news114 deutsch/japanisch
GOLDENER OKTOBER
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Foto: OE3MPC

 



Liebe JAIG-Freundinnen und -Freunde,

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Pfaffenhütchen
Foto: DF2CW

nachdem wir schon einen kleinen Vorgeschmack auf die kalte Jahreszeit bekommen haben, zeigt sich nun doch noch der beliebte "goldene Oktober" oder, wie er auch genannt wird, der "Indian Summer". Auch wenn uns der Herbst ein wenig an die Vergaenglichkeit erinnert, ist es schoen, unter buntgefaerbten Baeumen einen Spaziergang zu machen oder die waermenden Sonnenstrahlen auf einer Bank (oder sogar noch im Biergarten) zu geniessen.

In den vergangenen Monaten hatten wir einige nette Treffen mit JAIG-Freunden ueber die wir in dieser Ausgabe berichten. Danke auch an Friedel fuer ihren Bericht ueber "Speyer, einmal anders".
Und auch ueber unsere Herbstreise nach Japan und die SEANET Convention in Yokohama gibt es wieder einiges zu erzaehlen.

Nun wuenschen wir gute Unterhaltung und viel Spass beim Lesen.

 


DARC AT THE HAM FAIR 2013

# 528  Fukuda Hiromichi  JA1IFB/KA1Z


"The Ham Fair 2013 in Tokyo" sponsored by Japanese Amateur Radio league, JARL, was held at The Big Sight Exhibition Hall in Tokyo on August 24, 2013. The Ham Fair opened its door at 10:00 by a greeting of Mr. Akira Inage, president of JARL. 31,000 ranging international and Japanese amateur radio enthusiasts come to see it for this year.

For a first, we will have to inform you that The German Amateur Radio Club, DARC, is represented at The Ham Fair 2013 in Tokyo. There is running a small corner but DARC makes effort to develop international friendship through amateur radio from this corner. It seems us Japanese as a really fine business.

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DARC at The Ham Fair 2013 / Foto: JA1IFB


Two German panelists are Mr. Thomas Wrede, DF2OO and Mr. Mustapha Laundoulsi, DL1BDF those who can understand spoken Arabic, English and French. Then, they were kindly complying with visitors concerning situation on amateur radio in Germany and to the DARC.


At the same time, the Tunisia project for settling stationed station over there by
Mr. Mustapha Laundoulsi, DL1BDF and German amateur enthusiasts have just been released to visitors for The Ham Fair in Tokyo. The purpose of this amateur radio project is to activate the good work of Tunisia based on introduction of the latest equipment and modern technology. Although, they said, this project is now on the halfway to its goal. However, they are expecting that will assist African countries to develop internationally oriented dedication in worldwide amateur radio society.

This is a brief report on The Ham Fair 2013 in Tokyo and just for your information.



 

Ein schoener Sommertag in Aschbach

# 018  Kuni  DF2CW  und  # 420  Erika  DN2MCW

Fuer Samstag, 27. Juli haben wir im Berghotel Aschbach einen Tisch fuer unsere "Muenchner Runde" schon ab nachmittags reserviert.

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Foto: DF2CW

Der Wettergott meinte es sehr gut an diesem Tag und schenkte uns Waerme und viel Sonnenschein. So konnten wir draussen schon mal auf der  Terrasse Kaffee und Kuchen geniessen.

Der Blick auf den Wendelstein und die umliegenden Berge war wunderschoen. Nach einer Weile begann es in den Bergen dunkler zu werden und wir konnten die Gewitter gut beobachten, die an den Bergen entlang "wanderten". Als sich die Wolken wieder verzogen, bewunderten wir einen Regenbogen, der sich abzeichnete. Im anschliessenden Sonnenschein strahlten die Berggipfel, fast schien es, als waeren sie angeschneit.


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Die Stunden verflogen sehr rasch mit Erzaehlen und Plaudern und nach einem genuessllichen Abendessen verabschiedeten wir uns.


 

 


 

Wiedersehen in Garmisch-Partenkirchen

# 018  Kuni  DF2CW  und  # 420 Erika  DN2MCW



In Nierstein erzaehlte uns Jochen, DL4KBB, dass Freunde aus Japan nach Deutschland kommen und er plant, mit ihnen eine Rundfahrt und Besichtigungstouren zu machen. Dabei wird er Muenchen und Garmisch besuchen. Wir luden ihn mit XYL Anne und den Freunden ein, uns dort wiederzusehen und zu besuchen. Angedacht war ungefaehr Mitte August, abhaenging davon, wann die japanischen Freunde Urlaub machen koennen.

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Foto: DF2CW

Wir waren am zweiten Wochenende im August in Garmisch und dachten schon, mit dem Besuch haette es nicht geklappt. Da klingelte am Sonntagmorgen, 11.08. das Telefon und Jochen war dran.  Am Samstag wurde die "klassische  Route" abgefahren und besichtigt. So ist abends spaeter geworden als geplant und er wollte uns nicht mehr stoeren. Ob wir uns denn noch wiedersehen koennen? Natuerlich wollten wir und so fuhren wir zum Hotel, um uns mit Jochen und seiner XYL Anne zu treffen und dabei seine Freunde kennenzulernen.

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Foto: DF2CW

Ein Parkplatz gleich gegenueber vom Hotel war schnell gefunden und wir sahen die froehliche Runde beim Fuehstueck sitzen. Wir  begruessten uns und Jochen erzaehlte, dass seine japanischen Nachbarn ihm bei seinem Aufenthalt in Tokyo sehr geholfen haben. Und bei dem Wunsch, einmal nach Deutschland zu kommen, hat er natuerlich seine Hilfe angeboten. Die Zeit verging sehr schnell und wir verabschiedeten uns mit guten Wuenschen fuer die Weiterfahrt.

 

 


 

Treffen in Marburg

# 018  Kuni  DF2CW  und  # 420  Erika  DN2MCW

Bei einer Fahrt in Richtung Norden planten wir einen Halt in Marburg ein. Waehrend der Fahrt ueberrumpelten wir Guenter, DF9ZN und seine XYL Friedel mit unserem Anruf. Wir hofften, dass sie Zeit haben, sich mit uns zu treffen. Wir freuten uns sehr, als sie zusagten und sich mit uns im Hotel verabredeten.

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Foto: DF2CW

Nach unserer Ankunft und einer Kaffeepause kamen die beiden auch in das gemuetliche Restaurant.

Es gab einiges zu erzaehlen und berichten, denn bei der HAM Radio in Friedrichshafen hatten wir kaum Gelegenheit zu einem ausgiebigeren Gespraech. Besonders freute ich mich auf das Wiedersehen mit Friedel.

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Foto: DF2CW

Wir hatten im Juni leider nicht so viel miteinander plaudern koennen. Das konnten wir jetzt ausgiebig nachholen. Natuerlich hatten wir andere Themen als die "Herren der Schoepfung". Friedel erzaehlte, dass sie mit Guenter noch einmal in Speyer war und ich bat sie, fuer unsere News darueber zu berichten. Sie ist unserem Wunsch nachgekom-men, wie Ihr lesen koennt.

Zwischendurch gab es ein vorzuegliches Abendessen, das wir sehr genossen haben. Die Stunden sind viel zu schnell verflogen und wir trennten uns mit dem Trost, uns spaetestens in Farchant wiederzusehen.

 


 

Speyer - einmal anders

Friedel Gerlach  XYL von DF9ZN

Wie allgemein bekannt, stand im Rahmen unseres diesjaehrigen JAIG-Treffens in Nierstein eine Fahrt zum Technik-Museum auf dem Programm. Vom Parkplatz und aus dem Bus heraus konnte man in geringer Entfernung den gewaltig erscheinenden Kaiserdom sehen. Das weckte meine Neugier, diesen und die gesamte historische Altstadt einmal genauer zu erkunden.

news114-12Viel schneller als ich damals ahnte, bot sich eine Gelegenheit, dies in die Tat umzusetzen. Speyer war als Ziel einer geplanten Tagestour meiner Kirchengemeinde. Der Termin im August passte gut, also war ich mit Guenter dabei.
Waehrend einer ca. zweistuendigen Fuehrung wurden uns die Geschichte und Sehenswuerdigkeiten der Stadt naeher gebracht.
Die ehemalige Kaiserstadt Speyer gehoert zu den aeltesten Staedten Deutschlands. Schon im Mittelalter war sie ein bedeutendes europaeisches Zentrum. Seit dem 7. Jahrhundert ist sie Bischofssitz und von 1294 bis 1797 war sie freie Reichsstadt, in der viele Reichstage stattfanden.
Die Verbreitung der Reformation ist eng mit diesen Reichstagen verbunden. Insbesondere der Reichstag 1526 stellt die Stadt in den Mittelpunkt deutscher Geschichte. Die Fuersten erreichten hier, dass ihnen die Entscheidung in der Glaubensfrage ueberlassen wurde. Auch die Durchsetzung des Wormser Ediktes, welches die Verbreitung von Luthers Schriften verbot und die Reichsacht ueber den Reformator verhaengte, oblag nun den Landesfuersten. Als der Reichstag 1529 erneut tagte, wurde das Wormser Edikt wieder eingesetzt. Daraufhin traten 19 evangelische Fuersten und Staedte oeffentlich fuer ihre Ueberzeugung ein und protestierten gegen die Verhaengung der Reichsacht ueber Luther. Aufgrund dieses Protestes nannte man die Anhaenger dieser neuen Glaubensbewegung Protestanten. Die neugotische Gedaechtniskirche mit ihrem grossen Lutherdenkmal im Eingang und die barocke Dreifaltigkeitskirche erinnern noch heute an diese Ereignisse. Gepraegt aber wird Speyer seit 1000 Jahren vom Kaiserdom. Er gilt als groesste erhaltene romanische Kirche Europas. In den 1020 Jahren nahm Konrad II. den Bau mit dem Ziel in Angriff, die groesste Kirche seiner Epoche zu errichten. Nach 30 Jahren Bauzeit wurde das Gotteshaus geweiht. Inzwischen wurde der Dom zum Weltkulturerbe der UNESCO erklaert.
Schon zwischen 1184 und 1349 entfaltete sich in Speyer ein reiches juedisches Gemeindeleben. Die Ruine der Synagoge ist der aelteste stehende juedische Kulturbau in Mitteleuropa aus dem Mittelalter. Das juedische Ritualbad (Mikwe) fand erstmals 1126 Erwaehnung und blieb nahezu unveraendert ueber die Jahrhunderte hinweg erhalten. Es ist eines der aeltesten noch erhaltenen Art und deshalb von besonders kulturhistorischer Bedeutung.

Vollgestopft mit Geschichte und Zahlen, war ein echt pfaelzerisches Mittagessen, bei einem guten Glas Pfaelzer Wein, in einem der auffallenden vielen Gartenlokale, eine willkommene Abwechslung.

Der Nachmittag lud zum Bummeln und naeheren Betrachtung der Dinge, die waehrend der Fuehrung zu kurz kamen, ein.

Resumee: Speyer ist eine Reise wert.




 

Unsere Reise nach Japan

# 018  Kuni  DF2CW  und  # 420  Erika  DN2MCW

Wenn der Herbst naht, dann zieht es uns - nein, nicht in den Sueden - sondern in den fernen Osten, nach Nippon.

Am Sonntag, 22. September sind wir in die Maschine nach Frankfurt gestiegen, um von dort wieder mit dem A380 nach Tokio zu fliegen. Nach einem sehr ruhig verlaufenen Flug kamen wir zu shubun no hi (Herbstbeginn) in Japan an. Nach Erledigung der Einreiseformaliaeten ging es dieses Mal nicht mit der Bahn, sondern zur Abwechslung einmal mit "Chuo-Taxi", einem 8-Sitzer Bus, in Richtung Nagano. Es war sehr interessant und schoen, einmal eine andere Strecke zu fahren. Die Fahrt durch Tokio war einigermassen zuegig, auf der Gegenfahrbahn der Autobahn aber gab es kilometerlange Schlangen. Der 23.09. ist in Japan ein Feiertag und so mussten viele Wochenendreisende am Montag wieder zurueck fahren. Waren wir heilfroh, dass wir in der "richtigen Spur" waren. Nach mehrstuendiger Fahrt mit zwei Pausen kamen wir in unserem Hotel an. Die Bahnfahrt (mit Umsteige- und Fahrzeiten) haette auch nicht viel weniger Zeit gekostet. Noch ein Vorteil, wir mussten unser Gepaeck nicht schleppen!

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Foto: DF2CW

Unsere Freunde wollten uns Hakuba zeigen und wir freuten uns auf den Besuch in den olympischen Gefilden. Zu dieser Jahreszeit ist es dort sehr ruhig, viele Hotels und Pensionen sind geschlossen (wie bei uns auch). Sie sind teilweise mitten im Wald gebaut und so wirkt das ganze recht verstreut. Im Winter bei Schnee ist das alles sicherlich viel schoener (und romantischer).Wir fuhren zu den beiden Sprungschanzen und ... auf der kleineren, die mit gruenen Matten belegt war, uebte ein einsamer Skispringer. Nach dem Sprung wurden die Matten mit Wasser besprueht, aber weitere Spruenge konnten wir nicht mehr beobachten. Leider hatten sich die Berge bis weit herunter ihre Tarnkappen uebergezogen, sodass uns kein Blick auf die Gipfel gegoennt war. Aber ich denke, es haette uns vielleicht gar nicht so gut gefallen, denn Skipisten im Sommer sind nirgendwo ein so erfreulicher Anblick.

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OBUSE - Foto: DF2CW

Der naechste Tag war dem Staedtchen Obuse gewidmet, einem fuer seine "kuri"-Kuchen (Kastanienkuchen) und viele "kuri"-Leckereien sehr bekannte Ecke in der Naehe von Nagano. Selbstverstaendlich probierten wir den wirklich gut schmeckenden Kuchen, nahmen auch einen mit. Wir gingen durch schmale Seitenstrassen und schauten die huebschen kleinen Geschaefte an, in denen man am liebsten gleich viele Dinge mitgenommen haette. Aber da der Platz im Koffer beruecksichtigt werden muss, habe ich mich doch zurueck gehalten.

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der "Hayabusa" im BHF Omiya
Foto: DN2MCW


Der Shinkansen Asama brachte uns bis Omiya, wo wir fuer die Fahrt nach Sendai umsteigen mussten. Wir warteten also auf unseren naechsten Shinkansen - und was kam da eingefahren, der neue Shinkansen, Baureihe E5, "Hayabusa" mit seiner superlangen Schnauze. Diesen Zug haben wir bei unserem Japanbesuch im letzten Jahr schon bewundert, da sahen wir ihn im Bahnhof stehen vor einer Probefahrt. Ich gebe zu, ich freute mich (wie ein Kind), dass wir mit diesem bis zu 320 km/h schnellen "Wanderfalken" fahren konnten. Er ist komfortabel (wie eigentlich alle Shinkansenzuege), faehrt sehr leise und man spuert weder die Geschwindigkeit noch die Schienenwechsel. Es war wirklich das pure Vergnuegen, von der Puenktlichkeit und Zuverlaessigkeit brauchen wir ja gar nicht reden!

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Foto: DF2CW

Als ich das "Bahnjournal" in die Hand nahm, musste ich lachen und traute meinen Augen nicht, da war doch tatsaechlich eine Reklame von "Original Oettinger" Bier zu sehen.

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7K1PYG
Foto: DF2CW

In Sendai trafen wir Nagasawa-san, 7K1PYG. Er arbeitet derzeit in der Tohoku-Uni Sendai an einem Forschungsprojekt als Professor und hat sich nach seiner Arbeit fuer uns Zeit genommen. Wir verbrachten einen sehr unterhaltsamen, netten Abend. Er musste am naechsten Tag nach Kyushu reisen, um dort eine internationale Konferenz mit einigen hundert Wissenschaftlern zu organisieren.
Am naechsten Tag brachte uns Kuni's Bruder zur Burgruine Aoba-jo, wo wir einen Rundgang machten und den Ausblick auf die Stadt und ihre Umgebung genossen. Wir machten Mittagspause und als wir gerade das Lokal verliessen, hoerten wir ploetzlich Trommelwirbel und Laerm. Der Sendaier Fuerst Date kam mit Gefolge (junge Leute in historischer Kleidung) auf den Platz und begruesste die Anwesenden. Danach wurde aus Reis "mochi" gemacht und wer wollte, konnte den schweren Holzschlaegel schwingen und den Reis "verkneten". Natuerlich schwang auch der Fuerst unter lauten "Kampfrufen" den Holzpruegel. Wir konnten dann "zunda"-mochi Kugeln (eine Sendaier Spezialitaet) essen.

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Blick auf Sendai  Fotos: DF2CW

 

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Morgenstimmung über Nijo-jo
Foto: DF2CW

Nach den Tagen mit Kuni's Bruder und Schwaegerin sowie Freunden in Sendai ging es nach Kyoto. Unser Hotel lag ganz in der Naehe des Nijo-jo und wir konnten vom Zimmer direkt auf die herrliche Burg schauen. Den ersten Abend verbrachten wir mit einem befreundeten Ehepaar in einem netten Restaurant in der Naehe unseres Hotels bei einem typischen Kyoto-Abendessen. Es schmeckte vorzueglich und nach sehr netten Stunden verabschiedeten wir uns mit dem Versprechen, uns beim naechsten Besuch wiederzusehen.

Am naechsten Tag kam Ebihara-san, JA3ART zum Hotel und wir warteten auf Shibata-san, JA6FWJ, der auch den Tag mit uns verbringen wollte. Er legte extra fuer uns eine Zwischenstation in Kyoto ein, denn am naechsten Tag ging es fuer ihn fruehmorgens sofort weiter in Richtung Hakata. Darueber haben wir uns natuerlich sehr gefreut. Wir fuhren dann zu viert zum Daigo-ji Tempel, der neben dem japanischen Kulturerbe (Staatsschatz) auch zum Weltkulturerbe gehoert.

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Morgenstimmung über Nijo-jo Bentendo Hall
  Fotos: DF2CW


Nach diesem Besuch wollten wir Shima-san's Grab besuchen, was sich aber als gar nicht so einfach erwies. Statt zum Friedhof zu gelangen, kamen wir zu einem Tempel. Eine Frau bemuehte sich sehr, uns den Weg zu erklaeren und wir fuhren weiter. Nach einer ganz kurzen Strecke fanden wir den Friedhof. Da wir auf der sehr engen Strasse nicht parken konnten, fuhr Ebihara-san mit seinem Wagen in die auch nicht gerade breite Einfahrt. Wir stiegen aus und suchten, fanden das Grab. Wir suchten den Wasserhahn fuer unsere Blumen, als mit schnellen Schritten ein Moench zu uns kam und uns Shima-san's Grab zeigen wollte. Er ist wohl nach Hause gekommen und seine Frau hat ihm sicher von uns erzaehlt, da hat er sich sofort auf den Weg gemacht, um uns zu helfen. Das hat uns sehr beruehrt und wir bedankten uns herzlich bei ihm.
Wir wurden langsam ein wenig hungrig und suchten ein Restaurant, wo man auch parken kann - ein ziemliches Problem in Kyoto. Ebihara-san fragte in einem ihm bekannten Geschaeft fuer Funkgeraete und -zubehoer nach und so konnten wir anschliessend gemuetlich zu Mittag essen und noch plaudern.
Danach fuhren wir zurueck zu unserem Hotel, denn Shibata-san hatte vor seiner Fahrt sicher noch einiges zu erledigen. Wir verabschiedeten uns sehr herzlich und dankbar fuer den schoenen Tag und gingen mit dem Versprechen auseinander, uns spaetestens bei unserem naechsten Japanbesuch wieder zu sehen.

Am Dienstag hatten wir dann eine etwas laengere Bahnreise vor uns, denn wir wollten nach Yawatahama auf Shikoku. Zuerst ging es mit Shinkansen "Hikari" von Kyoto bis Okayama. Dann mit dem auf Schmalspur fahrenden "Shiokaze" bis Matsuyama und von dort dann mit dem "Uwakai", einem dieselbetriebenen Zug bis Yawatahama. Der Unterschied zwischen den normalspurigen Shinkansen und den schmalspurigen Strecken ist nicht nur spuerbar sondern auch zu hoeren. Am lustigsten fanden wir die Fahrt auf der dieselbetriebenen Strecke. Puenktlichst kamen wir am anderen Ende von Shikoku an und fuhren dann in unser neu gebautes Hotel. Die Zimmer waren sehr klein und wir waren froh, dass unsere Koffer bereits mit Takkyubin unterwegs waren, sie haetten naemlich wirklich keinen Platz gehabt. Mit drei Schlafmoeglichkeiten hatten wir nicht gerechnet, denn ueber unserem etwas schmaleren Doppelbett war noch ein Einzelbett montiert. Wir fuehlten uns wie in einer Berghuette, beim Aufstehen mussten wir auf unsere Koepfe achten.
Wie versprochen, meldeten wir uns bei Hase-san, JH5NUW und verabredeten uns fuer den naechsten Tag.

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Foto: DF2CW

Nach einer Pause erkundeten wir die Umgebung unseres Hotels. Wir gingen am Fluss entlang in Richtung Hafen und sahen dort die Faehre liegen, die nach Kyushu faehrt, dabei konnten wir Fische beobachten, die sich ihr Abendessen mit Spruengen aus der Luft holten. Und eine recht interessante Loesung fuer Parkprobleme gab es auch zu bestaunen:

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Foto: DF2CW

in die Ufermauer waren auf Eisentraegern Gitterroste montiert, darauf konnten PKW gegen Gebuehr abgestellt werden, wir fanden das eine recht gute Loesung. Trotz der etwas ungewohnten Enge schliefen wir gut. Das Fruehstuecksbuffet war einfacher, aber ausreichend und gut. Spaeter erfuhren wir, dass dieses Hotel auch gedacht ist, bei einer Katastrophe (die hoffentlich nie eintritt) als Notquartier zu fungieren, damit war uns auch die Raum-aufteilung klar.

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mit JN5NUW und seiner XYL
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Foto: DN2MCW
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Foto: DF2CW

Wir warteten auf Hase-san und er kam puenktlich mit seiner XYL, er hatte sich Zeit fuer uns genommen und so fuhren wir an die schoensten Aussichtspunkte in der Umgebung. Als erstes besuchten wir die Suwasaki Halbinsel, die als Erholungsgebiet ausgewiesen ist und von der wir einen herrlichen Blick auf Yawatahama hatten. Danach ging es ueber schmale Strassen in vielen Kurven bergab und bergauf und wir fuehlten uns in die Weinberge bzw. Apfelterrassen in Suedtirol versetzt.

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Blick auf Yawatahama
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Die Mandarinenberge
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Fotos: DF2CW

Nur einen Unterschied gibt es, hier wachsen Mandarinenbaeumchen. Die Fruechte waren in den Sonnenlagen bereits gelb verfaerbt und wenn es weiterhin so schoen bleibt, wird die Ernte bald einsetzen koennen. Weiter ging es auf die Sadamisaki-Halbinsel zu, die wie ein langgestreckter Arm rund 40 km ins Meer ragt. Am Horizont konnten wir sogar sein Stueck der Insel Kyushu sehen. Es war ein herrlicher, sonniger Tag mit sommerlichen Temperaturen. Auf dem Rueckweg staunten wir nicht schlecht, als ploetzlich die Melodie "mikan no hana saku oka" (Vogel auf einer Mandarinenbluete) im Auto erklang, obwohl kein Radio eingeschaltet war. Hase-san erklaerte uns, dass wir auf der melody-line gefahren sind, d.h. die Strasse ist so bearbeitet, dass sie wie eine Schallplatte oder CD wirkt. Wir besuchten auch noch einen Fischmarkt, die Hallen wurden kurz zuvor eroeffnet. Nachmittags war natuerlich das Angebot nicht mehr so gross.

Abends waren wir zusammen in einem sehr netten gemuetlichen Lokal und haben das ausgezeichnete Essen genossen, es schmeckte einfach herrlich! Wir bedankten uns fuer diesen wunderschoenen Tag und mussten uns verabschieden, was uns nicht ganz leicht fiel.

Tags darauf hiess es, wieder zurueck bis Sakaida und in eine andere Richtung weiter. Wir wollten nach Tokushima und so fuhren wir ueber Takamatsu - mit einem "Kopfbahnhof", den wir zum ersten Mal auf unseren Bahnreisen in Japan sahen - zu unserem Ziel. Wiederum ganz puenktlich kamen wir an und fuhren zu unserem Hotel. Vor dem Abendessen machten wir noch einen Rundgang.

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Foto: DF2CW

Fuer den naechsten Tag haben wir eine Fahrt nach Naruto zu den Uzushio geplant, das sind die Strudel und Wirbel, die dort durch die Meerenge bei Ebbe und Flut zweimal am Tage entstehen, wenn sich die Wassermassen hindurchzwaengen muessen. Mit dem ersten Bus um 9 Uhr fuhren wir los und nach einer guten Stunde Fahrt kamen wir an.

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Foto: DF2CW

Langsam marschierten wir in Richtung Grosse Bruecke "Naruto Ohashi" und gingen unter der Autobahn auf der Fussgaengerbruecke ca. 500 m bis zum "grossen Strudel". Das Wasser toste unter uns und langsam kamen wir quasi ins Zentrum, direkt ueber dem Strudel. Es war faszinierend anzusehen. Schiffe fuhren ganz nahe an die Strudel heran und ein bisschen Nervenkitzel musste ja sein, dann auch noch unter der Bruecke durch. Uns gefiel es besser, alles aus der "Vogelperspektive" zu beobachten. Langsam gingen wir wieder zurueck und fuhren zu unserem Hotel.

In Tokushima gibt es den bekannten Awa-odori Tanz, den wir gerne sehen wollten und u.a. auch schoene Arbeiten in Blaudruck, die mich interessierten. Also fragten wir an der Hotelrezeption, wo wir solche Dingen ansehen, bzw. kaufen koennen. Wir wurden an das "Awaodori-kaikan" Haus verwiesen. Dort haben fuer die Tanzvorfuehrung um 16 Uhr Karten gekauft und weil wir noch Zeit hatten, schauten wir uns in den Geschaeften um.

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Awa Odori Tanzgruppe mit Publikum
Foto: DF2CW Foto: DN2MCW

Es gab so viele huebsche Dinge, so dass es sehr schwer war, sich fuer das eine oder andere zu entscheiden. Als wir zur Vorstellung kamen, waren mit uns nur fuenf Personen anwesend. Trotzdem kamen die Taenzerinnen und Taenzer und fingen an. Im Lauf der Zeit kamen dann doch noch einige Besucher dazu und wir waren froh darueber. Am Ende konnte man selbst auch noch mittanzen und einige Besucher nahmen die Gelegenheit wahr. Es machte Spass zu sehen, mit wieviel Elan und Begeisterung mitgetanzt wurde. Nach der Vorstellung machten wir uns auf den Weg zurueck zum Hotel.
Es wurde langsam dunkel und als wir an einer Bruecke vorbeikamen, bemerkten wir, dass sie mit Motiven "geschmueckt" war und in unterschiedlichen Farben leuchtete.


Fuer die Fahrt am Samstag nach Yokohama hatten wir wieder eine Busfahrt gebucht, wir wollten ueber die Awaji Insel nach Kobe fahren und von dort dann weiter mit der Bahn. Es war eine schoene, interessante Fahrt, die wir sehr genossen haben.

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In Yokohama fand dieses Jahr die SEANET-Convention statt, die mit auch mit Hilfe unserer JAIG-Freunde organisiert wurde.

Als wir im Hotel Navios, direkt am Hafen von Yokohama ankamen, wurden wir herzlich vom "Empfangskomitee" begruesst und bekamen unsere Schilder ausgehaendigt. Wir freuten uns, schon einige unserer Freunde zu sehen und konnten uns angeregt unterhalten.

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Fotos: DF2CW


Nach einer Pause gingen wir in der Umgebung des Hotels spazieren und wollten ein nettes Lokal zum Abendessen finden. Es hatte begonnen leicht zu regnen, der erste uebrigens, seit wir in Japan angekommen sind. Wo landeten wir nach einigem Suchen ..., in einem mit mexikanischer Kueche.

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Foto: DF2CW

Kuni meinte, zur Erinnerung an meinen Mexikourlaub (vor vielen Jahren) gehen wir da jetzt hinein. Es hat wirklich Spass gemacht und schmeckte auch sehr gut. Ein Gast hatte Geburtstag und so setzten sich die Bedienungen die Sombreros auf und gratulierten mit Lied und Torte mit Kerze.
Von unserem Hotelfenster aus sahen wir anschliessend einen Teil des Hafens Yokohama im naechtlichen Lichterglanz und fielen dann muede in unsere Betten.

Der Sonntag gehoerte dann uns, denn wir wollten im Hafengelaende spazieren gehen. Nach dem Fruehstueck marschierten wir bei strahlendem Sonnenschein los. Wir gingen zum Akarenga Lagerhaus, einem Bau aus Backsteinen. Neben diesem Haus gab es frueher eine Anlegestelle, an dieser explodierte am 30.11.1942 die "Uckermark" und zwei weitere deutsche Kriegsschiffe fingen Feuer (siehe auch unsere NEWS Nr. 111). Heute sind in diesem "roten Haus" Geschaefte und Restaurants zu finden, die aber alle noch geschlossen waren. Aber ... wir mussten lachen, denn auf dem Gelaende neben dem roten Haus sahen wir ein kleineres, weisses Haus mit blauen Fensterlaeden und der Aufschrift "Yokohama Oktoberfest", daneben etwas sehr vertrautes, naemlich ein Spaten-Bierzelt. Eine Menschenschlange wartete bereits, um rechtzeitig Einlass zu bekommen.

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  Fotos: DN2MCW


Wir gingen weiter in Richtung Hafen und Anlegestellen. Trotz vieler Veraenderungen im Hafen wurden Erinnerungen wach. Kuni startete im Januar 1966 von Yokohama aus in Richtung Deutschland.

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1966 war das Abfertigungsgebäude
eine kleine Holzbaracke
Foto: DN2MCW
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  Fotos: DF2CW

Ich legte eine Pause ein und setzte mich auf eine Bank, in Gesellschaft von "japanischen Spatzen" und genoss die waermenden Sonnenstrahlen. Kuni ging noch bis zum "Maedchen mit den roten Schuhen"; das in dem japanischen Kinderlied "akai-kutsu haiteita onna no ko ...." besungen wird.
Dann blieben wir zusammen noch eine Weile in der Sonne sitzen, es war einfach Sommer!

 

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Foto: DF2CW

Was uns auffiel, einige Hunde waren bei der Waerme bekleidet und sogar mit Sonnenbrille unterwegs!Als wir wieder zum Hotel zurueck gingen, traute ich meinen Ohren nicht, die bayerische Blaskapelle im Bierzelt spielte den Donauwalzer!! Das Zelt und die Freiflaechen waren voll besetzt und es gab richtiges Oktoberfestessen, wie wir beim Vorbeigehen feststellen konnten - aber auch sushi. Wir gingen ins "rote Haus" zum Mittagessen, dort gab es im Gegensatz zum Zelt genuegend Platz.

Abends ging es dann mit Bus zu einer Sporthalle zum Gala-Diner. Ein kurzer Fussmarsch und wir "zogen ein" in den Saal mit vielen runden Tischen, an denen cirka 200 Personen Platz fanden. Viele Japanerinnen hatten ihre Kimonos und Damen aus Korea ihre traditionellen, langen Kleider angezogen, ein sehr huebsches Bild. Auf der Buehne waren bereits verschiedene Trommeln aufgebaut und die Gaeste wurden von einer Gruppe mit Trommelwirbel empfangen.

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Damen in Kimono und Chogori (Korea)
  Fotos: DN2MCW


news114-50Danach begruesste Yonemura-san, JA1BRK, die Teilnehmer und es folgten noch einige "welcome"-Ansprachen. Die Gaeste aus den teilnehmenden Laendern wurden waehrend des Abends begruesst und vorgestellt. Es wurde gesungen und getanzt, teilweise auch in historischem Kostuem und unsere auch JAIG-Freundin Hiromi Ohori, JI0SBR hat wunderschoene japanische Lieder gesungen. Unser Freund aus Osaka, Miyamoto-san, JA3BEQ holte alle japanischen Teilnehmer auf die Buehne und ein "grosser Chor" wurde von "unserem Karajan" dirigiert.



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koreanische historische Polizeiuniform   Tanz aus Bali
  Fotos: JN1DNV  


Wir freuten uns ueber das Wiedersehen mit vielen Freunden und lernten auch neue Funkfreunde kennen. So vergingen die Stunden in angenehmer und entspannter Atmosphaere.

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Foto: JN1DNV Foto: DN2MCW

 

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JA3QUU JA1IFB  
  Fotos: DF2CW  



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Am Montagmorgen, nach dem Fruehstueck besuchten wir die SEANET-Sonderstation, die in einem Zelt neben dem Hotel aufgebaut war. Das Besondere an der Station war die "Stromquelle", naemlich die Batterie eines Elektroautos! So etwas hatten wir vorher noch nicht gesehen. Wir unterhielten uns noch eine Weile und gingen dann zurueck ins Hotel.

Mit diesen beiden Bildern verabschieden wir uns von YOKOHAMA und bedanken uns herzlich bei Yamagishi-san, JN1DNV fuer die Freigabe seiner Bilder.


Yokohama Skyline Blick auf die Hafenanlagen
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   Fotos: JN1DNV



Wir waren mit unserem Freund Senda-san, JA1MYW verabredet, mit dem wir den Tag bis zu unserer Abfahrt zum Flughafen verbrachten. Die letzte Nacht in Japan verbrachten wir wie ueblich in Narita und am Dienstag hiess es dann wieder Abschied nehmen. Es waren sehr schoene, interessante Tage und wir haben wieder ein fuer uns neues Stueck Japan kennengelernt.

Unsere Maschine nach Muenchen hob puenktlich ab - Sayonara Nippon, bis zum naechsten Mal!



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Foto: WR Oktober 2013

 

 

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