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news101-02 Herbststuerme wirbeln die bunten Blaetter durch die Luft ...
… und damit kommen auch die JAIG-News ins Haus „geflogen“.
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Liebe JAIG-Freundinnen und –Freunde,

diese News muessen wir wieder mit traurigen Nachrichten beginnen, wir haben noch zwei weitere Freunde verloren.

Der Herbst zeigt sich mal mit der ganzen Farbenpracht, dann wieder duester verhangen mit Nebel. Der erste Reif zeigte sich bereits auf Graesern und Blumen und es wird Zeit, an die Winterausruestung z.B. fuer das Auto zu denken.

Fuer die Beitraege zu unseren News wollen wir uns bei Noda-san, JA1FY und Olaf, DL7UND herzlich bedanken.

Die Umgehung eines strengen Protokolls kann sehr viel zum gegenseitigen Verstehen beitragen, wie die kleine Geschichte von Loki Schmidt zeigt. Die Redaktion der „Welt“ hat es uns ermoeglicht, diese Episode in unseren News zu veroeffentlichen.

Es kommt beim Versand unserer News per e-mail immer wieder zu Ruecksendungen, weil uns die aktuellen Daten nicht bekannt sind. Daher unsere Bitte, Aenderungen der An­schriften usw. auch an uns senden, damit wir auf dem letzten Stand sind und alle Freunde unsere News auch wirklich erhalten.




Silent Key

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Wie wir erst jetzt erfahren haben, hat unser Funkfreund, Dieter Kress, ex DD8PW, Anfang des Jahres sein Mikrofon fuer immer aus der Hand gelegt. 

Dieter konnte nicht immer an unseren Treffen teilnehmen, aber einige Male war er doch dabei, so z.B. 2002 in Leipzig, wo diese Aufnahme entstanden ist.

2007 trafen wir ihn in Koblenz-Guels, wo er uns erzaehlte, dass er aus persoenlichen Gruenden sein Rufzeichen zurueckgegeben hat.

Es war unser letztes eye-ball QSO, das wir mit ihm hatten.




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Silent Key

Unser Funkfreund, Taiei Goto, JH3GAH, #439, hat am 25. Oktober 2010 sein Mikrofon fuer immer aus der Hand gelegt.

news101-05Er war laengere Zeit krank und hat dem Kampf gegen seine Krankheit verloren.
Die Beerdigung hat am 27. Oktober 2010 im Saizen-in in Koyasan stattgefunden. In die­sem Tempel wirkte er als Oberhaupt der Moenche. Dieser Tempel liegt in der Naehe von Kongobuji, den wir bei unserer JAIG-Reise im Fruehling 2010 besucht haben.
Ueber 100 Moenche haben bei der Trauerfeier gemein­sam mit den uebrigen Trauergaes­ten gebetet.
Als der Sarg herauskam, hatten viele Teilnehmer Traenen in den Augen.
Koya-san zeigte sich in schoener Herbstfaerbung, man merkte, dass der Winter nicht mehr fern ist.

Goto-san war 53 Jahr alt und Mitglied der JAIG als auch beim I-House Radio Club. Er war  in vielen Laendern taetig, z.B. in Nepal, in der Mongolei, Brunei und Malaysia.
Als in Brunei 1999 eine Seanet-Convention stattfand, habe ich zusammen mit ihm teilge­nommen und mich gewundert, welch grossen Bekanntenkreis er hat. Damals hat er begonnen, sich fuer die Aufnahme von Koya-san in das Weltkulturerbe einzusetzen (Anm. d. Red. seit 2004 ist Koya-san in die Liste aufgenommen). Ausserdem war er als Vorstandsmitglied im JARL und zudem auch noch als Buergermeister der Stadt Koya taetig, daher war jeder Tag mit Arbeit mehr als ausgefuellt.
Es ist nicht nur fuer uns ein grosser Verlust, dass Goto-san nicht mehr bei uns ist, sondern auch fuer die gesamte Funkamateurgesellschaft.

Sayonara, Goto-san

JA3AER, # 035



 

Loki Schmidt in Japan – eine kleine Episode aus den 70-er Jahren

#018  Kuni  DF2CW  und  #420  Erika  D2MCW



150 Jahre Freundschaft Deutschland-Japan, 25 Jahre Japanisch-Deutsches Zentrum Ber­lin und 26 Jahre JAIG (Deutsch-Japanische Freundschaft) sind fuer uns Anlass genug, eine kleine Episode aus dem Leben von Altkanzler Helmut Schmidt und seiner Ehefrau Loki zu erzaehlen.

Bei seinem Vortrag zum 25-jaehrigen Bestehen des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin am 20.10.2010 fuegte Helmut Schmidt folgende nette Geschichte in seine Rede ein.

Originaltext:
Vielleicht darf ich hier eine kleine Anekdote einfuegen“, sagte Schmidt, nachdem er gerade die gottaehnliche Stellung des japanischen Kaisers beschrieben hatte. „Meine Frau und ich, wir machten in den 1970er Jahren einmal einen offiziellen Besuch in Tokyo, und der Tenno gab uns ein Essen. Vorher hatten sowohl der japanische als auch der deutsche Protokollchef meiner Frau die Regel eingeschaerft, nach der niemand den Tenno anreden duerfe, es sei denn, der Kaiser selbst begoenne das Gespraech“, erzaehlte Schmidt, mit hoerbarer Vorfreude auf die Pointe. „Meine Frau, die links vom Kaiser sass, hat sich an die Regel nicht gehalten.“ Der ganze Saal, japanische Diplomaten, deutsche Manager, lachte gutmuetig. „Sie verwickelte Hirohito in ein langes Gespraech ueber den Schutz der Natur und der natuerlichen Pflanzen und Tiere“, fuhr Schmidt fort. „Sie hatte in ihrer Jugend ein­mal in einer wissenschaftlichen Zeitschrift einen von Hirohito verfassten Artikel ueber be­stimmte Fische gelesen. Daraufhin erzaehlte ihr der sehr alte Kaiser mit einem gewissen Stolz, dass sein Sohn gerade eine bis dahin unbekannte Fisch-Art in der Bay of Tokio erstmalig entdeckt habe. Hirohito zeigte sich als ein liebenswuerdiger Mensch mit liebens­werten Hobbys. Denn nach der Unterhaltung ueber Fische lud der Kaiser meine Frau ein, seine private Bonsai-Sammlung zu besichtigen.“
Helmut Schmidt, der in Berlin geblieben war, konnte nicht ahnen, dass er in der folgenden Nacht seine geliebte Ehefrau nach 68 Jahren verlieren wuerde. Loki, wie sie liebevoll ge­nannt wurde, starb in Hamburg.

Wir bedanken uns bei der Redaktion „Die Welt“ fuer die Genehmigung zur Veroeffentli­chung des Originaltextes in unseren JAIG-News.

Hinweis: den kompletten Artikel mit Fotos findet Ihr unter 
http://www.welt.de/vermischtes/specials/loki-schmidt/article10454014/Die-doppelte-Tra­goedie-des-Helmut-Schmidt.html






Nun wollen wir einen Funkfreund vorstellen, Peter, DF7AA, aus Vienenburg. Wir haben ihn bei unserer Vorbereitung zum Treffen 2011 kennen gelernt.

Er unterstuetzt Gerda, DL5OBK und Joachim DJ7TA tatkraeftig bei der Vorbereitung unseres JAIG Treffens 2011.
news101-06Peter Fischer, DF7AA, #536

Funkamateur seit 1977, Mitglied in der DIG, EFA (FIRAC) und dem DARC OV Goslar H09.
Leiter der Touristinformation Vienenburg.

Verantwortlicher OM fuer DL0VBG – Klubstation der Vienenburger Funkamateure.

Die Station wird zu besonderen Anlaessen auch im Eisenbahnmuseum des aeltesten, noch erhaltenen Bahnhof Deutschlands (1840) aktiviert.

2010 wird der Sonder-DOK: 175DE aus Anlass „175 Jahre Deutsche Eisenbahn“ vergeben.

www.amateurfunk-vienenburg.de



 

HAM Radio 2010 in Friedrichshafen

# 018  Kuni, DF2CW und # 420  Erika, DN2MCW


Der Juni kommt – und damit die HAM Radio am Bodensee – und wie immer, zieht es uns dann nach Friedrichshafen.

Auch in diesem Jahr haben wir wieder viele JAIG- und Funkfreunde getroffen. Und so fuehrten wir angeregte Gespraeche, lebhafte Diskussionen und verbrachten froehliche Stunden.

Aus Japan kamen Freunde angereist, was uns natuerlich besonders gefreut hat. So ka­men Fukuda-san, JA1IFB und nach einigen Jahren wieder Kawai-san, JA1FUY zusam­men mit einem japanischen Funkfreund (der jetzt zur JAIG-Familie gehoert) auch zum gemuetlichen Abend in unser Stammlokal in Fischbach.

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v.li.n.re: IT9ESZ-Ruth, Erika, DJ0MCL-olga, WD8DQG-Carol
  Fotos: DF2CW






 

QSO mit Japan vom Teisenberg

# 018   Kuni, DF2CW

 

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Fotos: Erika
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Fotos: Erika



An einem schoenen Wochenende, genauer am Sonntag, 8. August, hatte ich die Moeg­lichkeit, von der Funkstation unseres Freundes Hans, DF2MC, mit Japan QSO zu fahren.
Die exzellente Lage seiner Station am Hang des Teisenbergs und seine Multiband-6- Elemente Yagi Antenne ermoeglicht eine konstante Verbindung mit Japan. Wenn dann
noch relativ gute Bedingungen hin­zukommen, dann steht einer guten QSO nichts mehr im Wege.
Mit seiner Anlage, einem Kenwood Transceiver TS 930-S konnten wir gemeinsam an diesem sonnigen Sonntag mit unse­ren Freunden in Japan eine gute Verbindung herstellen. Auf der anderen Seite konnte man uns auch gut hoeren und wir bekamen 5.5 – 5.9 Report. Wie man auf den Fotos erkennen kann, hat es viel Freude bereitet.




 

Begegnung mit JAIG

#374  Takashi Noda   JA1FY


In Tokio-Asakusa habe ich 1952 das Rufzeichen JA1FY zugeteilt bekommen. Mit DX QSO habe ich sehr spaet angefangen und zwar aus der Stadt Numazu mit dem Rufzeichen JH2QUO. Die erste QSO mit 21 MHz in CW mit einer deutschen Station DL6LF, namens Alf, hatte ich am 23. September 1972. Als ich von Alf die QSL Karte erhielt, habe ich mich riesig gefreut. Auf der Karte ist eine Karikatur abgebildet, genauso wie unser Haus ausgesehen hat. Danach hatte ich mit vielen QSO mit deutschen Stationen viele QSO.
Seitdem hatte ich den Wunsch Deutschland zu besuchen und ueberlegte, auf welche Weise ich dorthin reisen kann. Es gab eine Gelegenheit, das war 1996, als ich ein Reiseangebot sah, habe sofort gebucht. Damals hatte ich keinen besonderen Bekannten­kreis ausser der Funkverbindung. Vor Reiseantritt habe ich bereits eine Gastlizenz erwor­ben. Ueber dieses Thema habe ich mit meinem Funkfreund, Herrn Li in Seoul (HL1CO) per Funk auf 14 MHz gesprochen. Dieses Gespraech hatte Senda-san JA1MYW gehoert. Senda-san hat dann Noda-sans Telefonnumer von Li-san gehoert und mich angerufen und mir Iki-san vorgestellt. Senda-san hatte arrangiert, dass ich, wenn ich in Muenchen ankomme, im Hotel eye-ball QSO machen kann. Es war der 15. September 1996, gegen Mittag. Als ich im Hotel ankam, warteten bereits Iki-san, DF2CW, Tsurumi-san, DJ0OQ, Butz-san, DJ9WH und Mieko-san, DJ7KJ und Erika san. So habe ich mich in Europa das erste Mal mit Funkfreunden getroffen, koennen sie sich diese grosse Freude vorstellen? Seitdem bin ich JAIG-Mitglied.


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Steiniger Weg zur Lizenz in Taiwan

# 133  Olaf Fichtner  DL7UND/BX7AAH


Kuni hatte mich gebeten, ein wenig zu laestern. Dem moechte ich gern nachkommen: Es geht um Amateurfunk in Taiwan. Einige wissen vielleicht bereits, dass ich jetzt BX7AAH bin. Das heisst, eigentlich bin nicht ich es, sondern mein Handfunkgeraet. Aber der Reihe nach...

Bis 1987 gab es in Taiwan Kriegsrecht und nur BV2A und BV2B. Das Rufzeichen BV2A wird noch manchmal aktiviert, der originale Inhaber, den ich 1993 noch getroffen hatte, ist aber Silent Key. BV2B war damals fuer ausgewaehlte auslaendische Funkamateure reserviert.

Seit den 90er Jahren gibt es die Moeglichkeit, eine Gastlizenz zu beantragen, mit der man ein halbes Jahr lang unter Aufsicht an einer lokalen Station als BVX/ZZZZZZ arbeiten darf. Nur unter Aufsicht deshalb, weil auslaendische Funkamateure nicht die Besonderheiten der nationalchinesischen Elektromagnetik verstehen koennen. OK, man muss eventuell dem Stationsinhaber erklaeren, wie richtiger Betriebsdienst aussieht und wie man Anten­nen berechnet, aber es gibt halt so viele Dinge, die Auslaender nicht verstehen.

Auslaendische Genehmigungen koennen nicht in eine lokale Lizenz umgewandelt werden. Die einzige andere Moeglichkeit, die seit einer Weile besteht, ist das Ablegen der hiesigen Pruefung – auf Chinesisch. Die Begruendung der “zustaendigen Behoerde”: “Unsere Funkamateure muessen woanders auch die lokale Pruefung in der lokalen Sprache ma­chen.” Stimmt nicht ganz, aber das stoert einen Beamten nicht. Ausserdem ist es ein we­nig merkwuerdig, dass das dem gleichen Ministerium unterstehende Strassenverkehrsamt die theoretische Fahrpruefung in diversen Sprachen anbieten kann, die “zustaendige Be­hoerde” aber nicht. Also habe ich mich nach meinem Umzug nach Gaoxiong von hiesigen OMs breitschlagen lassen, die Pruefung abzulegen.
Siehe auch: http://dl7und.net/eng/Blog/Amateur-Radio-in-Taiwan-exam-and-license-fun
Sinnlos, sinnloser, BV-Afupruefung. Wirklich. Man wird z.B. nach diversen (kommerziellen) Notrufen befragt, waehrend ein paar Fragen weiter die richtige Antwort lautet, dass man andere Funkdienste eben nicht abhoeren darf. Diverse Gesetzesfragen sind in einem ar­chaischen Chinesisch abgefasst, das kaum ein Auslaender je lernt. (Ich kenne zwar ein wenig Altchinesisch, aber selbst ich hatte Probleme.) Bei den Antworten geht es meist um Kleinigkeiten. Grosszuegiger ist man dann bei technischen Fragen: Kennt jemand J3A?

Es gibt keine einzige Frage zu Landespraefixen, es sei denn es geht um “die Amateurfunkrufzeichen unseres Landes”. Dazu gibt es diverse Fragen, wobei die genialste den ersten Buchstaben wissen moechte. Ich hatte ja bereits die “zustaendige Behoerde” er­waehnt. Wer wissen moechte, welche Behoerde das nun ist, wird weder in den Pruefungs­fragen noch im Gesetzestext eine Antwort finden, staendig wird nur von der “zustaendigen Behoerde” gesprochen. Unter uns: Es ist der NCC. (National Communications Commission). Aber nicht weitersagen!

Ich habe also das gemacht, was alle machen: Einfach nur die richtigen Antworten auswendig gelernt. CW wird uebrigens in Tempo 25 geprueft, der fertige Text (nur Buchstaben) wird dann per Maus(!) am Rechner eingegeben.

Nach bestandener Pruefung bekommt man eine Lizenz, aber kein Rufzeichen. Angeblich wird das “so gemacht wie in Japan”, aber das stimmt genauso, wie man vom deutschen Strassenverkehr das zweistufige Linksabbiegen fuer Motorraeder “erlernt” hat. Ein Rufzei­chen gibt es erst, wenn man eine Station einrichtet, denn (Trommelwirbel) das Rufzeichen wird an den Sender (nicht die Station, wirklich das Sendegeraet) vergeben, nicht an den Funkamateur. Ich weiss, sowas gibt es nicht mal im kommerziellen Funkdienst, aber ich erwaehnte ja wohl “Besonderheiten”.

Das wirft natuerlich Fragen auf: Warum wechselt ein Sender das Rufzeichen, wenn er einem anderen Funkamateur uebereignet wird? Und was geschieht, wenn ein Funkamateur alle seine Sender verkauft? Ich habe jedenfalls keinerlei Nachweis, dass ich BX7AAH bin/sein koennte, nur eine Karte, die besagt, dass mein Handfunkgeraet das Rufzeichen BX7AAH traegt.

Aus Sicherheitsgruenden (man koennte ja die Hoechstgeschwindigkeit der hiesigen Autobahnen nach China funken) muss ein Sender auch “abgenommen” werden, wobei es zwei Moeglichkeiten gibt: Daheim, fuer eine Feststation, oder man bringt das Geraet zur zu­staendigen Behoerde und bekommt eine Lizenz fuer eine bewegliche Station. Die Ab­nahme ist recht anspruchsvoll – fuer einen Beamten. news101-17Der Sender wird an einen Spektrumanalysator angeschlossen und der zustaendige Beamte misst die Ausgangsleis­tung und prueft, ob der Sender wirklich nur im Amateurband sendet. Mein Handfunkge­raet wurde vor der Abnahme per Tasten­kombination auf das 2m-Band beschraenkt, nach der Abnahme wurden dann wieder ein paar Tasten gedrueckt. Sinnlos, sinnloser...
BV7RC, ein japanischer OM hier in Gaoxiong, darf unter einer anderen “Beson­derheit” leiden. Er hat einen Allbandtransceiver, was heutzutage 1,8MHz-440MHz heisst. Obwohl das Gesetz besagt, dass bewegliche Stationen bis hoch ins 6m-Band 50W fahren duerfen, wurde er auf 25W beschraenkt, die Leistung oberhalb des 6m-Bandes. Warum? Das Formular, das der zustaendige Beamte der zustaendigen Behoerde bei der zustaendigen Abnahme ausfuellt, hat nur ein Feld fuer die Ausgangsleistung. Da er nur einen Wert eintragen konnte, hat der gute Mensch ein­fach die niedrigere Leistung fuer alle Baender gefordert. (was eine teure Umruestung beim Hersteller in Japan mit entsprechender Dokumentation erforderte) Leider war BV7RC nicht in der Lage, dem Beamten in einer ihm verstaendlichen Sprache zu sagen, was er da fuer einen illegalen Schwachsinn fordert.

So pingelig ist man aber nur bei Sendern, denn nur die sind boese. (Sieht man schliesslich immer wieder im Kino.) Man darf an den Sender natuerlich eine Endstufe anschliessen – und Endstufen werden nicht abgenommen. Sinnl...- ach ja, hatten wir schon. Irgendwann werde ich die zustaendige Behoerde mal mit einem Eigenbausender aergern, sowas soll hier in Taiwan bisher nur ein einziges Mal passiert sein, ist aber per Gesetz erlaubt (nicht das Aergern, das ist nur erfreulicher Nebeneffekt). Ich muss aber zugeben, dass die Beam­ten durchaus ein wenig Sinn fuer praktische Dinge haben: Hier in Gaoxiong haengt bei der zustaendigen Behoerde eine grosse Tabelle an der Wand mit (fast) allen Gebuehren. Darunter steht ein Blutdruckmessgeraet.

Ich kenne bisher keinen anderen westlichen Funkamateur mit einem BV-Rufzeichen. Ich selbst habe derzeit eine Lizenz der Klasse 2 und muss nun ein Jahr warten, bevor ich die Pruefung fuer Klasse 1 ablegen darf. Es gibt einige wenige japanische Funkamateure mit Klasse 1, die halt mit den Zeichen vertraut waren und so wie ich auswendig gelernt haben – man muss hier nichts verstehen, nur auswendig lernen. Weiter gibt es noch einige OMs aus Singapur mit Klasse 3, ansonsten wirkt halt die Sprachbarriere.

news101-18Urspruenglich hatte ich auf meiner Website einige Artikel (auf Chinesisch) geschrieben, um Leuten von der CTARL z.B. zu erklaeren, was Clubstationen sein koennen (gibt es hier nicht) oder um auf Fehler und Widersprueche im Gesetz hinzuweisen, aber ein CTARL-Vertreter sagte mir dann mal ziemlich direkt, dass es keine Aenderungen geben werde, weil die CTARL am derzeitigen Gesetz mitgearbeitet hatte und man jetzt nicht einfach sagen koenne, dass man da wohl Fehler gemacht habe und gern etwas umschreiben wolle. Da die Wahrung des Gesichts derartig wichtig ist, habe ich diese Versuche also beendet.

Stattdessen habe ich mir inzwischen eine einfache Antenne fuer 21MHz gebastelt und hatte sogar schon QSOs mit JR0DLU und JA1DKN – mit dem aber nur kurz, weil Taifun Fanapi genau bei meinem dritten Durchgang den Strahler gekappt hat.
Siehe auch: http://dl7und.net/eng/Blog/The-quick-JAIG-antenna

Und falls jetzt jemand fragt, wie ich denn auf 21MHz senden kann, wenn auf mich nur ein Handfunkgeraet fuer 2m eingetragen ist: Die richtige Antwort faengt mit “s” an...






 

Im Dschungel der Erlebnisse

von Bernd Nawrocki


Unser Funkfreund Bernd, DF2YH, # 99, hat ein kleines Buechlein mit dem obigem Titel geschrieben. Wir haben es gelesen und sind der gleichen Meinung wie die bisherigen Leser.
Dazu erhielten wir einen Brief mit folgendem Inhalt:
„ ……..wie ich feststellen musste, ist mein kleines Buechlein „Im Dschungel der Erlebnisse“ bei vielen gut angekommen. Geschrieben habe ich es fuer meine Enkelkinder, die auch die japanische Staatsbuergerschaft haben. Da es im Handel schwierig ist, es zu bekommen, biete ich es fuer die Mitglieder zum Preis von 4,- Euro an. Wenn dieser Betrag mit Adresse auf mein Konto kommt, sende ich per Post dies zu. Es ist zwar sehr persoenlich geschrieben, aber vielleicht doch fuer den einen oder anderen ok. ……“



 

Japanreise im September 2010

# 018  Kuni  DF2CW  und  # 420  Erika  DN2MCW


Der 15. September brachte uns wieder nach Japan und dieses Mal begleiteten uns Naoka (Kuni’s Tochter) und ihr Mann, Sebastian.

Nach Ankunft nachmittags in Tokio – bei sommerlicher Temperatur – ging es nach Ueno, wo wir die erste Nacht verbrachten.

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Foto: JE3BEQ

Am naechsten Morgen brachte uns der Shinkansen nach Osaka, wo wir am Abend schon von Freunden im International House erwartet wur­den. Es waren sehr froehliche Stunden u.a. mit Erinnerungen an die JAIG-Reise im Fruehling.

Fuer die kommenden knapp zwei Wochen haben wir das fast identische Programm unserer JAIG-Reise sozusagen uebernommen, um Naoka und Sebastian (der Japan zum ersten Mal besuchte) die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten zu zeigen.

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Foto: Erika

Bei diesen Besuchen trafen wir auch Ebihara-san (JA3ART) in Kyoto, der es sich nicht nehmen liess, uns die Schoenheiten dieser Stadt zu zei­gen. Dafuer wollen wir uns auf diesem Weg noch einmal ganz herzlich bei ihm bedanken!

Fuer den Tag in Nara hatte sich eine liebe Freun­din (Hisako-san) den ganzen Tag frei gehalten, um uns zu begleiten. Es war sehr schoen, mit ihr gemeinsam die Tempel und Schreine zu besichtigen.

In Miyajima hatten wir sommerliche Hitze (+32°C!) - davon haetten wir im Fruehling etwas brauchen koennen – und ein Gewitterschauer brachte keine Abkuehlung.

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Foto: DF2CW

Als wir anschliessend in Tokio unterwegs waren, bekamen wir die Auslaeufer eines Taifuns zu spueren, solche windgepeitschten Regenmassen haben wir bisher noch nicht erlebt! Gluecklicherweise befanden wir uns zu dieser Zeit in einem Restaurant, sonst waeren wir in Sekundenschnelle vollkommen durchnaesst worden.

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Foto: DF2CW
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Foto: DF2CW

Danach fielen die Temperaturen ziemlich stark ab (wir fuehlten uns fast nach Hause versetzt).

In Nikko hatten wir beinahe die gleiche Situation wie im Fruehling, vormittags trueb, ab Mittag schien die Sonne. Dort konnte man bereits den nahenden Herbst ahnen, einige Blaetter fingen schon an, sich zu verfaerben.

Bei unserem Besuch in Kamakura stellten wir mit Freude fest, dass der vom Sturm gefaellte Gingkobaum wieder zum Leben erwacht ist. Der in der Erde belassene Abschnitt und auch der daneben stehende Abschnitt haben wieder ausgetrieben.

Nach einem Besuch in Kuni’s Heimat und bei der Familie mussten Naoka und Sebastian wieder zurueckfliegen nach Muenchen, wir blieben noch einige Tage laenger in Japan.

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Foto: Erika

Wir besuchten Kobayashi-san, JA0GX, der in Akashina wohnt und verbrachten schoene Stunden mit interessanten Gespraechen.

Von Matsumoto aus ging es dann morgens mit einem Schnellzug nach Otsuki, wo wir von Kawai-san, JA1FUY, abgeholt wurden. „Willkom­men in Yamanashi“ wurden wir herzlich begruesst. Er fuhr mit uns durch eine zauberhafte Landschaft zum Yamanaka-See am Fusse des Fuji-san.

In Oshino-Hakkai machten wir Station und besichtigten einen Teil der stark besuchten Anlage. An dieser Stelle kommt das Wasser des Fuji-san nach jahrzehntelangem Weg durch das Lavagestein an die Oberflaeche. Dadurch ist das Wasser kristallklar und von einmaliger Qualitaet.

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Foto: DN2MCW
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Foto: DN2MCW

Es gibt u.a. ein „wakimizu“, das ist eine runde mit Wasser gefuellte Oeffnung. Beim Hineinsehen kann man es sich nicht vorstellen, dass sie 10 m tief ist. Die hineingeworfenen silber­leuchtenden Muenzen sind klar zu erkennen und dennoch vermittelt der Blick nach unten einen mystischen Eindruck. Die darin schwimmenden Fische mit blauer Haut verstaerken diesen Eindruck. Die umliegenden kleinen Haeuser und Muehlen sind Bestandteil eines kleinen Freilichtmuseums.

Auf dem Weg zum Yamanaka-ko waren wir noch mit Okada-san, JA1CVF, Fukuda-san, JA1IFB und Hioki-san, JF1GUQ verabredet. Wir trafen uns auf einem Parkplatz am Yamanaka-ko und gingen zusammen zum Mittagessen in einen „Braugasthof“. Das dort mit dem klaren „Fuji“-Wasser gebraute Bier „Fujiyama“ schmeckte uns sehr gut. Die Brauerei und der Gastbetrieb gehoeren einem aus Bad Wiessee stammenden Bayern, Stefan Rager und seiner japanischen Frau Yuki.

Nachdem wir uns gestaerkt hatten, ging es zum Haus eines Funkfreundes, wo Nakayama-san, JA1KJW, bereits auf uns wartete. Kuni hatte als Geschenk eine deutsche Drahtantenne, eine sog. Kelemen Dreiband Drahtantenne mitgebracht (die uebrigens von der Gepaeck-Sicherheitskontrolle Muenchen in der Reisetasche „geortet“ und daher kontrolliert wurde).

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Foto: Erika
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Foto: DF2CW

Als Kuni die Antenne uebergab, wurde sie sofort begutachtet und es begann eine Analyse der Funktionen. Nach Besichtigung der beiden Funkstationen konnte Kuni mit seinem japanischen Rufzeichen, JA7HM, mit Funkfreunden in Japan QSO fahren; das hat Spass gemacht! Okada-san musste sich leider wieder verabschieden, er hatte noch einen anderen Termin.

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stehend v.li.n.re: JH1VVW, Erika, JA1KHW,
JA1IFB, JF1GUQ, sitzend: JA1FUY, DF2CW
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Foto: 7K3EOP

Abends kam dann Ishii-san, JH1VVW und wir fuhren zusammen in ein sehr huebsches Lokal zu einem vorzueglichen, japanischen Abendessen. Nach dem Essen verabschiedete sich auch Ishii-san und fuhr wieder nach Hause.

Am naechsten Morgen zeigte sich Fuji-san in seiner ganzen Schoenheit – ohne Wolken und Schnee – und wir konnten ihn aus­giebig bewundern. Nach zwei Stunden aber zog er sich wieder die Tarnkappe ueber, als wir in Richtung Otsuki starteten, um mit den Schnellzug nach Shinjuku zu fahren. Es war ein so schoenes, wunderbares Erlebnis, an das wir gerne und lange denken werden.Vielen Dank an unsere Funkfreunde.


In Shinjuku trafen wir uns abends mit Tokioter Freunden in einem Restaurant. Mit dabei waren, Himuro-san, JA2RM, Kawamoto-san, JA3BRW, Nagasawa-san, 7K1PYG, Noda-dan, JA1FY, Ohnishi-san, JA3PE, Ohori-san, JR0DLU mit XYL Hiromi, JI0SBR, Senda-san, JA1MYW, Sugimoto-san, JG1GWL, XYL Tokura-san, 7K3EOP und Tsutsumimoto-san, JG1AFE.



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Foto: DF2CW

Nagasawa-san zeigte uns seine preisgekroente Funkzusatzanlage. Mit ihr kann man mobilerweise mikrocomputergesteuert CW-senden und es werden zugleich die Funkdaten gespeichert. Natuerlich war das Interesse an dieser Anlage sehr gross und alle wollten sie ausprobieren.

Die Stunden vergingen wie im Flug und so mussten wir uns wieder verabschieden. Einige Freunde begleiteten uns noch bis zum Hotel, damit wir uns im Labyrinth Shinjuku nicht verlaufen.


Am naechsten Tag ging es dann wieder mit dem NEX zum Flughafen und nach einer Nacht in Narita hiess es wieder „Sayonara Nippon“ bis zum naechsten Mal.


Wir wuenschen Euch schoene Tage – bis zum naechsten Mal ……
Kuni, DF2CW und Erika, DN2MCW





 

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Fotos WR, Nov. 2009  





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