Speisewagen. Jetzt steht das Ding fest an seinem Platz und man konnte etwas beengt aber gemütlich essen und trinken. Es war trocken, warm und geschmeckt hat es auch noch - genau der richtige Abschluß für den ersten Teil unseres Ausfluges.
Und es regnete immer noch .................!
Wie schon gesagt, die Besichtigung der Außenanlagen und des Flugplatzes musste ausfallen.
Das werden wir uns für die Sommer- oder Spätsommermonate vornehmen, ganz sicher!
Ein Teil unseres Ausflugsteams trat wieder die Heimreise an. Der andere Teil, die o.g. OM's und ihre Gäste, machten sich auf den Weg um noch vor Einbruch der Dunkelheit unseren Zielort auf der Insel Rügen zu erreichen. Unser Vorhaben wurde insbesondere auch dadurch beflügelt, daß wir nämlich erfahren hatten, daß der Rügendamm, die einzige Brücke zwischen Insel und Festland, ab 17.00 Uhr LCT für sämtlichen Fahrzeugverkehr bis zum nächsten Morgen 06.00 Uhr LCT geschlossen wird. Aber auch hier stimmte zum Schluß unser Timing: kurz nach 16.00 Uhr LCT überfuhren wir den Rügendamm und kamen ohne weitere Probleme mit dem Dunkelwerden an unserem Zielort Dranske/Bakenberg an.

Rügen
Die Insel Rügen - größte Insel Deutschlands - liegt im südwestlichen Teil der Ostsee (Baltic-Sea).
Seit historischen Zeiten ist die Kultur der Menschen dieser Insel mit der Seefahrt verbunden. Die Handelsschiffahrt, Fischerei, Seekriege und Seeräuberei prägten das Leben in früheren Zeiten.
Später kam dann der Abbau der riesigen Kreidefelsen als eine mehr bescheidene Industrie hinzu.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Insel Rügen mit ihren wunderschönen Sandstränden und Steilküsten immer mehr als Urlaubs und Kurort entdeckt.
Gegenwärtig erlebt die Insel ihre Wiederentdeckung als attraktiver Urlaubsort und auch als ein Ort, an dem man sein Lebensabend verbringen kann. Der Andrang ist zeitweilig so groß, daß ernsthaft über einschränkende Maßnahmen nachgedacht werden mußte.
Die einmalige Natur dieser Insel verkraftet nur ein bestimmtes Maß an Belastung, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen.
Aus diesem Grunde gibt es einen ständigen Konflikt zwischen Tourismusindustrie und Schutzbedürfnis der Insel.
Auch wir suchten Ruhe und Erholung auf der Insel aber das zu einer Zeit, wo noch keine Touristenscharen die Insel durchquerten.

Die Bungalowsiedlung, in der wir wohnten, liegt ca. 50m von der Küste entfernt.
Dieser Fleck nennt sich Bakenberg und die Siedlung heißt "Uns Hüsung".
Als wir dort eintrafen, begann gerade der Regen aufzuhören. Unsere Bungalows standen aber alle im Küstenwald und die Bäume ließen noch den ganzen Abend ihre dicken schweren Wassertropfen auf uns niederfallen.
Unsere Gastgeber begrüßten uns alle herzlich und der Charme der norddeutschen Küste hatte uns bald wieder gefangen.
Da die Autos unmittelbar an der Bungalowsiedlung abgestellt werden konnten, war der Weg zum Ausladen der Autos und Einräumen der Hütten schön kurz.
Jens, DL7UMA, ließ es sich nicht nehmen, noch am gleichen Abend seine Antenne aufzubauen und tatsächlich schon mal ein paar QSO's zu fahren.
Wir, das heißt Tom-DH7TS, Jens-DD6UWT, Hans-DD6JM, meine Wenigkeit DD6UMW und XYL Moni, ließen die ganze Sache ruhiger anlaufen. Erstmal die Hütten richtig einrichten und dann in aller Gemütlichkeit den ersten Abend ausklingen lassen. Schließlich machen wir Urlaub, oder..?
An dieser Stelle einige Erklärungen zu den Umständen, unter denen wir hier in der Bungalowsiedlung leben mußten.
Wir waren in der ersten Märzwoche des Jahres in dieser Urlaubersiedlung. Normalerweise ist jetzt alles geschlossen bzw. die Besitzer führen Reparatur- und Renovierungsarbeiten durch. Strom und Wasser sind abgestellt bzw. nur die Frostsicherung läuft noch. Da wir sehr gute Beziehungen zu unseren Wirtsleuten haben, wurde für drei Bungalows die Winterruhe aufgehoben. Leider ließ es sich nicht umgehen, daß die Wasserleitungen abgesperrt blieben. Wir waren im ersten Moment schon ein wenig sauer (Wasser aus Kanister, Toilette nur als "Plumpsklo" in einer anderen Hütte) aber die Richtigkeit dieser Maßnahme sollte uns noch klar werden........
Selbstverpflegung war aus den bereits o.g. Gründen angesagt. Aber das war nun wirklich kein Problem für erfahrene Field-Day-Freaks.
Gefrühstückt wurde jeden Tag ausgiebig und mit viel Appetit (frische Seeluft regt an, hi). Hier hatte XYL Moni einen entscheidenden Anteil, daß der Tag in satter Harmonie begann. Dieses reichte meistens bis zum nachmittäglichen Kaffeestündchen. Oft waren wir aber unterwegs und sind dann in eine der vielen wunderbaren Fischgaststätten eingekehrt.
Es waren echte Gaumenfreuden und der nach jedem Essen gereichte Verdauungstrunk "Fischergeist" , eine Minute flammbiert aus Tongefäßen getrunken, krönte jede Mahlzeit. Wir haben Fisch bzw. Meeresfrüchte in fast allen Variationen probiert. Das gesamte Angebot war in der kurzen Zeit nicht zu schaffen. Aber wir kommen ja wieder ........hi!

Der zweite Tag war nicht mehr so regnerisch aber es wehte ein frischer Wind. Zwischendurch kam sogar die Sonne durch und so hatten wir eigentlich ganz brauchbares Wetter, um unsere Antennen aufzubauen. Für Kurzwelle wurde eine FD-4 gespannt. Dank der exellenten Wurftechnik von Jens, DD6UWT, konnte die Antenne in ca. 6 Meter Höhe aufgespannt werden.
news5940 news5939Die UKW-Antenne, eine 9-Element- Duoband-Yagi(2m /70cm) mit Horizontal-Rotor wurde unmittelbar am Steilküstenrand aufgestellt.
Die Antennenstandorte und Antennenkabelführungen wurden ordnungsgemäß gesichert und bald nach dem obligatorischen Nachmittagskaffee wurden die ersten QSO's geführt. Natürlich haben wir auch eine erste Strandwanderung unternommen.
Leider mußte Hans, DD6JM, am späten Sonntagvormittag wieder die Heimreise antreten. Erst später, nach unserem Urlaub haben wir erfahren, daß diese Heimreise eine Reise mit Hindernissen wurde. Aber diese Geschichte erzählen wir ein andermal.
Übrigens, Wandern entlang der Steilküste war eine der Hauptbeschäftigungen unserer kleinen Crew. Wie schon gesagt, wir wollten uns auch erholen. Jeder von uns konnte aufgrund ganz eigener Erfahrungen bestätigen, daß das Wandern bei frischer Seeluft unheimlich aufbauend wirkt. Nach jeder Wandertour wurden wir mit einem kräftigen Hunger belohnt.
Wenn man sich die Karte anschaut, stellt man fest, daß wir uns am äußersten nordwestlichen Zipfel der Insel Rügen befinden. Auf unseren Wanderungen von Bakenberg Richtung Dranske kamen wir an ehemalige und noch genutzte Militäreinrichtungen vorbei.
Reste von Bunkeranlagen und Sperrzäunen lassen erahnen, daß hier vor gar nicht so langer Zeit Soldaten und ihre Technik zum Landschaftsbild gehörten. Aber inzwischen schickt sich die Natur an, ihr ehemals entrissene Gebiete zurückzuholen.

Am dritten Tag packten auch Jens, DL7UMA und Michael ihre "Sieben Sachen" und machten sich auf die Heimweg. Möglicherweise ist ihnen die Abreise gar nicht so schwer gefallen, denn es nieselte mal wieder kalt von oben.
Jetzt blieben nur noch Tom,DH7TS, Jens,DD6UWT und Willy,DD6UMW, mit XYL übrig. Ich glaube, darauf hat der liebe Gott nur gewartet, denn am nächsten Tag schien die Sonne. Unsere Stimmung stieg und unser Unternehmungsgeist war nicht mehr zu bremsen. Wir konnten uns manchmal kaum einigen, was wir nun zuerst machen sollten.

 

news5941 news5942Kap Arkona, diesen nördlichsten Inselpunkt mit seinen Leuchttürmen und Kreidefelsen, die Ausgrabungsstätten prähistorischer Siedlungen, die Steilküsten und Geröllstrände muß man einfach gesehen haben.
Das Wetter war für eine Wanderung am Strand wie geschaffen und so kletterten wir die Steilküste herunter und wanderten unmittelbar am Wasser entlang, auf der einen Seite das Meer mit seiner Brandung, auf der anderen Seite die steilen Wände der Kreidefelsen - wunderschön!
news5943Die Wanderung war schon ein wenig beschwerlich, denn unser Weg führte uns ausschließlich über Geröll, d.h. rund- und glattgeschliffene meist faustgrosse Felsbrocken in unzähligen farblichen Schattierungen.
Manchmal war der Abschnitt zwischen Steilwand und Wasserlinie so schmal, daß man nur bei rückflutender Brandung im Sprint diesen Abschnitt einigermaßen trocken überwinden konnte. Das war ein Gaudi.......!
< Natürlich haben wir auch nach Bernstein gesucht. Den haben wir nicht gefunden aber dafür jede Menge "Donnerkeile", also versteinerte Reste von Kopffüßlern, die vor 300-400 Mill. Jahren gelebt haben.


news5945Selbstverständlich haben wir auch gefunkt.
news5944Auf den kurzen Wellen ließ es sich ganz gut arbeiten. Die Rapporte, die aus allen Teilen der Welt uns gegeben wurden, bestätigten unsere Vermutung über unseren etwas exponierten Standort.
Auf den VHF- und UHF-Bändern sah das alles schon ganz anders aus. Hier gab es nicht solche tollen Bedingungen. Abgesehen davon, daß Funkamateure hier im Norden offensichtlich etwas dünner gesät sind als anderswo, waren auch die meteorologischen Bedingungen sehr instabil. Trotzdem haben wir uns bemüht, alle die zu erreichen, die man erreichen konnte.
Wir hatten die Antenne Richtung Norden ausgerichtet und haben demzufolge hauptsächlich Dänemark und Schweden auf dem 2m-Band gearbeitet.

Ein anderer Effekt war ganz amüsant: Mein Telefonhandy (D1-Netz) schaltete andauernd zwischen mindestens 3 Netzen hin und her, einem polnischen, einem dänischen oder schwedischen und dem deutschen D1-Netz. Aber, und das muß auch mal gesagt werden, vom äußersten Norden der Insel Rügen läßt es sich über D1 ganz gut telefonieren. Das soll wohl bei einigen anderen Netzen nicht so gut gehen, oder .....?

news5946Und weil man im Urlaub immer das machen sollte, was einem am meisten Spaß macht, hatte Jens, DD6UWT, seine Drachen mit. Da oben auf der Steilküste immer ein steifer Wind wehte, bot dieser beste Gelegenheiten, die Drachen zu testen.


news5947Dann kam die Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag. Und mit der Dunkelheit kam der Winter wieder. Heftiger Schneefall setzte ein und die Temperatur sank unter die Null-Grad-Grenze.
Als wir am nächsten Morgen aus dem Bungalow traten, hatte die Natur ihr Aussehen verändert: Alles war mit einer 8-10 cm dicken Schneeschicht bedeckt. Die Sonne stand noch ziemlich niedrig und ihre goldfarbenen Strahlen tauchten alles in ein merkwürdig romantisches Licht.
Wir gingen raus auf die Steilküste und ließen uns von den Eindrücken fangen. Wir genossen diese herrliche Stimmung.

Der zweite Blick galt den Antennen.
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An der UKW-Antenne war alles i.O. . Nur die FD-4 hing jetzt total durch. Kein Wunder, denn die Antenne und das Kabel war mit einer ca 3cm dicken Eisschicht umgeben. Dieses Gewicht zog die Antenne nach unten. Von ehemals 6m war sie abgesackt auf ca. 2m Höhe. Diese greifbare Höhe wurde auch gleich genutzt, um die Antenne soweit wie möglich von ihrem Eispanzer zu befreien. Wenig später schwankte sie wieder in gewohnter Höhe.

news5951Wir ließen es uns nicht nehmen, auch bei diesem Wetter eine Wanderung an Strand und Steilküste durchzuführen.
Gleich zu Beginn gab es eine Überraschung: Am Strand, sozusagen auf dem Trockenen, lag ein Aal. Im ersten Moment dachten wir, der wäre tot. Beim Berühren konnten wir uns vom Gegenteil überzeugen. Mit einem schnellen Griff und gekonntem Wurf beförderte Jens, DD6UWT, den Aal wieder ins Meer.
Wir fanden auch noch andere Fische, aber die waren alle tatsächlich tot. Später, beim Essen in der ältesten Fischerkneipe der Insel sagten uns die Fischer, daß nachts stürmische See gewesen sein soll und zur Zeit größere Dorschschwärme die Nordküste streifen. Über den Aal waren sie auch etwas verwundert.

news5952Trotz einiger Unbequemlichkeiten genossen wir die Tage auf dem nördlichsten Teil der Insel Rügen. Der Großstadtstreß war vergessen und der steife Wind von See her verschaffte uns nicht nur einen freien Kopf sondern auch eine frischen Teint.
Aber wie das immer so ist, solche Tage gehen viel zu schnell vorbei.
Der Abschied von unseren Gastgebern war herzlich und die Einladung fürs nächste Jahr nahmen wir gleich mit.

Also, auf Wiedersehen bis zum nächsten mal....., moin,moin.....!


Ehrennadel für Edith, DF7WU, #297

news5924Wie wir auf Seite 3 geschrieben haben, gibt es auch eine Neuigkeit über Edith. Hier ist sie!

Wir freuen uns über die Auszeichnung und gratulieren - im Namen aller unserer Freunde - ganz herzlich und sind auch ein wenig stolz darauf, daß Du zu unserer JAIG-Familie gehörst.

 

Rhein Zeitung vom 10.6.1999

LAND & LEUTE
Einsatz für die Mitmenschen

Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann hat im Namen von Ministerpräsident Kurt Beck und Regierungspräsident Gerd Danco, Edith Gillrath aus Koblenz mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Der OB wies dabei auf die besonderen Verdienste hin, die sich Edith Gillrath in vielen gesellschaftlichen Bereichen erworben hat. Sie setzt sich in der Aktionsgemeinschaft "Christ, Gesellschaft, Staat" für den besonderen Schutz am Lebensanfang und am Lebensende des Menschen ein sowie für bessere Bedingungen für ein Leben mit Kindern. Sie widmet sich gemeinsam mit ihrem Mann Kranken und Behinderten, insbesondere älteren Leuten. Sie tut das unter der Verantwortung des Deutschen Roten Kreuzes und der katholischen Kirche. Edith Giltrath ist aktive Mitarbeiterin in der Parkinson-Gesellschaft. Außerdem betätigt sie sich europaweit in der Vereinigung von Funkamateuren.

 


 

Friedrichshafen 1999 HAM-Radio

Auch in diesem Jahr konnten wir nur am Samstag nach Friedrichshafen fahren. Dadurch haben wir einige unserer Freunde leider nicht gesehen, da sie bereits abgereist waren. Aber es kamen viele JAIG-Freunde aus nah und fern zum bekannten "Samstag-Stammtisch" ins Messerestaurant.


Wir freuten uns über Besuche aus Japan und Australien. Das Ehepaar Miyoshi, JA3UB, JR3MVF, (wir hatten sie in Osaka kennengelernt) kam aus Japan angereist; Nina, DL2GRC - wie bekannt derzeit in Australien - kam auch "eingeflogen" und wir feierten Wiedersehen!
Teilnehmerliste

"Zuwachs" bei der JAIG-Familie gab es auch, den wir kurz vorstellen wollen.

 

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